Tomaten zählen zu den Lieblingen am Balkon, auf der Terrasse und im Beet. Dabei hat sich herausgestellt, dass auch die Nachbarschaft von entscheidender Bedeutung ist. Welche Pflanzen hier förderlich sind und welche besser nicht in die Nähe der Tomaten kommen sollten, erklärt dieser Artikel.
Gute Nachbarschaften für Tomaten
Auf dem Balkon in Kübeln angesetzt, ist die Tomate fast nie gefährdet. In einem Beet aber geht es schon symbiotischer zu. Den richtigen Beet Partner zu finden, ist demnach nicht nur klug, sondern es schützt auch die Pflanzen vor lästigen Krankheiten und Schädlingen. Gleichzeitig nutzen die Partner auch gemeinsam Nährstoffe aus dem Boden, so wird eine einseitige Monokultur und eine Bodenmüdigkeit vorgebeugt.
Als Anleger der Beete hat man die Pflanz-Anordnung selbst in der Hand. Gute Mischkultur-Partner vertreiben dabei Blattläuse, Pilze und weiße Fliegen. Wer aber sind diese magischen Partner und Partner:innen?
1) Bohnen
Tomaten sind Vielfraße, Bohnen Schwachzehrer. Die beiden ergänzen sich deshalb perfekt u9nd kommen gut miteinander aus. Bohnen nämlich sind in der Lage Stickstoff aus der Umgebung in eine pflanzen-verträgliche Form zu bringen. Sie tun das mit Hilfe von Bakterien. Damit bereiten sie den optimalen Boden für Tomaten vor, die viel Stickstoff benötigen. Zudem bevorzugen beide Kandidaten (Bohne und Tomate) gleiche Standortbedingungen: Sie lieben beide die Sonne und rüffeln bei Staunässe die Nase. Aber auch die Bohne als Zulieferer des Stickstoffes hat Vorteile aus der Beziehung. Sie genießt den starken Duft der Tomate, der für die Bohne ein Garant für das Fernbleiben von Blattläusen ist.
Bohne und Tomate können sehr hoch werden, weshalb sich trotzdem ein ausreichender Abstand empfiehlt. Das Sonnenlicht sollte beide Partner ausreichend versorgen. Wenn man Tomaten mit Buschbohnen kombiniert, hat man weniger hohe Bohnenpflanzen, was eventuell ein Vorteil ist.
2) Salate
Salate sind die optimalen Begleiter von Tomaten. Denn während Tomaten hoch und breit werden, begnügen sich Salate mit sehr niederen Regionen und sind zudem recht anspruchslos. Sie benötigen nicht viele Nährstoffe und können auch im Halbschatten gedeihen. Zu den besonders geeigneten Salatsorten zählen Rucola, Pflücksalate und Feldsalate. Kopfsalat ist nur zu empfehlen, solange die Tomate noch klein ist, der Kopfsalat wird dann geerntet, und die Tomate kann sich in voller Größe ausbreiten.
Der Vorteil von Salaten besteht auch darin, dass sie die Wurzeln auflockern und der Boden nicht die volle Sonne abbekommt. Damit verdunstet weniger Wasser, man nennt diese Art der Symbiose „Lebend-Mulch-System“.
3) Sellerie
Sellerie ist ein vielseitiges Gemüse. Die meisten kennen jedoch Sellerie nur als ein Wurzelgemüse. Dabei kann auch Blatt und Stängel verzehrt werden. Sellerie zählt zu den Starkzehrern und hat viele Unterarten. Sowohl Tomate als auch Sellerie sind Gegner von Blattläusen und können deshalb eine gute Mischung ergeben, wenn das Thema Blattläuse im Garten aktuell ist.
4) Kohlgewächse
Kohl und Tomaten kombiniert, vertreiben die gefräßigen Raupen auf dem Kohl. Diese Kohlweißlings Raupen können die gesamte Ernte abfressen, der Geruch von Tomaten vertreibt sie aber. Deshalb ist es ratsam, neben Kohlpflanzen immer auch Tomaten zu positionieren. Damit nisten die Falter keine Eier in die Kohlpflanzen und die Raupen werden erst gar nicht an den Kohl herangelassen, um sich an ihm zu nähren.
5) Zwiebeln, Lauch und Knoblauch
Zwiebelgewächse lieben genauso wie die Tomate ein sonniges Plätzchen. Dabei hat nicht nur die Tomate einen intensiven Geruch, auch die Zwiebelgewächse produzieren starke Duftstoffe. Diese vertreiben etwa die Weiße Fliege.
6) Basilikum
Basilikum ist nicht nur für die italienische Küche zu empfehlen. Basilikum hat einen starken Eigengeruch, den die Weiße Fliege und Mehltau nicht mögen. Insofern ist das Küchenkraut eine wichtige Ergänzung, um das Tomatenbeet gesund und frei von Schädlingen zu halten.
7) Petersilie
Ein anderes Kraut benötigt nicht unbedingt die Sonne. Petersilie kann nämlich auch im Halbschatten wachsen. Dennoch eignet sich auch Petersilie hervorragend als Partner für die Tomate. Petersilie hat einen Duft, den Blattläuse nicht mögen.
Schlechte Nachbarn für Tomaten
1) Gurken
Gleich einmal vorweg gesagt: Gurken und Tomaten vertragen sich nicht. Entweder ist die Tomate gediehen und die Gurke nebenan bekommt Krankheiten wie etwa Mehltau. Oder aber die Gurke erfreut sich bester Gesundheit, aber die Tomate bekommt die Braunfäule oder geht sogar ein. Gurken und Tomaten sind wie zwei starke Persönlichkeiten, die sich nicht nebeneinander vertragen. Dies gilt für das Beet, aber auch das Gewächshaus. Man sollte die zwei Kandidaten weit auseinander positionieren.
2) Kartoffeln
Kartoffeln übertragen gerne Pilzkrankheiten und machen deshalb die Tomate anfällig. Auch sie ist ein unliebsamer Nachbar der Tomate. Kartoffeln werden meist von Krautfäule und Braunfäule befallen, was dann auch auf die Tomaten übergreift.
3) Erbsen und Fenchel
Erbsen, Fenchel und Tomaten vertragen sich nicht. Sie haben einen ähnlichen Platzbedarf und behindern das Wachstum der jeweils anderen Pflanze. Beide mögen auch die Wurzelausscheidungen des jeweils anderen nicht.
4) Physalis
Die Physalis stammt aus den Anden und ist auch unter dem Namen Tomatillo bekannt. Es ist umstritten, ob sie sich mit der Tomate verträgt.
Vorteile einer Mischkultur
Eine Mischkultur hat in jedem Fall viele Vorteile gegenüber einer Tomaten-Monokultur. Mischkulturen sind generell vielfältiger und ertragreicher. Durch ihre unterschiedlichen Eigenschaften können Mischkulturen mit geballter Kraft gegen Schädlinge vorgehen, was einem Spritzen mit Giftstoffen entgegenwirkt. Insofern ist eine Mischkultur nicht nur im Wald, sondern auch im Tomaten-Beet klar zu empfehlen.
Der unterschiedlich hohe Bewuchs fördert zudem die Schattenbildung am Boden, was einerseits ein Auslaugen, andererseits ein Austrocknen verhindert. Damit bleiben die Pflanzen gestärkt und können sich auch so besser gegen Schädlinge und Krankheiten selbst wehren.
Weitere positive Effekte sind eine bessere Wachstumsförderung und eine unterschiedliche Anziehung von einer Vielzahl von Nützlingen und Bestäubungsinsekten. Damit wird eine höhere Ernte ermöglicht und der rauheren Witterung kann zudem besser getrotzt werden.