Wer eine Terrassenüberdachung plant, stellt sich viele Fragen. Zum einen steht immer die Frage im Raum, ob eine Überdachung der Terrasse aus baurechtlichen Gesichtspunkten einfach durchführbar ist, oder ob zunächst eine Genehmigung hierfür einzuholen ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für das Vorhaben ist der Kostenpunkt. Nachfolgend werden die häufigsten Fragen rund um den Bau einer Terrassenüberdachung beantwortet. Vorweggenommen werden kann allerdings die Frage nach den Kosten für eine Überdachung.
Je nach Größe und Ausführung kostet eine Terrassenüberdachung in Österreich zwischen 5000 EUR und 8000 EUR. Hierin sind noch keine Seitenverkleidungen aus Glas und auch keine Montage enthalten.
Muss für eine Terrassenüberdachung in Österreich eine Baugenehmigung eingeholt werden?
- Eine eigene Terrasse ist herrlich. Mit einer optimalen Terrassenüberdachung kann dieser Luxus bestens genutzt werden. Denn durch die Überdachung sind viele Tätigkeiten rund um das Jahr auf der Terrasse möglich. Der Nutzungsrahmen der Terrasse kann mit einer Überdachung leicht erweitert werden.
- Hinsichtlich einer erforderlichen Baugenehmigung für die Überdachung gibt es in Österreich keine einheiltiche Regelung. Vielmehr werden je nach Bundesland andere Regeln gehandhabt. So gibt es Bundesländer, in denen eine Überdachung ohne Genehmigung gebaut werden kann. In jedem Fall müssen die öffentlich rechtlichen Bau eingehalten werden.
Generelle Empfehlungen
Generell kann in Bezug auf die Baugenehmigung empfohlen werden, beim Plan einer Überdachung beim örtlich zuständigen Bauamt zunächst eine Anfrage zu machen. Diese ist bisweilen kostenlos und hilft dabei, keine Vorschriften beim Bauen zu übersehen.
Eine Terrassenüberdachung ist zumeist ein Um- oder Anbau einer vorhandenen Immobilie, sodass bisweilen eine Genehmigung erforderlich wird. Mit einer Anfrage beim örtlich zuständigen Bauamt können von vornherein Fehler bei der Bauplanung verhindert werden.
Denn selbst bei Freiheit von einer Baugenehmigung für ein Terrasendach oder bei Vorliegen einer entsprechenden Genehmigung müssen für den Bau noch weitere baurechtlich relevanten Vorschriften eingehalten werden. Hierzu gehören beispielsweise die Abstände zu den Nachbargrundstücken.
Diese sind wegen der Brandschutzbestimmungen essentiell. Eine individuelle Antwort auf alle Fragen rund um den speziellen Bau kann ausschließlich das zuständige Bauamt beantworten. Die geltenden Bauordnungen hierzu sind im Landesrecht verankert, das jedes Bundesland für sich selbst festlegt. So kann beispielsweise das Bauvorhaben genehmigungsfrei sein, aber anzeigepflichtig sein.
Welche Kosten verursacht das Bauvorhaben aus baurechtlicher Sicht?
Oftmals taucht im Zusammenhang mit einer Baugenehmigung die Frage auf, welche Kosten für eine Genehmigung entstehen, wahlweise ob die Anzeige des Baus gebührenfrei ist. Hierzu kann festgehalten werden, dass der Terrassendachbau in den meisten Bundesländern und Städten bewilligungsfrei ist, allerdings bekanntgegeben werden muss.
Für die Anzeige eines bewilligungsfreien Bauvorhabens sind die Gebühren überschaubar. Kostspielig werden dann allerdings geplante Terrassenüberdachungen, für die eine Baugenehmigung erforderlich wird.
Hierzu muss beim zuständigen Bauamt ein Genehmigungsverfahren eingeleitet werden. Der gestellte Antrag muss sodann überarbeitet und geprüft werden, bevor er bewilligt werden kann. Auskünfte über die anfallenden Gebühren für dieses Genehmigungsverfahren erteilen die zuständigen Bauämter. Eine generelle Aussage hierzu lässt sich nicht treffen, weil die Gebühren von Vorhaben zu Vorhaben unterschiedlich sind. Sie hängen selbstverständlich auch mit der Bauart und Bauform zusammen.
Weshalb ist eine grundsätzlich Nachfrage bei Bauvorhaben bei der zuständigen Baubehörde anzuraten?
Eine Anfrage an das zuständige Bauamt bei der Bauplanung einer Terrassenüberdachung ist immer empfehlenswert. Stellt sich nämlich im Nachhinein heraus, dass eine Genehmigungspflicht beim Bau übersehen wurde, weil sich die aktuellen Vorschriften entsprechend verändert haben, kann dies zu einem Bußgeld führen oder aber zu einer Abrissverfügung.
Für eine generelle Anfrage beim Bauamt ist das Einreichen eines Bauplans zunächst nicht erforderlich. Erst wenn eine Baugenehmigung für den Dachbau erforderlich wird, müssen entsprechende Pläne eingereicht werden, damit das Bauamt eine Prüfungsgrundlage hat.
In welchem Bundesland besteht eine Genehmigungspflicht für eine Terrassenüberdachung?
Nachfolgend wird ein Überblick gegeben, welche Regelungen in den einzelnen Bundesländern und Städten bestehen. Regeln zu den Abstandspflichten zu Nachbargrundstücken und Regelungen zur Bauhöhe sind im jeweilien Bebauungsplan örtlich ausgewiesen.
– Genehmigungsfreie Bauvorhaben nach Bundesland
Im Burgenland wird keine Baugenehmigung für die Überdachung benötigt. Hier darf eine Terrassenüberdachung bis zu einer Größe von 20 qm genehmigungsfrei errichtet werden. Diese Regelung gilt auch für Kärnten. Hier sind Dächer mit einer Größe von bis zu 40 qm und einer Höhe von 3,5 m genehmigungsfrei.
– Anzeigepflichtige Bauvorhaben
In der Steiermark ist ein Antrag auf Baugenehmigung für eine Terrassenüberdachung nicht erforderlich. Allerdings muss an das zuständige Bauamt eine Bauanzeige gerichtet werden. In Oberösterreich kann ebenfalls genehmigungsfrei gebaut werden. Allerdings ist auch hier eine entsprechende Bauanzeige erforderlich. Dies gilt ebenso für Vorarlberg und die Stadt Wien.
– Genehmigungspflicht
In Niederösterreich gibt es örtlich sehr unterschiedliche Regelungen. Zumeist wird das Einholen einer Baugenehmigung für die Terrassenüberdachung vorgeschrieben. Eine Genehmigungspflicht gilt auch für die Stadt Salzburg. In Tirol muss ebenfalls vor Baubeginn zunächst eine Baugenehmigung eingeholt werden.
Wie können Kosten für den Bau einer Terrassenüberdachung eingespart werden?
Je nach Ausführung und Größe der Überdachung können schon hinsichtlich des Materials hohe Kosten anfallen. Wer handwerklich geschickt ist und eventuell Fachkenntnisse hat, kann bei der Montage der Überdachung viel Geld sparen.
Eigenleistungen zahlen sich auch bei einer Terrassenüberdachung durchaus aus. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man sich selbst nicht überschätzt. Denn die fertige Überdachung muss alle wichtigen Sicherheitsanforderungen erfüllen, wenn sie selbst erstellt wird.
Wer seine Überdachung selbst errichten möchte, kann hierzu beispielsweise einen fertigen Bausatz nutzen. Viele Hersteller haben sich auf diesem Gebiet spezialisiert und bieten derartige Bausätze in unterschiedlichsten Formen an. Unterschiedliche Materialien, wie beispielsweise Holz oder Aluminium, dominieren die Angebote.
Darüber hinaus sind viele Bausätze auch flexibel angelegt, sodass hier individuelle Anfertigungen nach den Wunschmaßen möglich sind. Vorteil eines Bausatzes ist, dass sämtliche Teile und Materialien gleich mitgeliefert werden. Anhand der Aufbauanleitung kann die Terrassenüberdachung dann leicht aufgestellt werden.
Das muss bei jeder Terrassenüberdachung beachtet werden
Unabhängig davon, ob nun ein Bausatz verwendet wird oder ein kompletter Eigenbau der Überdachung durchgeführt werden soll, muss der Baugrund optimal ausgestaltet sein. Insofern müssen professionelle Vorarbeiten geleistet sein. Zumeist ist es erforderlich, dass ein entsprechendes Fundament vorhanden ist, bevor mit dem Aufbau einer Terrassenüberdachung begonnen werden kann.
Für die aufzubauende Terrassenüberdachung ist eine stabile Verankerung essentiell. Je nach Dachbelag muss die Konstruktion das Gewicht tragen können. Ein blickdichtes Dach benötigt zumeist nicht nur Sparren, sondern eine feste Grundlage.
Dieses Gewicht muss die Konstruktion dauerhaft auch mit Schneelast tragen können. Glas- oder Kunststoffdächer werden in Sparrenform errichtet. Weil diese Dächer transparent sind, ist eine unterseitige Verkleidung von Sparren nicht erforderlich.
Darüber hinaus muss die Überdachung den üblichen Anforderungen von Wind und Witterung standhalten. Niederschläge, wie beispielsweise Schneelast, müssen von der Konstruktion ebenfalls getragen werden können, wie Windwiderstände. Aus diesem Grund ist eine feste Verankerung der Konstruktion im Boden erforderlich. Sehr stabil sind großflächige Fundamente. Aber auch Punkt- oder Streifenfundamente für das Verankern der Stützpfeiler sind geeignet. Soll eine zusätzliche Wandbefestigung am Haus erfolgen, sind Schwerlastanker empfehlenswert, um die erforderliche Stabilität zu gewährleisten.
Weiterhin sollte beachtet werden, dass Regenwasser oder Schmelzwasser von Schnee gut abgeleitet werden kann. Staunässe sollte auf der Überdachung vermieden werden. Insofern ist eine entsprechende Neigung der Überdachung beim Aufbau vorzunehmen.
Eine geneignte Dachkonstruktionen bietet eine optimale Wasserableitung durch das in sich liegende Gefälle. An den Gefällekanten des Daches sollte eine Regenrinne eingeplant werden, damit das Wasser gut abgeleitet werden kann. Darüber hinaus sollten die Stützpfeiler der Konstruktion derart gesetzt werden, dass das Dach einen Überstand aufweist. So wird erzielt, dass die tragenden Bauteile optimal vor Feuchtigkeit geschützt werden können.
Welche Materialien eignen sich am besten für eine Terrassenüberdachung?
Zunächst ist es eine Geschmacksfrage, welches Material für die Überdachung gewählt wird. Insgesamt gibt es mehrere Möglichkeiten, die Konstruktion und das Eindecken der Überdachung zu gestalten. Für die Grundkonstruktion der Überdachung werden zumeist Stahl, Holz oder aber auch witterungsbeständiges Aluminium genutzt.
- Naturbelassener sind Konstruktionen, die auf Holz als Werkstoff aufbauen. Allerdings ist bei Holz zu beachten, dass dies in regelmäßigen Abständen gepflegt werden muss. Ein entsprechender Holzanstrich sollte in den Planungen, welcher Werkstoff genutzt werden soll, immer wieder einbezogen werden.
- Moderne Terrassenüberdachungen werden aus Aluminium oder Stahl erstellt. Insbesondere Aluminium ist vollkommen wartungsfrei, weil es ein korrosionsbeständiges Material ist. Stahl sollte als Konstruktion witterungsfest behandelt sein.
Hinsichtlich des Eindeckens der Terrasse sollte bedacht werden, welche Wirkung die Eindeckung bei der Nutzung der Terrasse haben soll. So werden sowohl blickdichte Eindeckungen gewählt, als auch transparente. Eine blickdichte Eindeckung wird zumeist genutzt, wenn die Terrasse südlich ausgerichtet ist.
Hier kann dann mit der blickdichten Variante erreicht werden, dass bei hohen Sommertemperaturen Schatten geschaffen werden kann. Eine durchsichtige Überdachung ist letztlich ein Regenschutz. Eine Beschattung ist hierbei gesondert erforderlich, beispielsweise durch Sonnenschirme oder eine Markise.
Für eine blickdichte Überdachung kann als Material Bitumen verwendet werden. Aber auch Wellpappe oder Schindeln eignen sich für den Dachaufbau. Sollen Dachziegel genutzt werden, sollte auf das Gewicht geachtet werden. Eine transparente Überdachung kann mit Kunststoff oder Glas erzielt werden. Dabei hat ein Glasdach ein wesentlich höheres Eigengewicht, sodass die Konstruktion dies tragen sollte.
Kunststoffdächer werden aus Plexiglasplatten errichtet. Diese werden gewellt oder glatt angeboten. Sehr gern werden auch Doppelstegplatten verwendet, weil sie eine hohe Stabilität mitbringen und langlebig sind. Wer ein transparentes Dach wählt, kann sich zwischen klaren und undurchsichtigen Varianten entscheiden. Wer einen Blend- oder Sichtschutz wünscht, sollte eine undurchsichtige Qualität auswählen.
Hinsichtlich des Dachaufbaus muss darauf geachtet werden, dass ein blickdichtes Dach eine geschlossene Dachfläche benötigt, um verlegt werden zu können. Transparente Dächer können hingegen über Sparren verlegt werden.