Steingarten anlegen – Ideen, Kosten, Steinarten, Pflanzen, Planung

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Steingarten – Ein Stück Alpen im eigenen grünen Domizil

Beim Neukauf eines Grundstückes oder am Anfang einer neuen Gartensaison fragt man sich manchmal, wie man das Grünareal wohl umgestalten könnte. Insbesondere in Österreich zeigt sich die Alpenlandschaft als sehr reizvoll. Warum sollte man dieses Idyll nicht im eigenen Garten Einzug halten lassen. Wie wäre es mit einem ansehnlichen Steingarten?

Was macht den besonderen Reiz eines Steingartens aus?

Ein Garten soll Ruhe und Natürlichkeit vermitteln. Aus diesem Kalkül bietet sich das Modell Steingarten förmlich für das eigene grüne Idyll an. So kann auch gleich die urige Flora der Österreicher Berge in das Ebenebild des Arrangements integriert werden.

Wenn folgend der Garten aus Natursteinen angelegt wird, gilt es auf die Wahl der Steine selbst, deren Lage und die dazu passenden Pflanzen zu achten.

Bezüglich der Steinwahl richtet sich nun der Blick eher auf resolute Exemplare, welche nicht so schnell unter den verschiedenen Wetterbedingungen zerfallen anstatt auf besonders ästhetische Modelle gerichtet werden.

Aufgrund der Witterungsbeständigkeit – damit der Steingarten so lang wie möglich Bestand hat und Freude bereitet – bieten sich hierbei vorwiegend diese Steinarten an:

  • Basalt
  • Dolomit
  • Granit
  • Kalkstein
  • Quarzit
  • Prophyr
  • Sandstein
  • Schiefer
  • Syenit

Hinweis: Granit ist nicht nur der beliebteste, sondern neben Basalt auch der härteste Naturstein. Kalksteine und Marmor sind weiche Materialien und benötigen eine gesonderte Pflege, da sie säureempfindlich sind.

Reddening flowers in a beautiful home garden

Für die Schließung der Lücken zwischen den einzelnen Segmenten empfiehlt sich die Nutzung von Kies. Hinsichtlich der großen Steine sollte ebenso auf eine gute Verankerung Wert gelegt werden. Dies ist unter anderem damit begründet, dass Steingarten ihre besondere Wirkung im Areal mit Hanglage aufzeigen.

Der Vorteil dieser Lage liegt ganz klar im einfachen Abfluss des Wassers und der Vermeidung einer Unterspülung. Eine Hanglage von 10 Prozent zeigt sich als besonders förderlich.

Das geplante Idyll profitiert nunmehr von einer Ausrichtung nach Süden beziehungsweise Südwesten. Dann ist das Optimum an Licht für die Pflanzen gewiss. Zudem speichern die Steine somit ausreichend Wärme.


>> Steingarten Tipps für Hobbygärtner von Wolfgang Praskac- Copyright: wohnnet

Dem Sonnenlicht gegenüber empfindlichere Floratypen können spielend einfach im Arrangement hinter großen Natursteinen oder anderen in die Höhe sprießenden Pflanzen im Schatten geschützt werden.

Die Verwendung von alpinen Pflanzen, welche meist eine wasserscheue Charakteristik aufweisen, kommt dies zudem wie gelegen. Für den Besitzer eines Gartens mit vorwiegend ebenen Flächen ist das Anlegen einer künstlichen Hügellandschaft schließlich auch kein Problem. Ein Steingarten ist aber nicht gut anzuschauen.

Er erweist sich auch als nützliches Arrangement mit folgenden Vorteilen:

  • Naturstein ist antiallergisch
  • Ordnungscharakteristik (psychologischer Ausgleich zum hektischen Alltag)
  • Pflegeleichtes Gartenidyll
  • Langlebiges Arrangement
  • Individuelle Gestaltungsvielfalt
  • Für jede Flächengröße anwendbar
  • Ideale Wahl für Eigenheimbesitzer

Wie lege ich einen Steingarten an?

Das Anlegen eines Steingartens ist gar nicht so schwer, wie manche Garten- sowie Hausbesitzer denken. Ohne Planung geht auch beim Projekt Steingarten nicht viel voran. Wenn dieser Punkt gut durchdacht worden ist, hilft folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung bei der Gestaltung der eigenen, neuen Gartenoase weiter:

  • 1. Bodengrundlage schaffen – Als Erstes wird der Boden circa 30 bis 50 Zentimeter ausgekoffert und jegliches Wurzelwerk entfernt. Ein Wühlmausdraht schützt zusätzlich für eine Beschädigung des Unterbodens vor tierischen Aktivitäten. Als Basis für den langlebigen Steingarten folgt nun die Drainageschicht von ungefähr 20 Zentimetern. Dafür eignen sich Kies, Erde und Bauschutt. Sollte keine Hanglage vorhanden sein, kann diese jetzt herausgestaltet werden.
  • 2. Steine platzieren – Das Setzen der großen Steine und das Aufschichten der Geröllschicht formt das letztendliche Erscheinungsbild. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die verschiedenen Ebenen wie eine Terrasse nach oben verlaufen. Am Anfang werden die Kanten mit Natursteinen versehen, langsam wird sich folgend nach innen durchgearbeitet. Bei großen Natursteinen und einer steileren Hanglage muss unbedingt auf einen festen Sitz der Felsmaterialien geachtet werden. Mit einem Holzhammer lassen diese sich problemlos und unbeschädigt festsetzen. Die Position an sich bestimmt dabei der Gartenbesitzer.
  • 3. Pflanzgrundlage einbinden – Damit die ausgesuchten Pflanzen eine verlässliche Versorgung von Nährstoffen bekommen, bedarf es einer Schicht aus Pflanzerde. Diese wird mit einer Dicke von etwa 10 Zentimeter aufgeschüttet. Gleichzeitig garantiert sie für den soliden Halt.
  • 4. Unkrautschutz integrieren – Über die Erdschicht wird folgend ein Wurzelvlies gelegt. Dem Unkraut wird somit seine Existenz erschwert. Ein Kreuzschnitt im Vlies ermöglicht den nächsten Schritt.
  • 5. Steingarten bepflanzen – Nachdem das Vlies an den gewünschten Stellen eingeschnitten worden ist, steht anschließend an das Einsetzender Sprösslinge im Pflanzloch an. Etwa zu zwei Drittel sollten die Pflanzen im Loch verschwinden. Danach wird die Erdschicht fest angeklopft. Als Nächstes folgt eine großzügige Bewässerung.
  • 6. Oberfläche auffüllen – Zwischen den einzelnen Steinen und Pflanzen ergeben sich mit Sicherheit Lücken (diese können gewollt auch deutlich größer ausfallen). Diese Flächen werden jetzt mit gewaschenem Kies aufgefüllt. Dafür bieten sich auch jegliche andere kleine Steine an. Hier kann aus visuellen Gründen mit den Formen und Größen des Auffüllmaterials gespielt werden.

Welche Pflanzen passen in einen Steingarten?

Die biologischen Partner für einen bezaubernden und natürlichen Steingarten sind im Spektrum der Hochgebirgspflanzen zu finden. Bei jedem Ausflug in den Alpen Österreichs können Inspirationen und Beispiele für mögliche Vertreter im zukünftigen eigenen Steingarten gefunden werden.

Es empfehlen sich hierfür vorwiegend Pflanzen, welche mit wenigen Nährstoffen auskommen. Lediglich eine gute Drainage zum unkomplizierten Abfluss von Wasser sollte ermöglicht werden.

Deshalb bieten sich für den Steingarten folgende Gewächse an:

  • Enzian und Edelweiß
  • Hauswurz und Silberdistel
  • Lavendel, Polsterphlox und Zwerg-Iris
  • Alpen-Primel, -Aster und -Nelke
  • Felsensteinkraut, Steinbrech und Mauerpfeffer
  • Veronika, Gänsekresse und Küchenschelle
  • Zwerg-Latschenkiefer sowie -Balsamtanne
  • Zwergwacholder und Zwerg-Rhododendron

Zudem offenbaren diverse Stauden einen abwechslungsreichen Eyecatcher zwischen etwas größer geratener Flora. Der Vorteil dieser Pflanzen liegt ganz klar auf der hand – sie zeigen sich in einem trockenen und sonnigen Umfeld als verträglich.


>> Steingarten Elemente bauen – Bienen und Insektenfreundlich – Copyright: Egaßer

Außerdem schenken diese Arten dem Besitzer die einfache Freiheit der sporadischen Pflege, sodass der Steingarten auch für Menschen mit vollem Terminkalender eine wunderbare Lösung für ein natürliches Idyll im eigenen Garten darstellt.

Beim Kauf der Pflanzen sollte auf die Winterhärte geachtet werden. Das Einsetzen der Vegetation erfolgt mittels Muttererde und Natursteindünger ziemlich einfach. Darüber kann zur Abrundung der optischen Harmonie der Kies als eine Art Überzug verteilt werden.

Praxis: Es ist bekannt, dass sich manche Pflanzen untereinander nicht vertragen und deshalb das gegenseitige Eingehen verursachen. Auch der „Diebstahl“ von wichtigen Nährstoffen der so genannten Zehrerpflanzen kann zu einem kurzen Vergnügen und zu mehr Arbeit im Steingarten führen.

Dabei bleibt dem Gartenbesitzer überlassen, ob Pflanzen mit bunter Blüte oder pflegeleichtem Grün Berücksichtigung im Steinbiotop finden. In der Regel bieten sich eher niedrig verweilende Arten an – insbesondere für die flächige Wirkung. Bezüglich einer ganzjährigen Freue an Blüten(-Farben) kann folgende Tabelle zur Orientierung dienen:

Blütezeit Pflanzen

  • April-Mai – Polsterstauden (Steinkraut, Blaukissen, Schleifenblume)
    – Zwiebelblumen (Traubenhyazinthe, Wildnarzisse, Wildtulpe
  • April-Juni – Kupferteppich
  • Mai-Juni – Walzen-Wolfsmilch
  • Mai-August – Sonnenröschen
    – Frauenmantel
  • Juni-September – Glockenblume
    – Mittagsblume
  • Juli-September – Silberdistel
  • August-Oktober – Herbstzeitlose
  • September-Oktober – Gentiana

Praxis: Für ein bezauberndes Steingartenambiente sorgt eine erweiterte Auswahl an Kakteen sowie Aloe Vera.

Des Weiteren können einige Kräuterpflanzen zu einem angenehmen Duft und gleichzeitig einem funktionalen Anbau führen. Hierfür stehen Bohnenkraut, Katzenminze, Currykraut, Oregano, Thymian und Salbei prädestiniert zur Verfügung.

Ideen für den eigenen Steingarten – Gartengestaltung

Ein Steingarten kann ein anschauliches Arrangement, ein echter Eyecatcher, ein Ort der Ruhe und vieles mehr sein. Mit zauberhaften Anordnungen lassen sich sogar regelrechte Muster erschaffen. Zudem kann eine Hanglage im Garten förmlich zu dieser einfachen Form der Rabattenanlage verlocken.


>> Steingarten anlegen – selber machen – Copyright – The green channel

Aufgrund der abschüssigen Bodenlage dienen die Natursteine dann folglich gleich als Halteoption für die angesetzten Pflanzen.

Da eine Vielzahl an Optionen beim Anlegen eines Steingartens vorhanden ist, kann die kleine nachstehende Liste sicher ein wenig Inspiration geben;

  • Zen-Steingarten – Hierfür sind Stein, Wasser, Moos und Kies als die vier Säulen der Ordnung relevant. In der Philosophie des Minimalismus wird die Lebensader des Wasserlaufes inmitten der Stein- sowie Moosarrangements integriert. Oft ergeben die Positionierungen zwei generelle Erscheinungsbilder. Zum einen ist dies die vollkommene Ordnung mittels gleichgewichtiger Verteilung und mitunter im Entstehen einer Art Mandalamuster. Andererseits können ebenso Ungleichgewichte in Form von Pflanzenansammlungen in Konkurrenz zu einzeln gesetzten floralen Hot Spots bewirkt werden. Das Element des Wassers kann hierbei auch durch eine wellenförmige Anordnung des Kieses eher symbolisch bewirkt werden.
  • Steingarten mit Flusslauf – Der Gegensatz von trockener, statischer Steinlandschaft und frischem, fließendem Wasser beschert eine besondere Konstellation. Zudem lässt sich eine beruhigende Partitur aufgrund des fließenden Wassers in das Gartenidyll integrieren. Bei dieser Form des Steingartens bietet sich eine Richtung ändernde Linienführung des Flusslaufes über die unterschiedlichen Ebenen förmlich an. Eine Einbettung des Nasses in den Garten mittels Steinumrahmung offenbart eine stimmige Harmonie zweier Elemente.
  • Nur Steine – Ein ganz besonderes Abbild schenkt einen der Steingarten ohne Pflanzen. Hierbei verfügen Formen und Linien über eine sehr starke Aussagekraft. Insbesondere die Harmonie aus Naturformen der jeweiligen Steine – runde oder kantige Sprache – lassen sich verschiedene Charakteristika erschaffen. Zudem liegt eine bedeutsame Akzentuierung innerhalb des Arrangements der Steine und die Berücksichtigung der Größenwirkung zueinander. Ebenso verstärkt sich hierbei die Bedeutung von Freiflächen und Ballungen.
  • •Vertikaler Steingarten – Mit Hilfe von Gabionen verschaffen sich Gartenbesitzer eine besondere Variation des Steingartens. Die Gitterkörbe eine Gestaltung vom Boden gen Himmel oder Terrassendach. Dank ihrer modernen Wirkung harmonisieren diese Modelle vor allem mit einem entsprechenden modernen Architekturstil. Die Pflanzen werden nun anstatt flächig am Boden zwischen den Steinen in den Gittern arrangiert.

Kostenfrage Steingarten – Kosten im Überblick

Die Kostenfrage für einen Steingarten richtet sich vorwiegend nach dem vorhandenen beziehungsweise eingeplanten Areal. Entsprechend der Größe müssen schließlich die Mengen an Untergrundkomponenten wie Kies und Sand berücksichtigt werden.

Des Weiteren sollte ein Steingarten nicht zu gedrängt, aber auch nicht zu verloren aussehen – sprich die Fläche bedingt automatisch einen bestimmten Ankauf von Pflanzen. Hierbei unterscheiden sich wiederum die Kosten für unterschiedlich preisintensive Pflanzenarten. Das Budget für einen Steingarten ist somit von folgenden Aspekten abhängig:

  • Fläche
  • Boden
  • Steinarten
  • Pflanzenspezies

Entsprechend der Größe des Steingartens sollten die Ziersteine gewählt werden. Die jeweilige Größe sollte sich an einem übersichtlichen Gesamtbild orientieren.

Mit nachstehender Übersicht sollte die finanzielle Planung unterstützt werden:

Arbeitsschritt / Material Preis (pro m2) Preis (pro 100m2)

  • Unterbau 0,50- 1,00 Euro 50- 100 Euro
  • Sand 1,50- 2,50 Euro 150- 250 Euro
  • Vlies 0,30- 0,50 Euro 30- 50 Euro
  • Kies + Steine 30,00-500,00 Euro 3.000-5.000 Euro

Es lässt sich festhalten, dass beim Anlegen eines Steingartens mit 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter zu kalkulieren ist. Zusätzlich steigt die Investition bei Sonderwünschen, exotischen Pflanzen sowie einer grundlegenden Bodenumformung.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.