Aufgrund ihrer hohen Qualität sind Fertighäuser derzeit sehr gefragt. Dämmung, Baumaterialien und Bauzeit sind in den vergangenen Jahren deutlich verbessert worden, so dass ein modernes Fertighaus modernste Anforderungen erfüllt.
- Wer sich für ein Fertighaus entscheidet, wird dieses meist über einen Bauträger erwerben. Schlüsselfertig ist in vielen Beschreibungen das Zauberwort.
- Was jedoch genau zu einem Fertighaus zählt und was nicht, ist gar nicht so einfach zu verstehen. Zu diesem Zweck gibt es die so genannte Baubeschreibung. In ihr wird genau definiert, welche Leistungen zum Fertighaus gehören und welche ausgeschlossen werden.
Was wird in der Baubeschreibung dargestellt?
Die Baubeschreibung bei einem Fertighaus stellt detailliert dar, was alles zum Projekt dazu gehört. Das bedeutet, dass je nach Anbieter ein solches Dokument auch mehrere hundert Seiten umfassen kann. In Deutschland besteht der Vorteil, dass die Leistungen für das Fertighaus genau definiert werden müssen. Dies ist rechtlich geregelt, so dass zum Beispiel genau der Grad der Fertigstellung definiert werden muss.
Info: Musterschreiben für eine Baubeschreibung in Österreich gibt es an dieser Stelle von der WKO – inklusive Infoblatt zu baugesetzlichen Bestimmungen, auf die es zu achten gilt.
Eine möglichst exakte Baubeschreibung und Definition zahlreicher Details gehören in jedem Fall dazu, wenn es darum geht, dass alle Beteiligten nachher zufrieden sind und es nicht z.B. zu hohen Kosten im Nachhinein kommt, weil gewisse Leistungen nicht definiert worden sind.
- In der Baubeschreibung wird im Detail festgelegt, welche Leistungen im Fertighausprojekt erbracht werden
- Es ist auf eine möglichst detailreiche und konkrete Spezifikation und Beschreibung zu achten
- In Deutschland ist es rechtlich vorgeschrieben, dass ein bestimmter Detailgrad erreicht wird, so dass später eine genaue Kontrolle der Leistungen möglich ist
In der Baubeschreibung werden zahlreiche Definitionen geliefert. Wichtig ist, dass zum Beispiel genau aufgeschlüsselt wird, wie das Fundament des Hauses gestaltet wird und welche Baumaterialien generell zum Einsatz kommen.
Das bedeutet, dass zum Beispiel der Durchmesser der Bodenplatte angegeben wird und definiert wird, welcher Beton zum Einsatz kommt. Ebenfalls muss definiert werden, aus welchen Materialien das Mauerwerk erstellt wird und wie dick z.B. die Mauern sind.
Bei den Wänden und Decken muss angegeben werden, welcher Schallschutzwert erreicht werden soll und welcher U-Wert für die Isolation zu erreichen ist. Je genauer die Beschreibung des Fertighauses ist, desto besser kann man im Endeffekt von ihr profitieren und auch feststellen, ob alle Details eingehalten worden sind.
Bei der Konstruktion des Daches, der Dachpfannen sowie als auch der Regenrinne ist es ebenfalls notwendig, dass genaue Definitionen vorliegen. Die Details können soweit gehen, dass sogar definiert wird, wo neben dem Schornstein Trittstufen auf dem Dach für den Schornsteinfeger angebracht werden. Auch die Stange für die Montage einer Satellitenschüssel kann genannt werden, wenn die Details der Spezifikation des Daches aufgelistet werden.
Wer sich die Spezifikation der Fenster anschaut, sollte z.B. definiert haben, aus welchem Material (z.B. Kunststoff) diese gefertigt werden. Ferner sollte geklärt werden, ob z.B. zweifach oder dreifach verglaste Fenster gewählt werden und ob z.B. RC2 Beschläge verbaut werden. Ebenfalls muss geklärt werden, ob Rollläden verbaut werden und ob diese z.B. mit einem Motor ausgestattet sind.
Umfangreiche Informationen zum Thema Baubeschreibung und Fertighaus bietet die deutsche Webseite Fertighausexperte.com. Nicht nur für die Elemente und Arbeiten im Haus, sondern auch im Garten müssen entsprechende Spezifikationen erstellt werden, sofern diese zum Fertighausprojekt dazu gehören. Das bedeutet konkret, dass bei einer Terrasse z.B. geklärt werden muss, in welcher Größe diese errichtet wird und welcher Bodenbelag (z.B. Holz oder Stein) verwendet wird.
Welches Risiko entsteht durch nicht genaue Beschreibungen und Spezifikation?
Immer wieder kommt es beim Fertighausprojekt zu Meinungsverschiedenheiten und zu verschiedenen Auffassungen darüber, was zum Umfang gehört und was nicht.
Wenn die Baubeschreibung beim Fertighaus nicht genau genug ist, kann es im Nachhinein schnell dazu kommen, dass zum Beispiel erhöhte Kosten auftreten, weil Dinge nicht berücksichtigt worden sind. Ebenso kann es der Fall sein, dass man mit der Ausführung nicht zufrieden ist, weil andere Leistungen vereinbart worden sind.
Beispiel für mangelhafte Baubeschreibungen:
- Viele Fertighäuser werden ohne Bodenbeläge angeboten. Wenn dies nicht explizit genannt wird, ist es möglich, dass man einen Rohbau erhält, bei dem keine Fliesen und kein Parkett vorhanden sind.
Ebenfalls kann es der Fall sein, dass zum Beispiel Fenster angeboten werden, aber keine Rollläden vorhanden sind. Elektrische Rollläden sind zwar Standard und das, was sich die meisten Menschen wünschen, jedoch werden Rollläden bei Fertighäusern manchmal gar nicht vorgesehen, manchmal auch nur im Erdgeschoss berücksichtigt.
- Keine Bodenbeläge berücksichtigt
- Rollläden nur im Erdgeschoss oder gar nicht berücksichtigt
- Ungenaue Beschreibung der Heizungsanlage
Auch bei der Planung der Heizungsanlage kann es zu Problemen kommen. Wer hier nur eine moderne Gasheizung mit Unterstützung durch Solarmodule genannt bekommt, wird schnell merken, dass dies nicht gerade eine exakte Beschreibung ist.
Wichtiger ist es, dass bei der Heizung der Hersteller und auch das Modell genannt werden. Nur so ist es möglich, dass die Angebote geprüft werden können und dass man genau erkennt, welche Möglichkeiten mit der Heizung wahrgenommen werden können.
Schriftliche Dokumentation von Absprachen sind üblich und wichtig!
Häufig kommt es auch bei Fertighäusern vor, dass individuelle Maßnahmen getroffen werden. Das bedeutet, dass die Kunden vom Standard abweichen wollen und sich dazu entscheiden, das eine oder andere Extra zu bestellen. Diese Sonderwünsche und Extras müssen unbedingt schriftlich dokumentiert werden.
Nur so ist es möglich, dass sie auch geliefert werden und dass man sich darüber freuen kann. In der Praxis wird darauf häufig verzichtet. Ein scheinbar gutes persönliches Verhältnis zum Verkäufer der Fertighausfirma oder Unwissenheit können schnell dazu führen, dass man Dinge nicht schriftlich fixiert und im Endeffekt Meinungsverschiedenheiten und Streit daraus resultieren können.
Wie kann ich einen Preisvergleich bei Fertighäusern anstreben?
Wer sich dazu entscheidet, ein Fertighaus zu erwerben, der sollte in jedem Fall überlegen, wie er Leistungen und Preise vergleichen kann. Damit dies gelingt ist es in jedem Fall ratsam, dass möglichst detailreiche Beschreibungen vorliegen.
Ferner ist es notwendig, dass Einzelpreise für z.B. die Heizung, oder für die Fenster vorliegen. Nur so ist es möglich, dass Leistungen verglichen werden können. Im Endeffekt führt dies dazu, dass man schnell und effizient feststellen kann, ob die Preise für einzelne Leistungen insgesamt gerechtfertigt sind, oder eben nicht.
- Detaillierte Auflistung aller Leistungen
- Keine Paketpreise, sondern Aufschlüsselung von Details
Konkret bedeutet dies, dass man den Preisvergleich nicht unbedingt dazu nutzt, ein komplettes Angebot in Frage zu stellen. Bei den einzelnen Fertighausanbietern wird es klare Unterschiede geben – Produkte und Leistungen kosten bei Anbieter A mehr und andere bei Anbieter B mehr.
Vielmehr dient der Preisvergleich dazu, in Erfahrung zu bringen, ob generell große Unterschiede zwischen den Anbietern im Bereich Fertighaus existieren, oder ob sich diese alle in der Waage halten.
Wie können unabhängige Experten beim Fertighausprojekt helfen?
Es besteht die Möglichkeit, dass unabhängige Experten helfen können, wenn es darum geht, dass ein Fertighaus geplant und errichtet wird. Das bedeutet konkret auch, dass ein Experte oder eine Expertin im Bereich Fertighausplanung sich genau anschaut, welche Leistungen im Angebot enthalten sind und mit welchen Kosten diese hinterlegt sind. Somit kann schnell und einfach in Erfahrung gebracht werden, ob das Angebot gerechtfertigt ist.
- Prüfung der Angebote finanzieller Natur
- Prüfung der Angebote auf KfW Fördermittel
- Prüfung der fachlichen und baulichen Korrektheit der Angebote
Ein unabhängiger Gutachter kann sogar dabei helfen, zu evaluieren, ob die genannten Materialien für das geplante Haus zutreffend sind, bzw. überhaupt in Frage kommen. Das bedeutet, dass es durchaus der Fall sein kann, dass zum Beispiel in der Planung Dämmmaterialien verwendet werden, die gar nicht geeignet sind.
Dies gilt es zu vermeiden. Durch einen unabhängigen Berater kann schnell festgestellt werden, ob das gesamte Projekt auf tönernen Füßen gebaut wird, oder ob mit hochwertigen und passenden Materialien gearbeitet wird.
Experten und unabhängige Berater können nicht nur im Bereich Materialien und Planung weiterhelfen, sondern auch bei den entsprechenden Fördermitteln. Wer in Deutschland ein Haus baut, nutzt dafür nicht gerade selten die so genannten KfW Mittel. Diese können einfach beantragt werden, sind aber an bestimmte Bedingungen geknüpft. Das bedeutet, dass man nur bei Einhaltung der Bedingungen die Fördermittel auch gutgeschrieben bekommt. Dies wird geprüft und nur bei exakter Einhaltung aller Vorgaben können die KfW Mittel auch beantragt werden und genehmigt werden.
Wie lange dauert der Bau eines Fertighauses?
- Grundsätzlich kann ein Fertighaus innerhalb von wenigen Tagen erbaut werden. Das bedeutet im Detail, dass die Einzelteile ohne Probleme in Hallen montiert werden und die fertigen Wände dann vor Ort miteinander verbunden werden. Das komplette Haus kann somit innerhalb von kürzester Zeit entstehen.
- Generell ist zu erwähnen, dass ein Fertighaus sich dadurch auszeichnet, dass es in jedem Fall deutlich schneller errichtet werden kann, als es bei einer konventionellen Bauweise der Fall ist.
Häufig wird nur die Bodenplatte aus Beton gegossen und alsbald diese fertig ist, kann das komplette Haus darauf montiert, bzw. errichtet werden. Viele Bauherren wundern sich nach wie vor darüber, wie schnell ein solches Fertighaus errichtet werden kann und welche Vorzüge ein Fertighaus gegenüber konventionellen Bauarten haben kann.
Was die Kosten angeht, kann es möglich sein, dass ein Fertighaus ebenfalls deutlich schneller und einfacher realisiert werden kann, als es bei einem klassischen Haus mit einer konventionellen Bauart der Fall ist. Das bedeutet, dass man bei einem Fertighaus durchaus kostengünstigere Lösungen aufzeigen kann. Viele Objekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch standardisierte Prozesse einfacher realisiert werden können, als es bei einer individuellen Bauweise der Fall ist.