Wintergemüse anbauen – Anbau, Liste, Hochbeet, Ernte – Sorten

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Sie lieben Wintergemüse und möchten dieses im eigenen Garten anbauen? Dann gilt es einiges zu beachten. Nicht jedes Wintergemüse ist frostresistent. Einige Sorten müssen mit Vlies geschützt werden und frühzeitig geerntet werden. Wir zeigen Ihnen alles was Sie über den Anbau von Wintergemüse wissen sollten.

Warum Wintergemüse?

Gerade in den Wintermonaten benötigen wir ausreichend Vitamine. Egal ob Grünkohl, Topinambur oder Wirsing, etwaige Wintergemüse stecken voller kostbarer Vitamine.

Wintergemüse wird meist in den Wintermonaten geerntet, kann aber durch entsprechende Lagerung haltbar gemacht werden. Die meisten Gemüsesorten sind frostresistent und benötigen keinen speziellen Frostschutz. Um das ganze Jahr über das eigene Wintergemüse genießen zu können, benötigt es allerdings etwas an sinnvoller Planung.


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Wann sollte die Aussaat und Ernte erfolgen?

Die Aussaat ist je nach Gemüsesorte unterschiedlich. Noch vor dem ersten Frost sollte das Wintergemüse eine Blattrosette gebildet haben. Hierfür muss eine rechtzeitige Aussaat erfolgen. Die Blattrosette schützt das Gemüse vor winterlichen und eisigen Temperaturen.

Die Ernte ist abhängig von Witterung und Standort. Die Erde sollte nahrhaft und gut durchlässig sein, dann kann bei milden Wintern bis Februar geerntet werden.

Herrscht starker Frost, muss die Ernte bereits im Dezember erfolgen. Dass liegt vor allem daran, dass die Schneedecke fehlt. Diese schützt das Wintergemüse vor eisigen Temperaturen.

Wintergemüse im Hoch Beet?

Ein Hoch Beet ist besonders rückenschonend. Die Verrottung im Inneren sorgt für optimale Bedingungen des Wintergemüses. Auch Folgekulturen sind eine prima Möglichkeit die Ernte sinnvoll zu gestalten. Aus Kartoffeln, Kohl und Bohnen können im Herbst Feldsalat oder Rucola als Folgekultur gesät werden.

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Wintergemüse – Rechtzeitig anbauen und ernten!
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Auch Schnittlauch, Zwiebeln, Knoblauch und Winterknoblauch eignen sich ideal für eine Aussaat im Herbst. Solange noch keine Minusgrade herrschen, können sich ausreichend Wurzeln bilden. Allerdings benötigt es einiges an Dünger und der Standort sollte alle 2 Jahre gewechselt werden.


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Welches Wintergemüse?

Wir stellen Ihnen die beliebtesten Sorten vor.

Rote Beete

Rote Beete kann bis zum ersten Frost im Beet verweilen. Die Aussaat erfolgt in Reihen, bereits Mitte Juni. Der Abstand sollte mindestens 22 Zentimeter betragen. Jung Pflanzen müssen im Anschluss mit einem Abstand von zehn Zentimetern eingepflanzt werden.

Grünkohl

Grünkohl hat ein mild-süßes Aroma und ist ein ideales Wintergemüse. Sein volles Aroma entfaltet dieser erst nach einer frostigen Nacht. Grünkohl zählt als der Klassiker unter dem Wintergemüse.

Der Standort sollte sonnig und halbschattig sein und die Erde feucht und kalkhaltig. Grünkohl darf von Mitte Juli bis Anfang August gepflanzt werden. Die Ernte erfolgt im Oktober bis Winterende.

Möhre, Karotte

Herrscht kein Bodenfrost können die Karotten am Grün aus der Erde herausgezogen werden. Der Standort sollte möglichst sonnig sein und die Erde lehmhaltig. Außerdem ist der PH-Wert von Relevanz. Dieser sollte einen Wert zwischen 6,5 und 7,5 nicht übersteigen. Möhren können ideal neben Porree gepflanzt werden. Die Aussaat erfolgt im Oktober, November. Die Ernte findet dann 10 Monate nach der Aussaat statt.

Möhren sind nicht unbedingt frostbeständig. Herrscht längere Zeit Frost, müssen diese geerntet werden. Bis der erste Frost eintritt, können diese mit einem Gartenvlies geschützt werden.

Pastinake

Frost in der Nacht sorgt für einen besonders milden Geschmack der weißen Rübe. Tipp: Je humoser der Boden, desto besser das Aroma der Rübe. Die Aussaat findet bereits im März, April statt, da Pastinake eine sehr lange Keimzeit hat. Die Ernte erfolgt Ende September, Anfang Oktober.


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Porree

Ein Nutzgarten verfügt ganzjährig über Porree. Nicht nur der Geschmack, auch die Nährstoffdichte ist sehr überzeugend. Für die Aussaat benötigt es allerdings etwas Geschick. Die Erde muss regelmäßig aufgelockert werden.

Nur so können sich die langen, weißen Schäfte entwickeln. Der Standort sollte sonnig und warm zugleich sein. Der PH-Wert darf einen Wert von 7,5 nicht übersteigen. Die Auspflanzung im Juni sorgt für ausreichende Winterhärte.

Rosenkohl

Die Röschen gedeihen in Blattachseln. Durch den Frost steigt der Zuckergehalt in den Röschen. Die Erde sollte lehmhaltig sein und über einen hohen Kalkgehalt verfügen. Die Bepflanzung erfolgt gegen Ende Juni während die Ernte zwischen September und März erfolgt.

Vorsicht: Die Jungpflanzen müssen so ausgedüngt werden, dass der Abstand zwischen den Pflanzen mindestens einen halben Meter beträgt.

Rotkohl

Rotkohl wächst in schwerer, feuchter und nährstoffreicher Erde. Rotkohl kann auf viele Art und Weisen zubereitet werden und überzeugt durch eine wunderschöne Optik. Das rotviolett ist Blickfang jedes Wintergartens. Die Auspflanzung erfolgt Ende Mai, während bereits im September geerntet wird. Die Ernte muss bis zum ersten Bodenfrost erfolgen.

Feldsalat

Um Feldsalat im Winter ernten zu können, benötigt es eine robuste Herbstsorte. Ausgesät wird Anfang bis Mitte September, doppelreihig, mit bis zu acht Zentimetern Abstand. Die Ernte erfolgt dann im November bis Mitte Januar. Feldsalat sollte vor Kälte geschützt werden. Ein Vlies ist hierfür optimal geeignet. Das Beet sollte sonnig und windgeschützt platziert werden.

Die Steckrübe

Die Steckrübe ist vitaminreich und kalorienarm zugleich. Also das ideale Wintergemüse. Sie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Während die Aussaat bereits im Juni, Juli erfolgt, wird von Oktober bis Dezember und länger geerntet.

Topinambur

Im Herbst wirft Topinambur wunderschöne Blüten. Die Knollen wachsen tief in die Erde und sind Temperaturen von minus 30 Grad gewachsen. Die Knolle kann ähnlich einer Kartoffel mit und ohne Schale zubereitet werden. Neben der Pastinake ist Topinambur lange in Vergessenheit geraten.

Das Wurzelgemüse erhält wieder zunehmenden Einzug in der deutschen Küche. Die Aussaat muss mindestens zehn Wochen vor der Ernte erfolgen. Diese findet Ende September, Anfang Oktober und länger statt.

Vorsicht: Topinambur breitet sich schnell aus, es benötigt deshalb eine Wurzelsperre. Die gelben Blüten sorgen für einen hohen Zierwert.

Wirsing

Wirsing ist auch als Vitamin-Fürst des Winters bekannt. Das Gemüse hat gewellte Blätter und ist wie der Name schon sagt, reich an Vitaminen und Nährstoffen. Die Erde sollte frisch, feucht und nährstoffreich sein. Einzelne Sorten, wie zum Beispiel der „Endenicher Advent“, müssen schon früh vorgezogen werden.

Nur dann können Sie zu großen Kohlköpfen werden. Bestimmte Sorten können lange gelagert werden, ohne an Qualität zu verlieren. Dazu zählt beispielsweise der Langendijker Dauerwirsing. Die Aussaat erfolgt bereits im März, April, während die Ernte Ende September stattfindet.

Schwarzwurzel

Die Schwarzwurzel ist auch als Spargel für arme Leute bekannt. Die schwarze Haut und das weiße Fleisch gelten mittlerweile in vielen Küchen als Delikatesse. Die Erde sollte lehmhaltig und sandig sein. Zudem ist ein sonniger Standort zu wählen.

Tipp: Bevor der erste Frost kommt, sollten Sie das Gemüse mit Laub bedecken. Die Schwarzwurzel kann ohne Unterbrechung bis zum Frühjahr geerntet werden. Die Aussaat erfolgt bereits im März, während ab Oktober bis Februar geerntet wird.

Winterpostelein, Tellerkraut

Das Quellkrautgewächs stammt aus dem Norden von Amerika. Die Samen Keimen erst bei Temperaturen unter 10 Grad. Tellerkraut hat eine kurze Keimzeit. Die besonders zarten Blätter können von November bis spät in den April hinein geerntet werden.

Das Wintergemüse ist pflegeleicht. Es muss nicht gedüngt werden und benötigt nur wenig Sonne. Da Tellerkraut erst ab minus 10 Grad keimen kann, sollte die Aussaat auch erst dann erfolgen. Eine Schneedecke schützt das Wintergemüse vor Temperaturen bis minus 20 Grad.

Winter-Rettich

Winter-Rettich ist vielfältig einsetzbar. So dient dieser beispielsweise der Herstellung von Hustensaft. Wird die Wurzel in dünne Scheiben geschnitten ist diese auch ideal für einen Salat geeignet. Gekocht ähnelt das Wintergemüse geschmacklich der Rübe. Die Aussaat erfolgt Ende Juli, die Ernte bis zum tiefen Frost der Erde.

Fazit:Der Anbau von Wintergemüse ist in jedem Fall zu empfehlen. Die meisten Sorten stecken voller Vitamine. Allerdings sollten diese schon rechtzeitig gesät werden, um das Gemüse auch den ganzen Winter über genießen zu können. Achten Sie auf die richtigen Bedingungen der Erde und einen passenden Standort. Dann steht einem schmackhaften Wintergemüse nichts mehr im Wege.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.