Walmdach – Vorteile, Nachteile, Kosten, Tipps

Bild: Wood Buddies Walmdach Video (siehe Text)
Bild: Wood Buddies Walmdach Video (siehe Text)

Wer in Zukunft ein Haus bauen möchte, der muss sich früher oder später mit dem Thema Bedachung auseinandersetzen. Heutzutage gibt es in Österreich die verschiedensten Exemplare zu entdecken. Eine der ältesten Dachformen ist zum Beispiel das Walmdach.

Der Klassiker wurde bekannt unter den Bezeichnungen Schopfdach, Haubendach oder auch holländisches Dach. Mit vier Flächen zählt das Modell zu den robusteren.

Doch wie genau erfolgt der Aufbau? Welche Vor- und Nachteile gibt es zu erwähnen? Und mit welchen Kosten sind ungefähr zu rechnen? All diese Fragen und mehr soll der folgende Artikel ausführlich beantworten.

Was ist ein Walmdach?

Kurz zusammengefasst gehört das Walmdach zu einer der ältesten Dachformen. Speziell in Österreich erfreut sich das Dach äußerst hoher Beliebtheit. Und das aus mehreren Gründen.

Insbesondere Fertigungshausanbietern liegt die Bedachung hoch im Trend. Zu seinen Besonderheiten gehören beispielsweise die ausgewogenen Proportionen sowie die ausgeglichene Geometrie. Anbei eine kleine Auflistung weiterer Besonderheiten:

  • vielseitig einsetzbar (Einfamilienhaus, Zweifamilienhaus, etc.)
  • zeitloses Design (Straßenzüge, moderne Siedlungen)
  • hohe Witterungsbeständigkeit
  • beidseitige Abschrägung

Des Weiteren besitzt das Dach auf den Giebel- sowie Traufseiten geneigte Dachflächen. Deswegen fällt immer wieder der Begriff Walme. Ein vollständiger Walm kann den Giebel ersetzen. An jeder Seite des Daches findet sich eine Schräge. Speziell für Solartechnik ein sehr zu empfehlende Variante.

Thema DACH #4 Walmdach

Aufbau eines Walmdaches

In der Optik ähnelt das Walmdach sehr dem eines Satteldaches. Allerdings gibt es hier zwei zusätzliche, geneigte Flächen. Beliebte Form wären zum Beispiel das Krüppelwalmdach und Zeltdach. Ebenfalls gefragt das Zeltdach. Doch wie genau ist das Walmdach aufgebaut?

Anbei die Bestandteile:

  • => Walmseite(n)
  • => Hauptdach in der Mitte

Generell ist es üblich bei Walmdächern das Dachgeschoss als Wohnraum zu nutzen. Aus diesem Grund wird eine fachgerechte und zuverlässige Dämmung erforderlich. Mittlerweile gibt es dazu verschiedene Dämmungsmethoden, die einmal kurz zusammengefasst werden:

  • 1) Aufsparrendämmung
  • 2) Zwischensparrendämmung
  • 3) Untersparrendämmung

Zusätzlich haben Hausbauer die Wahl zwischen unterschiedlichen Materialien. Ökologisches Material wie Holzfaser, Schilf, Kork, Hanf und Schafwolle sind auch nachhaltig. Hier kann aber jeder für sich selbst entscheiden. Übrigens funktioniert ein Walmdach wie eine Art Luftpolster.

Grund hierfür ist der niedrige Dachstuhl. Sollte das Dachgeschoss nicht als Wohnraum genutzt werden, so können Bauherren eine Menge Kosten sparen beim Dämmen der obersten Geschossdecke.

Die Eindeckung darf beim Thema Dachgestaltung nicht vernachlässigt werden. Klassische Walmdächer werden entweder mit Dachziegeln oder mit Tonpfannen eingedeckt. Freie Wahl beim Material gibt es ab einer Neigung von 22 Grad. Für die Sparfüchse lohnt sich die Investition von Dachsteinen. Mögliche Alternativen stellen dabei Titanzink, Kupfer und Schiefer dar. Insbesondere in Sachen Optik setzen sie moderne Akzente.

Welche Vor- und Nachteile bietet ein Walmdach?

Vor dem Kauf macht es Sinn sich über die Vor- und Nachteile zu informieren. Da die Dachform einen großen Einfluss auf andere Dinge hat, werden im folgenden Abschnitt die Vor- und Nachteile gegenübergestellt.

Vorteile

  • extrem hohe Stabilität
  • gute Witterungsbeständigkeit
  • geringer Pflegeaufwand
  • viel Fläche für Gewinnung von Solarenergie
  • bauliche Besonderheiten möglich

Nachteile

  • Kosten
  • aufwendige Konstruktion
  • vier Dachschrägen (weniger Wohnraumnutzung)

Worauf gibt es beim Walmdach zu achten?

Unter Berücksichtigung der Pros und Kontras stellt sich auch die Frage: Worauf genau müssen Interessenten beim Kauf achten? Das Walmdach bringt einige Besonderheiten mit. Dennoch muss auf den einen oder anderen Punkt geachtet werden.

Die wichtigsten Aspekte einmal kurz in der Zusammenfassung:

  • Form
  • Größe
  • Material
  • Solartechnik
  • Ziegel
  • Kosten

Bei der Eindeckung können Betroffene zwischen Tonpfannen und klassische Dachziegel entscheiden. Im Grunde genommen ist es Geschmackssache. Noch wichtiger aber die Dachneigung. Sie wird vor allem dann interessant, wenn es um das Thema Photovoltaik und Gewinnung von Energie geht. Richtig angestellt können Bewohner dadurch eine Menge Geld sparen.

Wie viel kostet ein Walmdach?

Die Kosten für ein Walmdach in Österreich können recht unterschiedlich ausfallen. Bei einem Satteldach beispielsweise rechnet man mit rund 60 Euro pro Quadratmeter.

Beim Walmdach hingegen muss tiefer in die Tasche gegriffen werden. Zwischen 80 und 100 Euro pro Quadratmeter sind denkbar. Das hängt aber von mehreren Faktoren ab. Zum einen kann es von Region zu Region unterschiedliche Preisgestaltungen geben.

Zum anderen kosten Dachstühle in Unwetterzonen nochmal eine Schippe mehr. Das liegt an der erhöhten Gefahr auf Beschädigungen. Wer eine Sonderkonstruktion haben möchte, muss ebenfalls mit mehr Kosten rechnen. Gaube oder Loggia sind hierfür zwei gute Beispiele.

Lassen sich Walmdächer als Photovoltaik-Anlage nutzen?

Die Installation von Photovoltaik-Anlagen kann viele Vorteile bringen. Doch funktioniert das Ganze auch auf einem Walmdach?

Die Antwort lautet: Ja. Hoher Energiestand kombiniert mit einer tollen Optik. Generell haben Dächer einen großen Einfluss auf die Effizienz der PV-Anlagen. Dabei spielen folgende Faktoren eine Rolle:

  • Neigung
  • Dachform
  • Größe des Daches
  • Dachausrichtung

Empfohlen werden speziell beim Walmdach Neigungen von rund 30 Grad. Abhängig vom Dach selbst sowie der Installation von Solarmodulen kann es zu kleinen Unterschieden kommen. Der große Vorteil im Vergleich zu einem Satteldach ist, dass sich hier alle vier Seiten mit Modulen bestücken lassen. Somit arbeiten die Anlagen effizienter und das zu jeder Jahreszeit. Die Ausrichtung des Hauses fällt somit in den Hintergrund.

Fazit

Das Walmdach zählt in Österreich zu einem der beliebtesten Dächer. Gründe hierfür sind unter anderem die bessere Möglichkeit Photovoltaik zu installieren als auch das Design. Walmdächer sind in der Regel pflegearm und bieten hohe Stabilität. Selbst hohe Witterungsbeständigkeit kann dem Dach nichts anhaben.

Ein weiterer Vorteil sind die baulichen Besonderheiten wie ein überdachter Balkon. Allerdings ist das Ganze mit entsprechenden Kosten verbunden. Es lohnt sich vor dem Kauf die verschiedenen Angebote miteinander zu vergleichen. Dann sollte dem neuen Eigenheim nichts mehr im Weg stehen.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.