Die Wirtschaft erholt sich derzeit von der Coronakrise nur langsam, in der Baubranche läuft es allerdings nun schon wieder besser – jedoch nicht so gut, wie die meisten Experten meinen. Die Versorgungslage macht den Unternehmen sehr zu schaffen.
Im Monate September klagten gemäß des Ifo-Instituts etwa 36 Prozent der Bauunternehmen über Materialknappheit und hohe Kosten, im Bereich des Tiefbaus waren es ebenfalls knapp 30 Prozent.
Der Bereich des Wohnungsbaus ist dabei am stärksten betroffen. Dabei meldeten 40 Prozent aller Unternehmen eine Erschwerung der Bautätigkeit durch Lieferengpässe.
Der generelle Rohstoffmangel in der Coronakrise
Egal, ob Handwerksunternehmen, Bauherren oder Baustoffhändler –alle haben es zurzeit besonders schwer. Der Grund ist der Mangel an Baustoffen. Immer wieder stehen aus diesem Grund die Baustellen still.
Der Beginn des einen oder anderen Bauprojekts ist oftmals in das kommende Jahr verschoben worden, da das benötigte Material fehlt oder die Preise sich um bis zu 300 Prozent erhöht haben. Der Mangel an Material betrifft verschiedene Bereiche – von Stahl über Holz und Dämmstoffe bis hin zu Kabel.
Länger schon gibt es Probleme bei den Holzprodukten. Einer der Gründe hierfür ist, dass in Asien Holz als Baustoff beliebter wird. So wurde vor allem in China in großem Stil Rundholz aus Europa eingekauft. Russland sperrte die Exporte von Rundholz ebenfalls, was den Druck aus China vor allem in Europa erhöht hat.
- Zugleich haben sich die USA auf dem europäischen Markt vor allem bei veredelten Produkten aus Holz sehr stark bedient, zum Beispiel was Konstruktionsvoll-, Brettsperr- oder Brettschichtholz und auch die Böden aus Parkett betrifft.
- Das liegt in erster Linie daran, dass Kanada aufgrund der Strafzölle von dem früheren US-Präsident Trump erheblich weniger in die USA exportiert hatte. Hinzu kommt der hohe Befall von Schädlingen der Kieferwälder in Kanada.
Wie können die Probleme beim Bau in der Krise behoben werden?
Viele Familien sind verunsichert, inwieweit sich ihr Traum vom eigenen Heim in der Zukunft realisieren nur schwer realisieren lässt.
Wer den Wunsch dennoch hat, trotz Corona ein neues Haus zu bauen, kann sich mit der Vorbereitung intensiv beschäftigen. Mit Eigenengagement und Flexibilität gepaart mit einer optimalen Beratung können die Bauherren die Planung hinsichtlich Ausstattung, Finanzierung und Architektur optimal voranbringen.
Diese sollten die Gelegenheit nutzen, die Angebote auf den Seiten der Städte und Kommunen in aller Ruhe zu begutachten und sich über die geeignete Infrastruktur zu erkundigen. Für die meisten Bauplätze ist es notwendig, sich darauf zu bewerben. Oftmals übersteht nicht jeder Bauherr die Coronakrise finanziell ohne Schaden und einige künftige Bauherren müssen das geplante Projekt verschieben.
Immobilienanzeigen nach dem geeigneten Bauplatz zu durchsuchen, kann die Bauherren schnell zum gewünschten Grundstück führen. Die Lage der Liegenschaft ist in aller Regel gut beschrieben und die genauen Informationen mit den dazugehörigen 3D-Visualisierungen vermitteln dabei einen umfangreichen Eindruck des späteren Eigenheimes.
Tipp: Neben der Wahl eines geeigneten Bauplatzes ist es auch wichtig, sich allgemein mit dem Thema Hausbau und möglichen Fallen und Risiken auseinander zu setzen. In unserem Ratgeber zum Thema Fehler beim Hausbau gibt es Details und Informationen, die man vorab beachten sollte. Damit lassen sich sowohl Zeit als auch Kosten sparen.
Die Zukunftspläne sind zumeist ein energieeffizientes Bauen. So sollten die Bauherren die Coronazeit nutzen, um sich durchdringend über die Zukunftspläne zu unterhalten. Wichtig ist dabei, wie viele Kinder geplant sind oder ob ein Büro für das Homeoffice in das Haus eingeschlossen werden soll. Ist es der Wunsch im Alter in dem neuen Haus zu wohnen, sollte dies barrierefrei und behindertengerecht gebaute sein. Wenn die Bauherren zugleich eine Einliegerwohnung planen, benötigen diese einen gesonderten Eingang. So ist energieeffizientes Bauen vor allem in dieser Zeit ein aktuelles Thema.
Auf den meisten Baustellen wird dennoch trotz der Krise gearbeitet. Noch aber ist die Krise nicht genau greifbar. So werden Verzögerungen im Bau jedoch in den kommenden Wochen zu einem erheblichen Problem werden. Die privaten Bauherren sollten sich auf diesen Aspekt einstellen. Der Grund für die Verzögerungen ist ebenfalls, dass die Unternehmer Arbeitskräfte aus den benachbarten Ländern beschäftigten. Aufgrund der aktuellen Lage an den Grenzen könnten zurzeit viele Bauarbeiter nicht wie gewohnt zur Arbeit fahren.
Generell aber sollten die Verzögerungen im Baugewerbe kommuniziert werden. Wenn nun ein Bauunternehmen die Leistungen nicht erfüllen kann, so muss der Bauherr eine Behinderungsanzeige erhalten. Dies sollte aber nicht nur ein kurzes Schreiben sein.
Der Unternehmer muss hingegen genau erklären, weshalb sich die geplanten Arbeiten verzögern. Diese Anzeige für die Behinderungen sollte im Zweifel von einem Fachmann geprüft werden.
Wenn nun durch die Verzögerungen auch die vereinbarten Termine zur Fertigstellung in Gefahr sind, so muss der Bauherr dies ebenfalls erfahren. Weil die Situation zurzeit für alle Beteiligten sehr viele Unsicherheiten mit sich bringt, sollten die Bauherren sich am besten mit dem Bauunternehmen in Verbindung setzen. Dabei ist der Dialog meistens der beste Weg und so können Probleme gelöst werden.
Wenn ein Architekt an dem Vorhaben beteiligt, muss dieser die Planung dann anpassen. Meistens greifen die Gewerke ineinander. So muss zum Beispiel das Dach zeitnah gedeckt sein, wenn der Dachstuhl fertiggestellt wurde.