Hausbau: Werkzeug mieten / leihen oder kaufen?

Voller Einsatz, Bild @j.jarmoszko via Twenty20
Voller Einsatz, Bild @j.jarmoszko via Twenty20

Der Hausbau ist komplex und erfordert verschiedenste Werkzeuge. Unabhängig davon, ob ein Rohbau erreichtet wird, oder ob eine komplette Sanierung in Betracht gezogen wird, gibt es Werkzeuge, bei denen sich ein Kauf lohnt. Andere Werkzeuge hingegen sollten besser gemietet werden und müssen nicht unbedingt erworben werden.

Der Kauf von Werkzeugen lohnt sich vor allem dann, wenn sie öfter genutzt werden. Wer Werkzeuge immer wieder benötigt, kann diese definitiv besser kaufen, als sie zu mieten. Dies kann unter Umständen auch für Werkzeuge und Baugeräte zutreffen, die Preise von 100 bis 1.000 Euro haben.

Häufig sind die Kosten für die Miete und die Aufwände des Hin- und Her Transportes deutlich umfangreicher, als wenn ein entsprechendes Werkzeug gekauft wird. Die Faktoren Kaufpreis sowie als auch Dauer der Nutzung spielen eine erhebliche Rolle, wenn es um die Frage Kauf oder Miete geht.

Voller Einsatz, Bild @j.jarmoszko via Twenty20
Voller Einsatz,
Bild @j.jarmoszko via Twenty20

Baumaterialien bewegen: Mit der Seilwinde kein Problem!

Baumaterialien sind mitunter sehr schwer. Säcke mit Beton, Mörtel oder Estrich haben nicht gerade selten ein Gewicht von 30 oder 40kg. Ebenfalls schwer sind Fliesen oder andere Bodenbeläge.

Wer diese Materialien in eine der oberen Etagen eines Hauses (z.B. in das Dachgeschoss oder gar in ein Mehrfamilienhaus) bewegen muss, sollte dies nicht unbedingt händisch erledigen. Rücken und Gelenke freuen sich, wenn die Lasten mit einer Seilwinde bewegt werden. Durch den Einsatz der Seilwinde lässt sich auch eine Menge an Zeit sparen.

Wer eine Bauseilwinde mietet, kann diese geschickt einsetzen, um alle benötigten Baumaterialien in die entsprechenden Räumlichkeiten zu verlagern.

Die Bauseilwinde funktioniert mit einem Motor, der ein Drahtseil ziehen kann, an welchem die Lasten befestigt werden. Zur Befestigung stehen Einzelhaken oder beispielsweise Doppelhaken zur Verfügung. Sobald das Seil komplett eingezogen wurde, greift eine Sicherheitsabschaltung, so dass keine Schäden am Motor entstehen können.

Jede Bauseilwinde verfügt über einen Not-Aus-Schalter, welcher bei Gefahr betätigt werden kann. Bei Mietgeräten sollte auf die Ausstattung mit solchen Sicherheitsfunktionen und die Industrienorm EN 14492-2 geachtet werden. Bauseilwinden werden in verschiedenen Leistungsklassen produziert und angeboten. In der Regel werden die Bauseilwinden mit 230V betrieben. Das bedeutet, dass kein Starkstromanschluss vorhanden sein muss.

  • Bauseilwinden werden zum Bewegen von schweren Lasten (z.B. Fliesen, Mörtel, Putz) auf Baustellen eingesetzt
  • Bauseilwinden werden in der Norm EN 14492-2 abgebildet
  • Der Kauf lohnt sich vor allem für Betriebe und häufige Einsätze

Bei einem privaten Einsatz auf der Baustelle lohn sich die Miete einer Bauseilwinde durchaus. Wer einmalig Materialien bewegen möchte, ist damit sehr gut aufgestellt. Sollte man im Baugewerbe tätig sein und regelmäßig Lasten auf Baustellen bewegen, ist der Kauf einer Bauseilwinde langfristig eine lohnende Investition.

Die Bauseilwinde kann steuerlich geltend gemacht werden, gleichzeitig spart sie über die Jahre Zeit und sorgt dafür, dass man seinem eigenen Körper nicht zu viel Belastung zumutet. Die Bauseilwinden haben mit ca. 10 bis 15kg meist ein geringes Eigengewicht. Sie verfügen über eine Hängevorrichtung was bedeutet, dass sie bequem an der Decke oder z.B. an einem Kran oder einem Balken befestigt werden können. Somit kann die Last schnell und bequem hochgezogen werden.

Beispiel Stemmhammer: Lohnt sich der Kauf?

Stemmhammer gibt es in verschiedenen Ausführungen. Es gibt kompakte und leichte Geräte, die für kleinere Stemmarbeiten (z.B. Entfernen von Fliesen, Erstellen von Schlitzen für Elektrokabel) bestens geeignet sind. Diese Geräte sind in der Preisklasse von 100 bis 500 Euro zu haben. Ein Kauf ist hier durchaus sinnvoll. Wer ein Haus errichtet, oder renoviert wird immer wieder einen Stemmhammer brauchen. Neben den klassischen Stemmarbeiten kann er auch zum Bohren von Löchern genutzt werden.

Der Stemmhammer wird in der Regel von Anfang bis Ende im gesamten Bauprojekt benötigt – der Kauf ist sinnvoller als ein Gerät zu leihen. Darüber hinaus dürfte er auch danach im Haushalt sinnvoll sein. Mit einem Stemmhammer lassen sich zum Beispiel mit den entsprechenden SDS Plus Aufsätzen und Bohrern Löcher in Wände bohren – z.B. zur Kabelführung, oder zur Montage von Möbelstücken oder Küchenelementen.

  • Kleinere Stemmhammer bis 500 Euro Kosten können problemlos gekauft werden, da sie idR häufig genutzt werden
  • Große Stemmhammer (z.B. für Beton oder Estricharbeiten) werden meist nur einmalig genutzt und sollten daher besser gemietet werden

Bei einem großen Stemmhammer der in der Preisklasse 500 bis 1.000 Euro liegt, könnte die Miete durchaus sinnvoll sein. Diese Größe von Stemmhammern wird z.B. genutzt, um Löcher in Betondecken zu stemmen, oder um Estrich in Räumen komplett zu entfernen. Generell werden die großen Stemmhämmer meist nur einmalig verwendet.

Hier lohnt sich die Miete oder das Ausleihen. Neben Fachbetrieben ist es auch denkbar, dass ein großer und schwerer Stemmhammer auch bei Freunden oder Bekannten geliehen wird. Ähnlich beliebt sind auch Tauchsägen auf Baustellen, da mit ihnen z.B. Materialien wie Holz bearbeitet oder geschnitten werden können.

Ein Klassiker auf jeder Baustelle: Die Flex bzw. der Winkelschleifer

Der Winkelschleifer, der im Volksmund nur als Flex bezeichnet wird kann auf Baustellen flexibel zum Einsatz kommen. Es handelt sich um ein leichtes und handliches Gerät, dass mit verschiedenen Steinen bestückt werden kann.

In Abhängigkeit vom Material der Scheibe können unterschiedliche Flächen und Werkstoffe damit behandelt werden. Es gibt Scheiben, mit denen z.B. Steine geschnitten, oder angepasst werden können.

Klinkersteine, Mauersteine oder Fliesen können mit den passenden Flex Scheiben bestens in Form gebracht werden.

  • Mit einem Winkelschleifer können Materialien (z.B. Steine oder Metall) geschnitten werden
  • Die Scheiben für den Schleifer sind auf das jeweilige Material ausgelegt
  • Schruppscheiben dienen zum Schleifen von Materialien (z.B. Kanten an Steinen)
  • Mit Preisen von 50 bis 100 Euro ist der Winkelschleifer ein vergleichsweise günstiges Handwerksgerät

Darüber hinaus gibt es Schleifscheiben wie z.B. die Schruppscheibe. Mit der Schruppscheibe können Oberflächen glattgeschliffen werden. Die Scheibe ist etwas dicker und eignet sich nicht zum Trennen von Materialien. Mit ihr können Kanten von Fliesen nachbearbeitet werden, so dass man sich z.B. nicht daran schneiden kann.

  • Für das Trennen und Bearbeiten von Metall gibt es ebenfalls passende Flex Scheiben. Häufig sind die Scheiben mit Diamanten besetzt und somit besonders hart bzw. robust.
  • Weder die Flex (Preis 50 bis 100 Euro) noch die Scheiben (Preise von 1 bis 5 Euro) sind preislich eine Herausforderung. Eine gute Flex gehört wie auch eine kleiner Borhammer in jeden Haushalt, da sie für kleinere Arbeiten immer wieder gebraucht werden kann.

Zu beachten ist, dass die Sicherheitsfaktoren natürlich berücksichtigt werden sollten. Wer mit einem Winkelschleifer arbeitet sollte definitiv mit Gehörschutz und Schutzbrille arbeiten. Auch Handschuhe sollten zur Sicherheit bei der Arbeit getragen werden.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.