Tipps für günstige Bauzinsen – Baufinanzierung

pixabay.de © JHertle CCO Public Domain Wer Sicherheiten und Eigenkapital mitbringt, profitiert von besonders günstigen Krediten.

Wer sich den Traum vom eigenen Haus erfüllen möchte, muss hierfür eine Menge investieren. Deswegen ist es dringend angeraten, alle Maßnahmen und Strategien zu ergreifen, um die Baukosten so gering wie möglich zu halten.

Eine wichtige Aufgabe besteht darin, die Bauzinsen zu minimieren. Das ist auf unterschiedlichen Wegen möglich. Welche Maßnahmen Bauherren ergreifen können, um von günstigen Bauzinsen zu profitieren und worauf hierbei im Einzelnen zu achten ist, erklärt dieser Artikel.

Der Umgang mit beweglichem Inventar

Ein nützliches Vorgehen, um günstige Bauzinsen zu nutzen, besteht darin, bewegliches Inventar im Kaufvertrag separat zu behandeln. Wenn beispielsweise eine Küche mit gekauft werden soll, sollte diese einzeln im Kaufvertrag aufgeführt werden. Auf diese Weise sinkt der Kaufpreis und es muss weniger Grunderwerbssteuer bezahlt werden. Beide Aspekte wirken sich positiv auf die Finanzierung und die Bauzinsen aus.

Bei diesem Vorgehen ist es wichtig, realistische Preise für das Haus und das bewegliche Inventar zu vereinbaren. Üblicherweise kostet das bewegliche Inventar bis zu 15% des Kaufpreises.

Grundsätzlich wird dieses Vorgehen von den Finanzämtern akzeptiert. Wenn allerdings der Verdacht besteht, dass auf unlautere Weise Grunderwerbsteuer gespart werden soll, verlangen die Finanzämter gelegentlich Nachweise über die Kaufgegenstände.

Einen günstigen Baukredit wählen

  • Eine weitere wichtige Aufgabe beim Bau eines Hauses besteht darin, einen günstigen Immobilienkredit zu finden. Hierfür ist es erforderlich, einen möglichst genauen und vielseitigen Anbietervergleich durchzuführen.
  • Hierdurch haben Bauherren die Möglichkeit, die positive Entwicklung der Bauzinsen für sich zu nutzen. Für den Vergleich sollten sowohl Online- als auch Offline-Kanäle genutzt werden.

Bei der Auswahl des passenden Kredits spielen unterschiedliche Faktoren eine wichtige Rolle. So ist neben den Zinsen entscheidend, dass der jeweilige Anbieter einen zuverlässigen und professionellen Kundenservice anbietet. Außerdem ist zu klären, welche Zinsbindungsfristen angeboten werden und wie die Konditionen bei einer Umschuldung wären. Je mehr Kriterien in den Vergleich einbezogen werden, desto günstiger ist der Kredit, den man aushandelt.

Sicherheiten und Eigenkapital vergünstigen den Baukredit

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Wer Sicherheiten und Eigenkapital mitbringt, profitiert von besonders günstigen Krediten.

Wenn Banken oder Kreditinstitute Geld verleihen, haben sie ein gewisses Ausfallrisiko. Dieses gleichen sie dadurch aus, dass sie relativ hohe Kredit- und Bauzinsen verlangen. Wer von niedrigen Bauzinsen profitieren möchte, muss somit das Risiko der Bank senken. Das ist einerseits durch eine hervorragende Bonität und andererseits durch Sicherheiten und Eigenkapital möglich.

Wenn ein Bauherr Eigenkapital mitbringt, zeigt er hierdurch, dass es ihm mit dem Projekt ernst ist. Er verlässt sich nicht ausschließlich auf das Geld anderer Leute, sondern hat auch selbst gespart, um sich seinen Traum vom Haus erfüllen zu können.

  • Sicherheiten werden von Banken akzeptiert, sodass sie die Kreditkonditionen günstiger gestalten.
  • Sollte ein Kreditnehmer nicht mehr in der Lage sein, seinen Kreditverpflichtungen nachzukommen, gehen die Sicherheiten in den Besitz der Bank über. Wer nicht das Risiko eingehen möchte, das eigene Haus zu verlieren, kann andere Sicherheiten angeben.

Eigenleistungen statt Dienstleister

Je höher die benötigte Kreditsumme, desto höher fallen in der Regel die Kreditzinsen aus. Neben dem eigentlichen Kaufpreis muss Geld für Steuern, Makler und Gebühren eingeplant werden. Ebenso fallen für unterschiedliche Gewerke Kosten an. So muss beispielsweise für eine einwandfreie Elektrik, für hochwertige Rohre und vieles mehr Geld eingeplant werden.

Die Kosten und in der Folge die Kreditsumme und die Bauzinsen lassen sich spürbar senken, wenn Eigenleistungen erbracht werden können. Wer sich beispielsweise mit elektrischen Leitungen oder dem Verlegen von Bodenbelägen auskennt, kann sich hierum eigenständig kümmern.

Es ist allerdings entscheidend, dass nicht nur Grundkenntnisse vorliegen, sondern dass man sich hervorragend mit den verschiedenen Aufgaben auskennt. Eine Reparatur kostet nämlich in der Regel mehr, als wenn von Anfang an ein Profi die Aufgabe übernommen hätte. Jede Aufgabe, für die keine Hilfe hinzugezogen werden muss, reduziert die Kosten und ermöglicht günstige Bauzinsen.

Einen zweiten Kreditnehmer ins Boot holen

Eine weitere Möglichkeit, um das Ausfallrisiko von Banken zu reduzieren, besteht darin, einen zweiten Kreditnehmer mit ins Boot zu holen. Dieser muss ebenfalls eine gute Bonität besitzen und sollte gegebenenfalls Sicherheiten oder Eigenkapital mitbringen. Grundsätzlich ist es möglich, jemanden als Kreditnehmer hinzuzuziehen, der ebenfalls in dem Haus wohnen wird. Es ist aber ebenso kein Problem, einen komplett Außenstehenden als zweiten Kreditnehmer zu wählen.

  • Sollte der Bauherr nicht in der Lage sein, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen und die monatliche Kreditrate zu zahlen, wendet sich die Bank an den zweiten Kreditnehmer.
  • Dieser springt dann ein und muss die jeweiligen Kosten tragen. Da sich das Risiko für die Bank hierdurch spürbar senkt, bietet sie häufig günstige Kredite an.

Grundstück und Immobilie separat kaufen

Eine weitere Möglichkeit, um die Kreditkosten zu senken, besteht darin, das Grundstück und das Haus separat zu kaufen. Für die anfallende Grunderwerbsteuer wird nämlich der Kaufpreis herangezogen.

Bei einem gemeinsamen Kauf fällt dieser recht hoch aus. Werden Haus und Grundstück hingegen separat erstanden, ist der Kaufpreis deutlich niedriger und die Bauherren müssen geringere Kosten in Kauf nehmen. Bei diesem Vorgehen ist es entscheidend, zwei komplett voneinander unabhängige Verträge abzuschließen. Der Kauf des Hauses sollte in keiner direkten Verbindung zum Kauf des Grundstücks stehen. Am besten ist es, wenn zwischen dem Abschluss der beiden Verträge mindestens sechs Monate liegen.

Fördergelder nutzen

Es gibt viele verschiedene Förderungen, auf die Bauherren zurückgreifen können. Hierzu gehören beispielsweise das Baukindergeld und Förderungen zur energetischen Sanierung. Letzteres wird gezahlt, um bereits vorhandene Häuser umweltfreundlich zu gestalten.

Das ist beispielsweise dadurch möglich, dass eine zeitgemäße Dämmung eingebaut oder eine Photovoltaikanlage installiert wird. Auch für den Austausch einer umweltschädlichen Ölheizung können oft Fördergelder in Anspruch genommen werden.

Zudem haben einige Bundesländer ein Interesse daran, dass möglichst viel innerhalb ihrer Grenzen gebaut wird. Deswegen gibt es zahlreiche regionale Zuschüsse und Förderungen, von denen Bauherren profitieren können. Abhängig von der Lage des Grundstücks bietet es sich daher an, sich mit den verschiedenen Förderprogrammen der einzelnen Regionen und Bundesländer zu beschäftigen.

Die Bereitstellungszinsen minimieren

Ein weiterer Kostentreiber bei einem Hausbau sind die Bereitstellungszinsen. Diese fallen an, wenn eine Bank oder ein Kreditinstitut die Kreditsumme in einzelnen Chargen bereitstellt. Die Bauherren erledigen einzelne Bauabschnitte und sobald einer fertig ist wird eine weitere Geldtranche ausgezahlt. Dafür, dass die Bank das Geld bereithält, um es bei Bedarf auszahlen zu können, fallen Bereitstellungszinsen an.

Es lohnt sich, mit den Banken und Kreditinstituten eine möglichst lange Befreiung von den Bereitstellungszinsen zu vereinbaren. Beläuft sich diese beispielsweise auf sechs Monate, müssen für das erste halbe Jahr der Bauzeit keine solchen Zinsen bezahlt werden.

  • Es lohnt sich deshalb, möglichst viele Bauabschnitte innerhalb dieser sechs Monate abzuschließen, um so Stück für Stück Teile des Geldes ausgezahlt zu bekommen.
  • Zudem sollte mit der Bank vereinbart werden, dass nicht zuerst auf das Eigenkapital zurückgegriffen werden muss. Ansonsten verbleibt mehr Geld auf dem Bereitstellungskonto, was du hören Bereitstellungszinsen führt.

Auf eine lange Zinsbindung setzen

Angesichts der Niedrigzinspolitik der EZB sind Kredite aktuell günstig zu haben. Die Zentralbank hat den Leitzins auf null gesetzt, um die Eurozone zu stabilisieren und einen Staatsbankrott hochverschuldeter Euro-Länder zu verhindern. Daher sind Kredite momentan so günstig wie noch nie zu haben. Entsprechend lohnt es sich, bei Krediten, die heutzutage abgeschlossen werden, eine lange Zinsbindungsfrist zu vereinbaren.

Diese legt fest, dass die Kreditzinsen für einen klar definierten Zeitraum weder steigen noch fallen dürfen. Steigen die Zinsen am Markt, profitieren hiervon die Kreditnehmer, die weiterhin den niedrigen Zinssatz zahlen.

Fallen hingegen die Kreditzinsen, was momentan nahezu unmöglich ist, profitieren hingegen die Banken, weil die Kreditnehmer die höheren Zinsen zahlen müssen. Solange davon auszugehen ist, dass die Kreditzinsen nicht weiter fallen, lohnt sich somit eine lange Zinsbindungsfrist.

Die Wahl der passenden Monatsrate

Ein weiterer Hebel, über den Kreditnehmer Einfluss auf die Bauzinsen nehmen können, ist die monatliche Rate. Diese können sie individuell mit den Banken und Kreditinstituten ausmachen. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, eine hohe Tilgung zu vereinbaren. Auf diese Weise ist der Kredit schneller zurückgezahlt und es fallen weniger Bauzinsen an. Zwar erhöht sich durch eine hohe Tilgung die monatliche Belastung deutlich, wer diese aber zuverlässig und dauerhaft bewältigen kann, sollte diesen Vorteil nutzen.

Bei der monatlichen Rate ist es wichtig, objektiv und neutral zu kalkulieren. Natürlich ist es schön, den Kredit schnellstmöglich zurückzuzahlen. Allerdings geht hierdurch die finanzielle Flexibilität etwas verloren. Das Geld, das monatlich verdient wird, muss für die Rate bezahlt werden und steht für sonstige Ausgaben nicht zur Verfügung. Gerade unerwartete Kosten wie eine kaputte Waschmaschine oder eine Autoreparatur sind dann oft schwierig zu begleichen. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, keine finanziellen Engpässe durch eine zu hohe Tilgung bzw. Monatsrate zu erleiden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass ein zweiter Kredit aufgenommen werden muss, der in der Regel deutlich teurer ist, als es der erste Kredit mit einer etwas niedrigeren Monatsrate gewesen wäre.

Verhandlungsspielräume nutzen

Es ist sinnvoll, nicht gleich das erste Angebot einer Bank anzunehmen, sondern zunächst zu verhandeln. Viele Kreditinstitute besitzen Verhandlungsspielräume und fangen mit relativ hohen Kreditzinsen an. Wer sich gut vorbereitet, hat somit die Möglichkeit, mit etwas Verhandlungsgeschick günstige Konditionen zu vereinbaren.

Hierfür ist es einerseits erforderlich, sich unterschiedliche Kreditangebote einzuholen. Nur wer sich mit der Marktsituation auskennt und eventuelle Konkurrenten einer Bank in der Hinterhand hat, hat eine gute Verhandlungsposition. Außerdem sollten Interessierte darauf achten, ihre Bonität so gut wie möglich zu halten.

Das ist beispielsweise dadurch möglich, Rechnungen immer pünktlich zu bezahlen, nicht übermäßig viele Konten und Kreditkarten zu verwenden und möglichst selten auf eine Null-Prozent-Finanzierung zurückzugreifen.

Fazit

Bauherren haben viele Möglichkeiten, um von den positiven Entwicklungen bei den Bauzinsen zu profitieren. Mit einigen Strategien, etwas Planung und einigem Geschick ist es möglich, günstige Bauzinsen auszuhandeln und die Baukosten hierdurch spürbar zu reduzieren. Damit dies funktioniert, ist es allerdings erforderlich, rechtzeitig mit dem Vergleichen zu beginnen und ausreichend Zeit und Mühe in die Suche nach geeigneten Angeboten und Kreditinstituten zu investieren. Wer dies tut, lebt schon bald in seinem Traumhaus, das ausgesprochen günstig finanziert wurde.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.