Eine gespachtelte glatte Wand ohne Löcher, ohne Dellen und ohne Beulen sieht in jedem Fall sehr schön aus und wird zu einem optischen Blickfang. Um diesen Idealzustand im eigenen Heim zu erreichen, sind in der Regel Zeit aufwändige Spachtelarbeiten notwendig, die mit den unten aufgeführten Tipps bestens umgesetzt werden können.
Bevor mit der eigentlich Arbeit begonnen wird, sollte jedoch alles gut vorbereitet werden, um das Spachteln so einfach wie möglich anwenden zu können und sich langfristig über den Erfolg zu freuen.
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Die Vorbereitung – Sauberes Arbeiten und richtiges Werkzeug
Um die Wand zu spachteln, sollten einige Utensilien griffbereit positioniert werden, wie zum Beispiel ein Malerkrepp oder eine Folie, um angrenzende Bauteile zu schützen. Für Trockenbauwände wird vorteilhafterweise ein Schraubendreher benötigt, da nicht vollständig eingedrehte Schrauben ein glattes Abziehen verhindern.
- Eine Blechschere ist ein Muss, wenn Kanten in Form von Fenstern, offenen Türdurchgängen oder ein Kamin vorhanden ist. Mithilfe der Blechschere können die Profile auf die gewünschte Länge zugeschnitten werden.In jedem Fall hat Sauberkeit bei Spachtelarbeiten oberste Priorität.
- Neben sauberem Werkzeug sollte auch die Spachtelfläche sauber und staubfrei sein. Des Weiteren ist es wichtig einen Handbesen oder einen Baustaubsauger parat zu haben, um den zu bearbeitenden Untergrund optimal entstauben zu können.
Sind alle Vorbereitungen für die Spachtelarbeit getroffen, steht nichts mehr im Wege, um sich der geeigneten Spachtelmasse zu widmen.
Welche Spachtelmasse ist die richtige?
Zur Auswahl stehen eine Fertigspachtel, sowie eine Spachtelmasse. Die Spachtelmasse muss selbst angerührt werden. Die flexibel einsetzbare Fertigspachtel ist weitaus praktischer und kann sofort zum Einsatz kommen.
Egal, ob im Innen- oder im Außenbereich, Fertigspachtel bietet den Vorteil auf diversen Untergründen zu haften, wenn sie nach Gebrauchsanweisung verwendet wird.
Wer kein Fertigprodukt verwenden möchte, greift auf das Spachtelpulver zum Anrühren zurück und ist in der Lage selbst große Unebenheiten und Löcher zu verspachteln.Selbst in dicken Schichten aufgetragen hält dieses Material stand, ohne beim Trocknen zu reißen.
Guter Tipp: Dehnungsfugen, die von Natur aus immer in Bewegung sind, sollten mit dem elastischen Acryl-Spachtelmassen bearbeitet werden. Dieses Polymer hält selbst stark verschiedenen quellenden angrenzenden Bauteilen statt.
Qualitätsmerkmale von Spachtelmassen
Spachtelmassen sind sich zwar sehr ähnlich, verfügen jedoch über eindeutige Qualitätsmerkmale. Materialien dehnen sich unterschiedlich aus und können Spannungen hervorrufen und Risse in der Spachtel verursachen. Ebenfalls eine zu dick aufgetragene Spachtelmasse neigt zu Rissen.
- Die Lösung ist eine Spachtelmasse, die mit Kunststoffgranulat veredelt wird.Dank des Kunststoffs wird die Masse flexibler und Risse werden vermieden.
- Ebenfalls eine zu dick aufgetragene Spachtelmasse stellt kein Problem dar, wenn sie qualitativ hochwertig veredelt ist.Natuerlich ist eine hochwertig veredelte Spachtel deutlich höher im Preis, verspricht dafür eine lange Lebensdauer.
Wie wird die Wand gespachtelt?
Ehe die Wand glatt gespachtelt wird, empfiehlt es sich notwendige Vorarbeiten zu leisten, damit die angrenzende Umgebung sauber bleibt. Aus diesem Grund wird rundherum alles abgeklebt und abgedeckt. Der Fußboden sollte mithilfe eines Kartons oder einer Folie mit Klebestreifen, damit nichts verrutscht, vor Verschmutzungen geschützt werden.
Fußleisten, Tür- und Fensterrahmen werden abgeklebt.Damit die Spachtelarbeiten langfristig Erfolg haben, braucht man eine tragfähige Wand. Ganz gleich, ob alte Dübel, Nägel oder Schrauben oder bröckelnde Stellen, dies alles muss entfernt werden. Danach wird der Staub auf der zu behandelten Fläche abgesaugt.
Eine Grundierung mit Tiefengrund empfiehlt sich auf einer stark Sandenden Fläche aufzutragen.
Anleitung: Vier Schritte zum Wand spachteln
- 1) Anrühren der Spachtelmasse
Wer keine Fertigspachtel verwendet, füllt ein wenig Wasser in einen Gipsbecher oder, alternativ bei großen Mengen, in einen Mörtel-Eimer. Das Pulver so lange einrühren bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Dabei gilt es zu beachten immer nur so viel Spachtelmasse anzurühren, wie auch direkt verarbeitet wird, da das Material ziemlich rasch abbindet.
- 2) Auffüllen von Löcher und Rissen
Eventuell vorhandene Löcher und Risse werden mit einer Malerspachtel aufgefüllt.
Wichtig ist sehr sorgfältig zu arbeiten, um Hohlräume zu vermeiden. Mithilfe eines biegsamen Blechs wird die Oberfläche geglättet. Ist die Spachtelmasse mineralisch empfiehlt es sich, den zu bearbeitenden Bereich anzufeuchten, um die Haftung zu verbessern.
- 3) Spachteln von großen Schadstellen
Größere Schadstellen werden mit einer Flächenspachtel behandelt. Die Masse wird grob aufgetragen und anschließend wird das Material von unten beginnend nach oben halbkreisförmig abgezogen.
- 4) Schleifen der Spachtelstellen
Ist die Spachtelmasse nicht so glatt wie erwartet, wird mithilfe eines Schleifschwamms oder alternativ mit einem Flächenschleifer ein glatter Untergrund erzeugt. Wichtig ist dabei zu warten, bis die gespachtelte Fläche komplett trocken ist, um unschöne Riefen zu vermeiden.
Guter Tipp: Wird die frisch gespachtelte Fläche mit einem feuchten Schwamm bearbeitet, bleiben große Schleifarbeiten erspart. Die nasse Spachtelmasse lässt sich relativ einfach und optisch ansprechend glätten.
- Wird die Spachtel sehr dick aufgetragen, sollte dies in mehreren Arbeitsschritten geschehen, damit das Risiko von Lufteinschlüssen auf ein Minimum reduziert wird.
- Werden Gipskartonwände gespachtelt, wird nach Qualitätsstufen unterschieden.Dadurch können Wände anschließend zum Beispiel mit einem Hochglanzlack versiegelt werden oder mit einer Metalltapete in Szene gesetzt werden.
Wichtig: Gips hat in Feuchträumen eine Wasser-anziehende Wirkung.Aus diesem Grund gilt es auf extra dafür entwickelte Produkte zurückgreifen. Wurde eine herkömmliche Gipsspachtelmasse verwendet, ist es notwendig eine Sperrgrundierung aufzutragen.
Die gespachtelte glatte Wand als Blickfang
Die glatte Wand sollte natürlich so gut wie möglich in Szene gesetzt werden.Ein Dekorputz, ebenso wie eine Raufasertapete fallen aus.Ideal ist es auf eine dünne Seidentapete zurückgreifen. Ebenfalls eine dünne Papiertapete wird zum Blickfang.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit die glatte Wand in einer hübschen Farbe anzustreichen.Ein hübsches Muster, eine dezente Malerei oder ein Dekorband verleihen der Wand und dem Raum ein ganz besonderes attraktives Aussehen.
Wände spachteln – Wie hoch sind die Kosten dafür?
- Das Spachteln einer oder mehrerer Wände kann bei Malern pro Quadratmeter im Preis stark variieren. Im Durchschnitt beträgt der Preis pro Quadratmeter circa 15 – 35 Euro.
- Wird ein anschließender Anstrich fällig, betragen die zusätzlichen Kosten in etwa 8 – 12 Euro je Quadratmeter.
Wichtig dabei ist zu wissen, dass eine Wand, die zu spachteln ist, in vier Qualitätsstufen von Q1 – Q4 eingeteilt wird. In der Regel werden Wände in der Qualitätsstufe 3 verspachtelt.IN der Qualitätsstufe 4 werden Wände glatt verspachtelt, die eine anschließende Lackbehandlung bekommen.Die aufgeführten Kosten sind ein Richtwerte inklusive Mehrwertsteuer und können verschieden hoch ausfallen. Es lohnt sich in jedem Fall Vergleichsangebote einzuholen.