Ein regelmäßig ausgeführter Schnitt bei Pflanzen im Garten sorgt für ein gesundes Wachstum, für prächtige Blüten und kann bei Pflanzen, die Obst tragen, die Ernte erhöhen. Dabei ist der passende Zeitpunkt für den Rückschnitt besonders wichtig, ansonsten kann eine Pflanze dabei Schaden nehmen oder bedingt durch das abgeschwächte Immunsystem im kommenden Winter schnell erfrieren. Einige Pflanzen müssen lediglich von abgestorbenen oder verblühten Teilen befreit werden, viele andere brauchen dagegen einen radikalen Schnitt. Einen beachtenswerten Hinweis auf jenen Zeitpunkt und das Maß des Beschneidens kann die Blütezeit der Pflanze liefern.
Die meisten Gärtner schrecken vor einem Pflanzenschnitt zurück, da sie nicht immer wissen, wo und wann der Schnitt durchzuführen ist. Hierbei ist ein Rückschnitt für viele Pflanzen sehr wichtig, um auf lange Sicht gesund zu wachsen, eine Blüte auszubilden und nicht frühzeitig zu verkahlen.
Pflanzen richtig zurückschneiden – Frühjahrsputz im Garten – Mencke Gartencenter
Zudem lassen sich bei obsttragenden Gewächsen mit einem gezielt ausgeführten Rückschnitt die Erträge bei der Ernte vergrößern. Es gibt dabei keine generell gültige Anleitung für den Pflanzenrückschnitt, allerdings lassen sich bestimmte Grundregeln definieren. Wer beim Schnitt der Pflanzen auf Nummer sicher gehen möchte, der muss sich im Vorfeld genau über die Ansprüche der einzelnen Pflanze informieren:
Wann sollten Pflanzen geschnitten werden?
Wenn die Gärtner wollen, dass die Pflanzen gesund bleiben und die bunten Farben des Gartens verschönen sollten, dann sollten die Sträucher blühen und zugleich Früchte tragen. So müssen diese regelmäßig geschnitten werden. Vor allem Pflanzen, die den Garten beleben wie Spiersträucher, Flieder, Ziegerhölze und Reben sollten regelmäßig geschnitten werden, damit diese im Sommer oder im frühen Herbst blühen. Wenn die Sträucher keine Blätter haben, dann ist am besten zu sehen, was zu schneiden ist. Bei Temperaturen unter fünf Grad darf an Sträuchern oder an Bäumen nicht geschnitten werden, denn dabei das Holz kann schnell splittern. Zugleich würden die Sträucher, wie in der Natur zugleich ohne einen Schnitt weiterwachsen. Um eine gleichmäßige Höhe des Strauches zu behalten und neue Bildung der Triebe zu fördern, ist ein korrekter Schnitt nötig.
- Ohne eine solche regelmäßige Pflege sehen zu Anfang die blühenden Sträucher wie eine Forsythie bereits nach einigen Jahren unschön aus. Bei einem Schmetterlingsstrauch, dem Roseneibisch oder der Rispenhortensie gilt, dass diese am schönsten blühen, wenn alle kräftigen Triebe des Vorjahres bis auf einige Knospen zurückgeschnitten werden.
- Ein radikaler Rückschnitt sollte am besten zeitig erfolgen. Wichtig ist hierbei, dass vor allem Ziersträucher in Frühjahrs- und Sommerblüher unterschieden werden.
Sommerblühende Sträucher wachsen mit einem jährlichen Schnitt bereits im zeitigen Frühjahr sehr stark. Wenn die Gärtner jene Sträucher zur Bildung vieler Blüten bewegen wollen, setzen diese den Termin für den Schnitt am besten zu dieser Zeit an. Dies erfolgt beim frostfreiem Wetter, jedoch sehr früh. Je früher die Gärtner dabei schneiden, umso eher stellt sich die Pflanze auf diesen neuartigen Zustand ein und kann neue Knospen ausbilden. Aus diesen können sich die Blütentriebe für die folgende Saison bilden. Aufgrund des Ungleichgewichts zwischen der Krone und den Wurzeln, welches durch den Rückschnitt entsteht, werden die neuen Triebe sehr kräftig und die Blüten wachsen sehr zahlreich.
Die Frühjahrsblüher – wie die Forsythie, der Flieder, die Deutzie oder der Schneeball – kürzt der Gärtner gleich nach der Blüte ein. Diese Pflanzen blühen am zweijährigen Holz und werden bei dieser Version des Strauchschnitts noch hinreichend Knospen für das folgende Jahr anlegen. Dabei ist der Spätherbst der passende Zeitpunkt, um sommergrüne Sträucher und Bäume zurückzuschneiden. Dafür gibt es viele Gründe. Die Laub abwerfenden Gehölze begeben sich in die Ruhephase des Winters. So gibt es dabei weniger Saftdruck und blutende Wunden durch den Schnitt.
Wie sollte ein Rückschnitt im Herbst erfolgen?
Das Entfernen von kranken, brüchigen und alten Ästen und Trieben vermindert die Bruchgefahr. Dies ist bei großen, durch Sturm gefährdeten Bäumen besonders wichtig.
Jedoch sollte ein Rückschnitt im Herbst bestenfalls nicht radikal erfolgen, wenn zum Beispiel die Kronen der Bäume oder Sträucher gekappt oder die Triebe bodennah abgeschnitten werden. Solche Arbeiten sollten die Gärtner sich besser für den Frühling aufheben, da jene Teile der Pflanzen einen bestimmten Schutz gegen die Kälte des Winters bieten. So sollten diese nur so viel abschneiden, wie unbedingt nötig.
Der Auslichtungsschnitt
Es werden generell verschiedene Schnitttechniken definiert. So hält der Auslichtungsschnitt Frühjahrs- und Frühsommerblüher frisch. Im zwei- oder dreijährigen Abstand werden nach der Blütezeit die stark verästelten und ältesten Triebe geschnitten. Daher schneiden die Gärtner bereits im Februar sämtliche Triebe ab, die im Vorjahr die Blüten ausgebildet haben, bis auf kurze Stängel zurück.
Im Vergleich dazu steht ein Verjüngungsschnitt, welcher nur dann durchgeführt wird, wenn die Sträucher über Jahre nicht oder falsch geschnitten worden sind. Der komplette Strauch wird bis auf 30 bis 50 Zentimeter über dem Boden entfernt und aus den stärksten der nachwachsenden Triebe aufgebaut. Durch den Verjüngungsschnitt kann der Gärtner den Strauch wieder neu blühen lassen.
Grundsätzlich ist ein Schnitt für die Sträucher wie eine Verjüngungskur und kann sehr viel wirken. Bedeutend ist es jedoch, nur jene Arten zu schneiden, welche einen Schnitt brauchen, da lange nicht alle Sträucher einen solchen regelmäßigen Rückschnitt benötigen oder diesen vertragen. Sämtliche wertvolleren Arten blühen ohne eine derartige Pflegemaßnahme. Diese Sträucher sind daran zu erkennen, dass diese am ein- oder mehrjährigen Holzbereich die Blüten tragen und nur an den Knospen der Zweige wachsen. Sämtliche immergrünen Arten kommen zugleich ohne diesen Schnitt aus. Sie vertragen einen solchen gut, blühen mit einem Rückschnitt jedoch nicht nachhaltiger. Jene mit den Obstgehölzen verwandten Sorten wie zum Beispiel Zier-Äpfel sollten die Gärtner auslichten, wenn die Kronen vorher besonders dicht werden.
Welche Pflanzen werden im Frühling geschnitten?
Die meisten der im Frühjahr blühenden Gewächse blühen an einem Trieb aus dem Vorjahr, je stärker dieser ausgebildet ist. Dann fällt die Blüte reichhaltiger aus. Die meisten der blühenden Zierpflanzen müssen im Frühjahr beschnitten werden, da diese die Schnittwunden am Schluss der Vegetationsperiode nicht schließen können. Fällt der Schnitt zu spät aus und wird erst im Herbst durchgeführt, dann kann der Frost in die Pflanze vordringen und diese zum Absterben bringen. Im Frühjahr, in der Vegetationsperiode, können sich die Pflanzen schneller von diesem Rückschnitt erholen. So können die Krankheitserreger nicht in die vorhandenen Schnittwunden eindringen und das Gewächs infizieren. Ein Nachteil sind jedoch zugleich die kahlen Stellen, denn sie sind oft im Sommer sichtbar.
Rosen generell nur im Frühjahr beschneiden, auf keinen Fall im späten Herbst!
Das zeitige Frühjahr ist der optimale Zeitpunkt für das Beschneiden der sommerblühenden Obstbäume. Diese sollten stets dem Austriebs geschnitten werden, denn sonst kommt es zum Ausbluten. So sollten Himbeeren im Frühling erstmalig beschnitten werden. Der Rückschnitt bei Sträuchern, welche erst im Spätsommer und Winter blühen, erfolgt ebenfalls im Frühjahr.
Das Schneiden von Hortensien
Der Zeitpunkt für den Schnitt bei Hortensien ist nicht für alle Arten identisch. Der Grund hierfür liegt in der Bildung der Knospen der einzelnen Taxa. Diese unterscheiden sich in Arten, welche die Knospen am ein- oder zweijährigen Holz ausbilden. So lassen sich die einzelnen Hortensienarten in zwei Klassen einteilen, die einen anderen Schnittzeitpunkt brauchen. Die Blüten am einjährigen Holz sollten im zeitigen Frühjahr beschnitten werden, jene am zweijährigen Holz erst im Herbst. Eine Ausnahme sind die sogenannten Topf-Hortensien, welchen einen radikalen Rückschnitt brauchen. Ein solcher wird meist im späten Winter über die Saison durchgeführt. Es bilden sich dann für einen längeren Zeitraum keine weiteren Blüten mehr an der im Kübel kultivierten Hortensienpflanze, was diesen Rückschnitt annehmbar macht. Hortensien, die einjährigen Holz bilden sind die Hydrangea macrophylla (Bauernhortensie), die Hydrangea serrata (Tellerhortensie), die Hydrangea aspera (Raue Hortensie) sowie die Hydrangea aspera ssp. Sargentiana (Samthortensie).
- Eine Ausnahme von jener Klasse ist die Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris). Diese Sorte wird ebenfalls im Frühjahrgeschnitten, jedoch ist der Schnitt generell eher nicht notwendig. Nur das Auslichten der verblühten Blüten ist von Bedeutung.
- Zugleich können die Gärtner die Kletterhortensien beschneiden, wenn diese zu groß sind. Diese müssen danach jedoch wenigstens eine Saison länger auf die Blüten warten, da diese im Jahr des Schnitts keine ausbilden kann. Verschiedene Hortensien werden im Herbst beschnitten. Dies sind die Rispen- (Hydrangea paniculata) und die Waldhortensie (Hydrangea arborescens).
Wenn sich die Gärtner nicht sicher sind, um welche Art der Hortensie es sich handel, dann sollten diese die Triebe im Herbst auf Blütenknospen prüfen. Wenn diese welche erkennen, sollten sie diese erst im Frühjahr schneiden. Auf diese können sicher sein, nicht den falschen Augenblick zu wählen. Außer dem eigentlichen Zeitpunkt des Schnittes sollten die Gärtner noch die Witterungsbedingungen in Betracht ziehen.
Das Schneiden von Buchsbäumen
Durch die sehr gute Fähigkeit zur Regeneration, ist ein Schnitt an Buchsbäumen nicht auf ein Zeitfenster begrenzt. Diese immergrünen Laubgehölze können gleich mehrere im pro Jahr ohne Probleme vertragen. Daher ist der Buchsbaum für einen schöpferischen Schnitt qualifiziert. Komplizierte Skulpturen bewahren in der Vegetationsphase das gepflegte Bild jedoch nur dann, wenn diese in engen Zeiträumen geschnitten werden.
Wann genau der Beginn für die Schnittsaison fallen kann, hängt von der jeweiligen Region ab. In aller Regel ist dies von Ende April bis Mitte Mai der Fall. Daher steht es den Gärtnern frei, in den Abständen von 4 Wochen den Baum in Form zu schneiden. Im Herbst erst schließt sich dieses Zeitfenster für die aktuelle Saison.
Für Einfassungen und Hecken aus Buchsbäumen gestaltet sich der Zeitplan übersichtlicher. Dabei kommen die Anwender in der Regel mit einem bis zwei Schnitten im Gartenjahr aus.