In Zeiten von international steigenden Leitzinsen werden auch höhere Zinsen für die Baufinanzierung erwartet. So bieten Banken vielfältig Baufinanzierungen zu höheren Zinsen an und die langfristige Finanzierung wird eindeutig teurer.
Dennoch ist es ratsam, dass man baldmöglichst eine entsprechende Finanzierung abschließt, denn es wird mit weiter steigenden Zinsen gerechnet. Da man sich mit einer Baufinanzierung langfristig an eine Bank bindet, sollte man gründlich diese Finanzierung planen und richtig vorab alle Bankangebote vergleichen.
Gerade in Österreich, wo traditionell viel gebaut wird, gibt es auch viele Angebote von renommierten Finanzanbietern und der Vergleich lohnt sich. Achten Sie beim Abschluss einer entsprechenden Baufinanzierung auf einen möglichst geringen effektiven Zinssatz pro Jahr und auf eine geeignete Laufzeit des Kreditvertrages. Häufig lohnt es sich, tatsächlich eher zu kaufen, als zu mieten, und wer selbst baut, der kann seine individuellen Wünsche wesentlich besser umsetzen und so bauen, wie es seinen Träumen am besten entgegenkommt. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die ideale Baufinanzierung und die Zinsentwicklung in Österreich inklusive einer Zinsprognose für das Jahr 2023.
Eine Baufinanzierung für das Eigenheim in Österreich
Will man ein Eigenheim in Österreich bauen, so reichen in den meisten Fällen die finanziellen Mittel dazu nicht aus, die zur Verfügung stehen und so muss an eine Baufinanzierung gedacht werden. Glücklicherweise sind die Zinsen bei einer langfristigen Baufinanzierung relativ gering und man kann viel Geld für Zinsen sparen.
Wichtig ist, der Vergleich der verschiedenen Finanzinstitute denn die Zinsen für Baufinanzierungen unterscheiden sich deutlich im effektiven Jahreszins. Nutzen Sie eine persönliche Beratung und planen Sie die Finanzierung über viele Jahre hinweg. Wichtig beim Abschluss einer Finanzierung ist es, dass die Zins- und Tilgungsbelastung nicht zu hoch wird, und man sollte nicht zu knapp kalkulieren, sondern einen Puffer für Sonderausgaben monatlich einplanen.
Es sollte vor der Immobilienfinanzierung geklärt werden, wie viel Eigenmittel zur Verfügung stehen und wie hoch der tatsächliche Finanzierungsbedarf ist. Dazu gehört der Preis für die Immobilie inklusive der Kaufnebenkosten und der Kosten für die Einrichtung abzüglich aller Eigenmittel. Interessant ist dann die monatliche Kreditrate. Diese Kreditrate kann über einen langen Zeitraum stabil bleiben, wenn der Kredit fix verzinst wird. Diese Verzinsung wird meist für bis zu 10 Jahre abgeschlossen. Wie dann die Zinslage sein wird, das lässt sich erst einmal schwer abschätzen. Vorteil von der fixen Verzinsung ist, dass Änderungen des Zinsniveaus erst einmal keinerlei Auswirkungen auf eine Verzinsung dieser Finanzierung haben werden. Die Bauzinsen schwanken seit Weihnachten um die 3,5 % für den Mittelwert bei der 10-jährigen Zinsbindung.
Die Zinsprognose für 2023 für Österreich
Es wird mit deutlich steigenden Zinsen für das Jahr 2023 in Österreich gerechnet. Bedingt durch den explosionsartigen Anstieg von der Inflationsrate im Euro-Raum wurde die Europäische Zentralbank (EZB) bezüglich der Zinserhöhungen aktiv. Für die Kreditnehmer bedeutet dies eine Verteuerung von Darlehen. Die Europäische Zentralbank hat erwartungsgemäß am 16. März 2023 den Leitzins wiederum angehoben auf nunmehr 3,5 Prozent pro Jahr.
Bedingt durch diese Zinserhöhungen, die nun in kurzer Zeit erfolgten werden die Kreditnehmer sicherlich deutlich zurückhaltender. Andererseits kann mit einer weiteren Steigerung von Zinsen gerechnet werden und somit zeichnet sich ab, dass für längere Zeit solch niedrige Zinsen, wie sie zurzeit absehbar sind, nicht mehr verfügbar sein werden. Somit sollte man besser heute als morgen noch eine entsprechende Baufinanzierung abschließen. Die Kreditnehmer jedoch bekommen den Anstieg von Leitzinsen richtig deutlich zu spüren. Die Finanzierung selbst wurde wirklich kostenintensiver. Zinsvergleiche werden tatsächlich notwendiger denn je. Die Zinsprognose erwartet weiter steigende Zinsen, auch wenn das Zinsniveau jetzt schon höher liegt als vor kurzer Zeit. Somit können weitere deutliche Zinssteigerungen erwartet werden, denn auch die Inflation lässt bislang kaum nach.
Die Erhöhung von Leitzinsen führt zu einer drastischen Verteuerung der Refinanzierung der Banken und diese geben die Preissteigerungen bei Zinsen an Unternehmer wie auch an Privathaushalte mit höheren Kreditzinsen weiter. Die Bank Austria kann aber andererseits mit Hinblick auf eine Entwicklung des Kaufkraftverlustes indirekt den potenziellen Immobilienerwerbern Mut machen. Für das Jahr 2023 können die Volkswirte dieses Hauses damit rechnen, dass die Inflation auf 6,5 Prozent sinkt. Im Jahre 2024 könnte es sogar zu einem Abschwung auf dann nur noch drei Prozent kommen. Eine solche Entwicklung würde den Sektoren Neubau und Sanierung wirklich zugutekommen. Andererseits bewegt sich der Markt für die Bestandsimmobilien teilweise völlig losgelöst von etwaigen Kaufkraftverlusten. Die Kreditnehmer erwartet allerdings nach UniCredit-Bank Austria-Chefökonom S. Bruckbauer leider eine entsprechende Durststrecke. Gerechnet wird danach mit einer weiteren Zinserhöhung auf vier Prozent in der Mitte des Jahres 2023. Danach könnte es eventuell zu einer langsamen Zinssenkung kommen. Der Peak der Zinskurve kann sich immer weiter nach vorne verlagern. Priorität hat die Inflationsbekämpfung im Euroraum. Leider bricht die Konjunktur deutlich stärker ein. Aber Erdöl- und Industriemetallpreise zeigen ihre Stärke. Je schneller in dem Land China die Konjunktur anspringt, desto deutlicher steigt die Inflation und desto aggressiver werden die Notenbanken die Leitzinsen erhöhen. Wie aus der Vergangenheit bekannt ist, sind Zinserhöhungen durch die EZB relativ zeitnah in Richtung der Kunden durch die Bankenlandschaft weitergegeben worden. Andererseits werden Zinssenkungen nicht so schnell weitergegeben.
Welchen Handlungsspielraum Darlehensnehmer haben
Es ist schwierig zu beantworten, welche Finanzierungsoptionen potenzielle Bauherren haben. Es hängt doch sehr von der Risikoneigung von den einzelnen zu erwartenden Neueigentümern ab. Besonders konservative Erwerber sind dabei, dass sie vermutlich zu längeren Zinsbindungen tendieren, denn sie vermuten eine weitere Zinserhöhung. Die Komplexität von der Zinsprognose ist allerdings so schwerwiegend, dass auch Experten keine konkreten Aussagen treffen wollen.
Der nächste Termin für eine Leitzinsanpassung wird am 4. Mai 2023 erwartet. Die Prognose über die EZB-Leitzinsen ist basierend auf der Prognose von der EZB selbst bezüglich der Entwicklung von der Inflation. Glücklicherweise gibt es Hoffnung wegen der Zahlen zu dem zukünftigen Kaufkraftverlust. Es lag im Februar 2023 die Inflation innerhalb von der Eurozone deutlich unter zehn Prozent. Die europäischen Volkswirte sind optimistisch für die Zukunft und sie kalkulieren für das Jahr 2024 mit einem Preisanstieg von 3,4 Prozent und in dem Jahr 2025 mit 2,3 Prozent.
Die Restriktionen seit dem 1. August 2022
- Es gibt einige Restriktionen bei der Vergabe der Immobilienkredite an die Endverbraucher . Es müssen 20 % vom Kaufpreis aus Eigenmitteln bestritten werden. Die monatliche Kreditrate sollte maximal 40 % vom verfügbaren Nettohaushaltseinkommen betragen. Die maximale Laufzeit liegt bei 35 Jahren.
- Es dürfen bei dem Kreditinstitut nur maximal 20 % der Kredite eine von diesen Obergrenzen überschreiten. Durch diese Regelungen gibt es teilweise höhere Ablehnungsquoten. Damit werden Finanzierungsfälle, welche vor dem 1. August 2022 genehmigt wurden, heute unter Umständen abgelehnt.
Fazit
Es kann mit weiter steigenden Leit-Zinsen der EZB gerechnet werden. Solange die Inflation nicht vollständig im Griff ist, werden die Zinsen wohl weiter ansteigen. Für Österreich bedeutet dies, dass Bauherren in Zukunft sicher tiefer in die Tasche greifen müssen für Zins und Tilgung. Wer es ermöglichen kann, der sollte noch vor weiteren Zinsschritten eine entsprechend langfristige Baufinanzierung abschließen. Die Baufinanzierungen in Österreich müssen seit dem 1. August 2022 gewichtigen Kriterien genügen und daher sollte man die Baufinanzierung gründlich planen. Wichtig ist ein Vergleich der Angebote auf dem Finanzierungsmarkt. Die Zinsprognose steht jedenfalls für 2023 auf weiter steigende Zinsen in der gesamten Euro-Zone. Nutzen Sie die Zeit bis zur nächsten EZB-Entscheidung über die Zinsentwicklung und schließen Sie damit vorher eine entsprechende Baufinanzierung ab.