Magerbeton – Vorteile, Einsatzzwecke, Tipps – Kosten

Beton im Einsatz Bild: @photovs via Twenty20
Beton im Einsatz Bild: @photovs via Twenty20

Magerbeton besteht in aller Regel aus 80 Prozent Kies und 10 Prozent Zement. Normaler Beton ist dünnflüssig und Magerbeton ist dagegen nur erdfeucht und recht dickflüssig. Dieser Baustoff kann vom Handwerker selbst angemischt werden, was meistens erheblich kostengünstiger ist. Zugleich kann Magerbeton auch fertig gemischt im Baustoffhandel gekauft werden.

Was ist Magerbeton?

Magerbeton ist eine erdfeuchte Mischung aus Kies und Zement, welches als Baustoff angewandt wird. Im Vergleich zu normalem Beton handelt es sich bei Magerbeton um eine Mischung mit trockener Beschaffenheit. Ein Grund hierfür ist das andere Mischverhältnis.

Bei dieser Art von Beton kommen auf die Einheit Zement insgesamt acht Einheiten Kies. Bei der Mischung ist es von Bedeutung, nicht das komplette Wasser direkt beizumischen, sondern das Wasser ach und nachzuzugeben bis die erdfeuchte Menge erreicht ist.

Der geringe Anteil des Zementes in der Mischung hat dem Magerbeton diesen e Namen gegeben. Viele Handwerker denken zunächst an einen besonders dünnen und flüssigen Beton, wenn diese den Begriff Magerbeton hören. Dies ist generell falsch, denn der Magerbeton ist im Vergleich eine eher trockene Angelegenheit. Dieser sollte nur erdfeucht angemischt werden.

Die Anwendung von Magerbeton

Soll die Magerbetonmischung in einem Loch als Ausgleich in der Erde einer Unebenheit benutzt werden, können die Handwerker auch direkt hier das Gemisch ansetzen. Das funktioniert auch besonders gut beim Setzen von Zaunpfählen oder Palisaden. So sollten die Handwerker versuchen, nicht allzu viel von der Erde in die Mischung einzurühren und das Betonbett anschließend etwas fester zu stampfen.

Im Grunde kann der Magerbeton stets verwendet werden, wenn eine Füllung benötigt wird, welche selbst unter Druck undurchlässig sein muss.

Einsatz von Magerbeton in der Praxis

Der Magerbeton wird generell bei verschiedenen Vorhaben verwendet. Dazu gehören der Ausgleich von Unebenheiten, der Einbau von Palisaden, das Aufbringen einer Sauberkeitsschicht, das Setzen eines Plasterbetts, der Bau von Beetgrenzen sowie das Setzen von Randsteinen.
Es sollte bei der Anwendung beachtet werden, dass Magerbeton im Vergleich zu herkömmlichem Beton eine niedrigere Festigkeit besitzt. Dieser ist zudem weniger druckfest und weist aus diesem Grund eine recht geringe statische Belastbarkeit auf.
Weil der Magerbeton nicht für den Bau im generellen Sinne geeignet ist, gibt es dennoch einen Bereich, in welche diese besondere Betonart sich beweisen kann. Der Magerbeton eignet sich grundsätzlich sehr gut dazu, Bauteilen eine separate Stabilität zu verleihen.
Zum Hinterfüllen ist der Beton ebenfalls bestens geeignet. Daher wird der Magerbeton meistens zur Hinterfüllung bei Pools verwendet, um der äußeren Wand einen stabilen Stand zu geben und zugleich gegen Druck zu stabilisieren.
Selbst im Garten findet der Magerbeton Anwendung. Hier kann dieser bei Palisaden benutzt werden, um diese in die Erde einzumauern, damit diese einen festen Halt haben.
Außerdem kann Magerbeton sowohl im Innen- wie Außenbereich eingesetzt werden, da dieser aufgrund der Struktur eine wasserableitende Funktion besitzt.

Die Arten des Magerbetons

  • Magerbeton gehört zu den leichten Betonvarianten und stellt hierbei die leichteste Möglichkeit dar.
  • Magerbeton ist eigentlich kein richtiger Beton, weil er hohen Belastungen nicht besonders lange standhalten kann. Trotzdem ist dies ein gutes Mittel, um als Stabilisator in Bauteilen zu dienen.
  • Außer dem Magerbeton gibt es zugleich den klassischen Beton, welcher besonders stabil und robust ist. Die Bauten bestehen in den meisten Fällen zum Großteil hieraus.

Zudem gibt es noch den Spritzbeton, der durch Schläuche oder Rohre direkt auf Flächen, beispielsweise als Verkleidungsmöglichkeit, aufgespritzt werden kann.
Der Unterwasserbeton ist eine besondere Variante, da er unter Wasser verbaut werden muss und damit besondere Eigenschaften, wie Druckstabilität und Dichtheit aufweist.
Hierbei hat jede Betonart ihre ganz besonderen Anwendungsgebiete und Eigenschaften.

Magerbeton unterscheidet sich also von normalem Beton durch den niedrigen Anteil an Zement. Dieser wird daher auf eine andere Art und Weise hergestellt. Für den eigenen Bedarf können die Handwerker den Baustoff auch selber anmischen.

Am besten nutzen diese hierfür eine Mörtelmaschine, in welcher sie zuerst den Zement mit ein wenig Wasser mischen, bis eine Art Zementkleber entstanden ist. An Schluss fügen die Anwender den Kies dazu. Dieser sollte eine höchste Korngröße von acht besitzen. Zugleich können die Anwender auch im Handel auch Fertigbeton für das eigene Projekt kaufen.

Ideal für den Einsatz im Garten

Charakteristische Einsatzgebiete dieser Betonart ist daher der Garten oder der Wohnbereich. Diese Betonart besitzt eine geringe Festigkeit. Zugleich ist er durch den Anteil des Sandes weniger druckfest und besitzt eine eher niedrige statische Belastbarkeit. So bietet sich diese Betonart immer dann als Baustoff an, wenn eine eher geringe Festigkeit benötigt wird.

Er eignet sich zum Beispiel gut, wenn die Handwerker Öffnungen mit Füllungen versehen wollen, die druckfest sind. Wenn unvollständige Gefälleflächen angeglichen werden sollen, können die Anwender ebenfalls hiermit arbeiten. Zudem kann diese Betonart benutzt werden, um eine Schutzschicht zu erstellen, welche Dichtungsanlagen absichert oder Schäden auf Wegen und Fahrbahnen ausgleicht.

Herstellung – Tipps

Für die Herstellung wird in aller Regel Kies mit der Körnung von 0 bis 8 Millimeter genutzt. Material mit einem geringen Körnungsgrad entspricht dem gesiebtem Kies. Dieser kann beispielsweise für die Herstellung von Mischungen genutzt werden, welche zum Verfüllen Anwendung finden.

Im äußeren Bereich kommt oftmals Magerbeton mit grobkörnigem Sand zum Einsatz. Dieser ist nicht so stark empfindlich gegen Kälte und weitere Witterungsbedingungen und ist außerdem wasserdurchlässig. Ehe der Anwender die Herstellung von Magerbeton beginnt, sollte der Bedarf der verwendeten Materialien bestimmt werden. Hierzu wird zuerst die Fläche ermittelt, die es zu befüllen gilt. Der auf diese Weise berechnete Wert wird mit der voraussichtlichen Höhe des Belages multipliziert.

Als Ergebnis erhält der Anwender den Gesamtbedarf. In einem weiteren Schritt der Berechnung wird der Bedarf an Zement und Kies anhand des Mischungsverhältnisses bestimmt. Die Ermittlung des Materialbedarfs vor der Herstellung ist bedeutend, um unnötige Kosten beim Einkauf zu verhindern. Zur Vorbereitung gehört ebenso die Verfügbarkeit des nötigen Werkzeugs. Als Gefäß für die Mischung werden je nach Menge ein Betonbottich, eine Mischmaschine oder einfach ein Eimer benötigt.

Die aktuellen Regelungen für Österreich

Es ist in Österreich nicht immer einfach, einen Preis für Magerbeton zu ermitteln. Hierbei kommt es vor allem darauf an, ob der Handwerker diesen allein mischt, oder im Handel als Fertigmischung kauft. Selbst wenn dieser sich selber um die Mischung des Betons kümmert, schwanken in Österreich auch dabei die Preise. Der Grund ist, dass die Baustoffe meistens von verschiedenen Stellen bezogen werden müssen.

Aktuelle Kosten in den Baumärkten

Ein Sack Magerzement mit 25 Kilogramm Inhalt kostet in Österreich in den Baumärkten etwa 3 Euro. Zugleich ist es wichtig, wie viel Säcke gebraucht werden. Dazu kommt noch der Kies, der als Kiloware definiert werden kann. Je nach Anbieter, beträgt der Preis für 1.000 Kilogramm Kies, welcher in Magerbeton eingerührt wird, circa 10 Euro. Wenn nun der Magerbeton fertig gemischt geliefert, liegt der Preis in Österreich zwischen 89 und 100 Euro je Kubikmeter.

Expositionsklassen B1 bis B12

Mit den in Österreich bekannten Kurzbezeichnungen B1 bis B12 sind die Expositionsklassen nach der Norm vereinfacht gekennzeichnet, um auf diese Weise die Wahl zu erleichtern und die Anfälligkeit für Fehler bei der Zusammensetzung zu verringern.

In Österreich sind ebenfalls die Festigkeitsklassen von Magerbeton von Bedeutung.

Durch den Zementgehalt und durch den zulässigen Zement-Wasser-Wert wird die Festigkeitsklasse ermittelt. Die Einteilung erfolgt mit der Kennzeichnung B (Beton) und der Zahl, welche die Druckfestigkeit nach Erhärtung innerhalb von 28 Tagen angibt. Hierbei bedeutet B0 der Beton ohne Festigkeitsnachweis, die Abkürzung B80 – B120 steht dagegen Beton für unbefestigte Bauteile und B160 – B600 steht für Beton für ausgerüstete Bauteile.

Je nachdem, wie schnell der Magerbeton zu verarbeiten ist und wie dessen Konsistenz während der Verarbeitung ist, gibt es verschiedene Klassifizierungen. Dabei steht C0 bis C2 für steife Betone, welche für Fertigteile gebraucht und die baldig entschalt werden. Zugleich steht F38 bis F73 für die fließfähigen und weichen Magerbetone. Diese werden für Betonfertigteile verwendet, welche in der Schalung aushärten, also Platten, Träger oder Stützen.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.