Badsanierung & Badmodernisierung – Kosten, Gründe, FAQ

Nach einer Badsanierung/Bad Modernisierung kann man sich über ein schönes Badezimmer freuen! Bild: @nastyatkachenko19 via Twenty20

Im Durchschnitt verbringen die Deutschen zirka 40 Minuten täglich im eigenen Badezimmer. Jeder Fünfte ist mit der Ausstattung und der Infrastruktur des eigenen Badezimmers unzufrieden. Der Wunsch nach einem altersgerechten und barrierefreien Umbau wird zunehmend laut.

Als Intro haben wir von Hausbau Magazin vier Gründe aufgezeigt, die zu einer Badmodernisierung führen und für einen entsprechenden Umbau sprechen. Mit einem entsprechenden Modernisierungskredit gelingt jedem Hauseigentümer ein sorgenfreier Umbau des eigenen Badezimmers.

In unserem Artikel gehen wir ferner auf den Ablauf der Badmodernisierung, unterteilt in Arbeitsschritten, näher ein.

Welche guten Gründe sprechen für eine Badsanierung?

  • Generationenbad

  • Mehr Komfort

  • Energiesparmaßnahmen umsetzen

  • Altlasten beseitigen

Generationenbad

De Facto sind nur in etwa 18 Prozent aller Bäder altersgerecht und barrierefrei gebaut. Der Trend bewegt sich in Richtung altersgerechten Badumbau, da wir ja nicht jünger werden. Ein funktionelles, praktisches und barrierefreies Bad lohnt sich, da ein Badezimmer im Durchschnitt bis zu 30 Jahren hält.

Wer ein neues Haus baut oder sein bestehendes Haus umbauen und renovieren möchte, sollte daher auf den Aspekt Rücksicht nehmen, dass alle Familienmitglieder einmal ins hohe Alter kommen werden.

Eine ebenerdige Dusche, Haltegriffe an WC, Badewanne und Dusche oder ein adäquater Eintritt in die Badewanne sind nur einige wenige Aspekte, die im Zuge einer Badrenovierung möglich sind. Zuschüsse für Badsanierungen gibt es übrigens im Zuge des Modernisierungskredits,

Mehr Komfort

Der Komfort im eigenen Badezimmer ist ein zunehmend wichtiger Aspekt, der für eine Modernisierung des eigenen Badezimmers spricht. Das Badezimmer sollte daher den Nutzen und den Aspekt der Gemütlichkeit miteinander verbinden.

Viele deutsche Bäder sind jedoch um die 20 Jahre alt und bieten vergleichsweise wenig Komfort. Was noch vor Jahrzehnten nur einen Nutzen bringen musste, unterliegt heute einem Wandel. Heute müssen Bäder vor allem schick und mit einem eleganten Design ausgestattet sein. Das eigene Badezimmer soll eine Wohlfühloase und Rückzugort für Home-Wellness sein. In früheren Jahrzehnten war die Badewanne üblich. Heute geht der Trend in Richtung ebenerdiger Dusche, da sie platzsparend, elegant und funktionell zugleich sind. Wasserfallduschen bringen ein Stück Wellness- und Spa-Feeling in die heimischen Bäder. beliebt sind auch Fußbodenheizungen oder eckige Waschbecken.

Energiesparmaßnahmen umsetzen

Um die Ressourcen zu schützen, die in der Natur vorkommen, ist es wichtig, auf intelligente Technologien zu setzen. Es gibt mittlerweile wassersparende Spülkästen und nachhaltige Materialien, die in der Badezimmerverkleidung eingearbeitet werden.

Hinzu gesellen sich moderne Warmwasseraufbereitungsanlagen, die für die ökologische Bilanz im positiven Sinne sorgen. So spart man Ressourcen und Geld.

Altlasten beseitigen

In vielen Badezimmerwänden hat sich über die Jahrzehnte Schimmel angesetzt. Diese Materialien sollten im Zuge einer Badmodernisierung entfernt werden und durch neue natürliche Baumaterialien ersetzt werden. Diese sind häufig auch noch energiesparend und wärmedämmend.

Zahlen, Daten und Fakten

 

Im Jahr 2017 gaben die Deutschen durchschnittlich 12.200 Euro für Badsanierungen aus. Dabei gab die Zielgruppe der 25 bis 34-Jährigen im Schnitt 7.600 Euro für Badsanierungen aus.

Die Zielgruppe der zwischen 35 und 54-Jährigen gab im Schnitt 11.200 Euro für Badsanierungen aus und die über 55-Jährigen griff tiefer in die Tasche mit 15.300 Euro.

Für Möbel und Badezimmereinrichtungen sieht die Statistik wie folgt aus:

  • 15 Prozent der Deutschen gaben kein Geld aus.
  • 39 Prozent der Deutschen investierten bis zu 500 Euro in neue Badezimmermöbel.
  • 13 Prozent zwischen 500 und 100 Euro.
  • 11 Prozent investierten zwischen 1000 und 2000 Euro in neue Badezimmereinrichtung.
  • 7 Prozent investierten zwischen 5000 und 10.000 Euro in neue Badezimmermöbel.
  • 3 Prozent investierte fleißige 10.000 bis 15.000 Euro.

Was sind die Unterschiede zwischen renovieren, modernisieren und sanieren?

Badrenovierung

Bei der Badrenovierung geht es um Wiederherstellung, Erneuerung von kleinen Abnutzungsschäden und Ausbesserungsarbeiten, die nur einzelne Bereiche betreffen.

Badmodernisierung

Hierbei rüstet man auf moderne Elemente wie ebenerdige Duschen und barrierefreie Flächen, neue Techniken um.

Badsanierung

Hierbei wird das komplette Badezimmer umgestaltet und neu aufgebaut. Renovierung und Modernisierung fließt hier mit ein

Ablauf einer Badsanierung

Eine Badsanierung ist eine sehr aufwändige Angelegenheit. Einer adäquaten Planung geht eine professionelle Ausführung einher. Wenn man handwerklich geschickt ist, kann man zwar einige Dinge selbst sanieren, sollte sich jedoch auf professionelle Firmen stützen, insofern man einen Modernisierungskredit in Anspruch nehmen möchte.

Schritt 1: Altes Bad entfernen und den Rohbauzustand wiederherstellen

  • Als ersten Arbeitsschritt müssen die sanitären Einrichtungen wie Dusche, Wanne, WC, Fliesen, Waschbecken und Rohrleitungen entfernt werden.

  • Will man das Badezimmer barrierefrei vergrößern, muss ein Wanddurchbruch erfolgen. Hierbei muss ein Statiker engagiert werden.

  • Wenn der Fußboden für eine ebenerdige Dusche aufgestemmt werden muss, bedarf es einer entsprechenden Baufirma.

Schritt 2: Rohre verlegen lassen für Wasser, Heizung und Lüftung

  • Im folgenden Schritt nimmt das Bad allmählich Form an. Der Sanitärinstallateur verlegt die Rohrleitungen für Wasser, Heizung und Lüftung

  • Der Handwerker bringt die entsprechenden Montagematerialien an die Vowandinstallation, falls diese geplant ist.

  • Die Duschabläufe wie Rinnen und Gefälle werden erstellt, montiert und abgedichtet

  • Falls eine Badewanne geplant ist, setzt der Handwerker die Wannenträger, bzw. Wannenfüße auf die Rohdecke.

Schritt 3: Elektroinstallation

  • Der Elektriker verlegt die Leitungen für die Schalter, Beleuchtung und Steckdosen.

  • Falls ein Dusch-WC in Planung ist, verlegt der Elektriker eine elektrische Zuleitung zum WC.

Schritt 4: Trocken- und Nass Bau

  • In diesem Schritt werden die Wände verputzt, die Decke abgehängt, Vorwandelemente verkleidet.

  • Leichtbauwände, die den Raum gliedern, werden integriert.

  • Anschlussstellen und Löcher werden geschlossen und der Grundputz aufgetragen.

Schritt 5: Fußbodenheizung und Estrich verlegen

  • Die wassergeführte Bodenheizung wird vor dem Estrich verlegt.

  • Der Estrich wird als nächsten Schritt verlegt. Es gibt Trockenestriche und Nassestriche.

  • Je nach Art und Dicke des Estrichs kann es einige Wochen dauern, bis weitergearbeitet werden kann.

Schritt 6: Wanne montieren und Verbundabdichtung herstellen

  • Speziell bei Duschen und Badewannen ist eine sorgfältige Abdichtung nötig. Näheres ist der DIN 18534 zu entnehmen.

  • Die Badewanne, bzw. die Duschwanne müssen mit in die Verbundabdichtung integriert werden. Der Installateur montiert sie in diesem Arbeitsschritt noch bevor andere Sanitärgegenstände wie WC oder Waschbecken an die Reihe kommen.

Schritt 7: Fliesen verlegen

  • Wenn der Estrich trocken ist, kann der Fliesenleger mit der Verfliesung von Wand, Boden und ebenerdiger Dusche beauftragt werden.

  • während der Boden häufig gefliest wird, ist es heutzutage eher aus der Mode gekommen, die Wände zu fliesen. Dies obliegt jedoch dem eigenen Geschmack.

  • Fugenlose Wände mit Putz liegen derzeit hoch im Trend.

Schritt 8: Wände und Decke streichen

  • Wenn alles verfliest ist, kann der Maler die Wände und die Decke streichen. Hierbei sollte auf die eigene Geschmacksrichtung in Sachen Farben Wert gelegt werden.

  • Falls das Badezimmer mit einem Holzboden ausgestattet werden soll, kann dieser in diesem Schritt nun verlegt werden.

Schritt 9: Endmontage der sanitären Einrichtungen

  • Wenn alle Baumaßnahmen fertiggestellt sind, erfolgt die Endmontage wie Waschbecken, WC, Armaturen und Heizkörper.

  • Duschabtrennungen werden in diesem Schritt montiert. Fall eine barrierefreie Dusche geplant ist, werden die Vorhangstangen anstatt der Duschtrennungen montiert.

  • Der Elektriker installiert die Leuchten und Schalter. Der Tischler montiert die Badezimmermöbel und der Fliesenleger versiegelt alles.

Häufig gestellte Fragen zur Badsanierung

Wie lange dauert die gesamte Badsanierung?

Das kommt auf die Größe des Badezimmers an und wie aufwändig die Installationen sind. Ferner hängt es davon ab, wie lange es dauert, bis der Estrich trocken ist.

Im Durchschnitt sollte man mit 12-15 Arbeitstagen rechnen. Bei Nassestrich kann es bis zu ein paar Wochen dauern.

Eine gute Koordinierung der Gewerke (Baufirma, Elektriker, Fliesenleger, Maler und Tischler) ist hier unabdingbar, sodass keine langen Wartezeiten entstehen.

Wo duscht man während der Badsanierung`?

Wenn man über ein Gäste-WC mit Dusche verfügt, hat sich das Problem gelöst. Andernfalls ist man auf die Hilfe von Nachbarn, Freunden oder Verwandten angewiesen.

Im Notfall kann man auch im Küchenwaschbecken die Haare waschen und sich mit einem Lappen feucht reinigen. Für die Toilette kann man ein Chemie-WC mieten. Es gibt jedoch auch mobile Badezimmer mit Dusche, Heizung und WC für solche Fälle.

Wenn alle Stricke reißen, sollte man sich in einer Frühstückspension für die Dauer der Badsanierung einbuchen.

Wie finanziere ich meine Badsanierung?

Eine Badsanierung kostet viel Geld. Für barrierefreie Badsanierungen oder altersbedingte Generationsbäder gibt es diverse Zuschüsse vom Land und Förderkredite wie beispielsweise den Modernisierungskredit der Fima Smava.

Die Bedingung ist, dass man sämtliche Arbeiten durch professionelle Gewerke vornehmen lassen muss, die die entsprechenden Lizenzen dafür haben.

Was ist ein Modernisierungskredit?

Beim Modernisierungskredit erhält man einen Kredit für Umbaumaßnahmen im Zuge von Modernisierungen an der eigenen Immobilie. Ein Modernisierungskredit wird auch ohne eingetragene Grundschuld vergeben. Dabei muss man lediglich ein Darlehen zur Modernisierung bei der eigenen Bank vereinbaren und das Haus oder die Eigentumswohnung als Sicherheit eintragen lassen.

Der Vorteil dabei ist, dass man günstigere Zinsen erhält als bei einem Vertrag ohne Grundschuld. Bei Zahlungsausfällen kann die Bank in diesem Fall auf die Immobilie zurückgreifen, um die Restschuld zu tilgen.

Da das Ausfallrisiko für Kreditinstitute niedriger ist, fallen auch die Zinsen deutlich niedriger aus als bei einem klassischen Ratenkredit.

Was sind die Besonderheiten bei einem Modernisierungskredit?

Üblicherweise vergeben Banken ihre Kredite für Modernisierungen nur an Eigentümer von Immobilien. Wer also eine Immobilie (Haus oder Eigentumswohnung) besitzt, erhält Modernisierungskredite zu günstigen Konditionen.

Ein Eigenheim kann dafür mit einer Grundschuld belastet werden. Es existieren jedoch auch Modernisierungskredite ohne Grundbucheintrag.

Ist für einen Modernisierungskredit Eigenkapital erforderlich?

Ja, der Eigenkostenanteil liegt in der Regel bei 20 bis 30 Prozent. Man muss einen Teil der Modernisierungskosten bei umfangreichen Baumaßnahmen mit Eigenkapital, also ohne Kredit, decken können.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.