DIY & Möbel – Streichen mit Kreidefarbe – Ratgeber, Kosten, Tipps

DIY Möbel mit Kreidefarbe streichen Bild: @Yankasvetlanka via Twenty20
DIY Möbel mit Kreidefarbe streichen Bild: @Yankasvetlanka via Twenty20

Das Ambiente entscheidet oft über das angenehme Wohlgefühl in entsprechender Räumlichkeit – auch den eigenen vier Wänden! So steigern verschiedene Emotionalien, Möbel und Dekorationsstile den individuellen Wohnkomfort.

Mittels Kreidefarbe wird es folglich zu einem Kinderspiel, speziell Objekte und Mobiliar aus Holz in einem neuen Gewand darzustellen. Dabei erweist sich das Streichen mit Kreidefarben als durchaus einfach – und zwar auch für Anfänger!

DIY – Möbel PERFEKT mit Kreidefarbe streichen | EXTREM Möbel Makeover | DekoideenReich

Der richtige Umgang mit Kreidefarbe

Wie bereits angesprochen, erweist sich das Arbeiten mit Kreidefarbe als sehr simpel und unkompliziert. Im Prinzip reicht eine gründliche Reinigung des jeweiligen Werkstückes vor dem Anstrich vollkommen aus.

Neue visuelle Highlights schaffen

Die Flexibilität der zu verarbeitenden Exponate reicht dabei von Türen oder Fensterrahmen über Regale bis hin zu Schränken. Wie wäre es mit einem Tisch und passenden Holzstühlen im Vintage-Stil? Oder soll die kleine Kommode mitten im Raum ein neues visuelles Highlight im Zimmer sein?

Das Streichen mit Kreidefarbe schenkt dem Nutzer einige unvergleichliche Vorteile:

  • + Wenig Vorbereitungsarbeiten
  • + Verschiedene Farbserien
  • + Wasserbasierte Farbe
  • + Umweltfreundliche Oberschicht
  • + Geruchloses Arbeiten
  • + Kreative Umsetzungen dank individueller Finishings
  • + Grandioser Shabby-Look möglich

Für eine gelungene Umsetzung des neuen Looks des Mobiliars bedarf es lediglich einer entsprechenden Anzahl an Kreidefarbendosen – diese wird in der Kostenkalkulation noch näher analysiert. Und natürlich sollten ebenso geeignete Pinsel vorhanden sein!

Für die lineare Grundierung großer Flächen wird dafür ein eher breiter, flacher Pinsel benötigt. Andererseits dienen kleine, buschige Pinsel für ein mögliches Setzen von Highlights und damit den Intensivierungen der endgültigen Farbschicht

Deutliche Kennzeichnung von Ecken & Kanten

Tipp: Um den richtigen Shabby-Look zu erzielen, bedarf es unterschiedlich dicker Farbaufträge. Über einige Stellen gilt es daher mehrere Male zu streichen als bei Anderen. Vor allem Ecken, Kanten und dominante Linie sollten deutlicher gekennzeichnet werden.

Aber bevor dieses persönliche Projekt beginnt, gilt es an die kurze Vorbereitung.Dafür muss es sauber, trocken und fettfrei sein. Mit einer Mischung aus Wasser und Spülmittel sind die meisten Möbel ziemlich unkompliziert auf den bevorstehenden Anstrich vorbereitet.

Anlauger bei Verschmutzungen verwenden

Sollte das neue Highlight lange Zeit im Keller oder auf dem Dachboden gelegen haben, hilft bei schwereren Verschmutzungen ein Anlauger. Dies funktioniert auch bei kürzlich vom Trödelmarkt oder einer Haushaltsauflösung erstandenen und oft leider vernachlässigten Objekten. Wenn das Werkstück trocken ist, lässt sich eine der vielen verschiedenen Farbnuancen problemlos auftragen. Mit unterschiedlichen starker Deckkraft steht dem Heimwerker einiges an optischem Potenzial zur Verfügung.

Tipp: Der Blick darf gern auch auf den alten Holzdielenboden gerichtet werden. Zusätzlich zum mobilen Equipment aus Holz lässt sich auch der Holzboden mit Kreidefarbe aufwerten. So lassen sich sehr harmonische Gesamtbilder in einem Raum erschaffen.

Perfekter Anstrich mit optimaler Deckkraft – Tipps

Für einen perfekten Anstrich mit optimaler Deckkraft muss die Farbe gründlich umgerührt werden. Nur so verteilen sich die Pigmente in der Dose gleichmäßig. Wird dies nicht oder vielmehr nur teilweise berücksichtigt, lassen sich mit ein wenig Erfahrung Holzobjekte auch stilsicher im Vintage-Look erschaffen – und dies ohne aufwändige Nacharbeiten am fertig gestrichenen Möbelstück. Je dickflüssiger sich die Kreidefarbe präsentiert, desto flexibler zeichnet sie sich für Arbeiten mit Effekten und dreidimensionalen Wirkungen aus. Für eher leichte Aufträge lässt sich die Farbe auch gern mit Wasser ein wenig verdünnen. Dafür empfiehlt sich eine entsprechende Farbmenge extra abzustellen. Die Kreidefarbe sollte folglich nach nur wenigen Stunden bereits abgetrocknet sein.

Tipp: Werden Farbreste in PET-Dosen oder ebenfalls Einmachgläsern aufbewahrt, sollten sie sich bis zu einem Jahr als einsatzbereit zeigen.

Damit der ganz besondere, neue Charme auch auf lange Zeit aufrechterhalten werden kann, empfiehlt sich zudem ein zur Farbe passendes Lacksortiment. Alternativ fungiert ebenso ein qualitatives Wachs als die verlässliche Versiegelung. Die bald matt-samtig wirkenden Oberflächen werden nun zeitnah jedes Möbelstück upgraden. Dieser Chalk Paint Look wird am besten mit Wachs auf lange Zeit konserviert. Zusätzlich schützt er das neue Lieblingsstück vor möglichen Flecken und sogar leichten Kratzern.

Kostenpunkt Kreidefarbe

Im klassischen Sortiment finden sich Farbdosen mit unterschiedlicher Reichweite. Für das Streichen mit Kreidefarbe stehen daher Spielraum zwischen 10 Quadratmetern und 15 Quadratmetern. Zollt man einem größeren Projekt optimale Aufmerksamkeit empfiehlt sich die 1-Liter-Farbdose für etwa 30 Euro.

  • Natürlich lässt sich das persönliche Streichprojekt sicherlich in vielen Fällen auch bei möglichen saisonalen Angeboten oder Farb-Sales umsetzen. Des Weiteren hängt der Kostenaufwand für Kreidefarben von der jeweiligen Farbvariante ab.
  • Einfache, klassische Weißtöne bezieht der Heimwerker bereits für mitunter die Hälfte des Budgets im Vergleich zu Farbtönen wie salbeigrünem Rust-Oleum oder dem edlen Vert de Bleu. Letztere sind mit einem Inhalt von 750 Millilitern für etwa 25 Euro bis 30 Euro zu erstehen.

Praxis: Die Entscheidung für die richtige Anzahl an benötigter Farbe ist reine Mathematik. Was sich jetzt bereits langweilig theoretisch anhört, ist einfach ausgerechnet. Dafür muss lediglich Länge und Breite des Möbelstücks oder der Wand aus Holzpaneelen multipliziert werden. Folglich werden alle benötigten Flächen wiederum summiert – und schon besteht Kenntnis über die benötigte Menge an Farbdosen

Hilfe vom Profi bei großen Projekten

Während kleine Objekte selbst einfach zu realisieren sind, wirkt die große Holzwand oder das Holztreppenhaus ohne kompetente Ausführung eines Profis einfach nicht so wie gedacht. Für einen Maler müssen in solchen Fällen etwa 8 Euro bis 12 Euro pro Quadratmeter für das Streichen mit Kreidefarbe eingerechnet werden. Im europäischen Vergleich verhält sich das österreichische Malerhandwerk als günstige Option zum Selbermachen. Für Ergebnisse mit deutlichen Effekten werden entweder höhere Quadratmeterpreise zwischen 15 Euro bis 18 Euro fällig. Dazu würden jedoch auch noch die Kosten für sämtliche Materialien, Anfahrten und der Bundessteuersatz der Mehrwertsteuer in Form von 20 Prozent anfallen. Für die Realisierung größerer Holzveredelungen bieten der Absatzmarkt verlockend unterschiedliche Angebote.

Größere Gebinden führen zu niedrigeren Preisen

Tipp: Das klassische Angebot österreichischer Baumärkte umfasst verschieden große Gebinde. So variieren die gängigen Inhaltsangaben zwischen 100 Millilitern bis 750 Millilitern. Für größere Projekte stehen aber auch Dosen mit 1 Liter bis 5 Litern im Sortiment. Dabei gilt es zu bedenken, dass ein größeres Gebinde automatisch den Literpreis senkt – für das eigene Budget ein sehr förderlicher Aspekt. Soll hingegen nur ein Objekt aufgewertet werden, reicht vielleicht bereits eine kleine Dose. Steht über mehrere Abschnitte eine Umgestaltung in der Wohnung beziehungsweise dem Haus an, darf eine Besonderheit richtig gelagerter Kreidefarbe berücksichtigt werden: Sie hält durchaus bis zu einem Jahr nach erstmaliger Öffnung.

Tipps für gelungene Projekte mit Kreidefarbe

Beim Anstreichen von Holzobjekten mit Kreidefarbe spielt der verwendetet Pinsel eine entscheidende Rolle für den späteren Effekt und die Wirkung im Raum. Mit einem Rundpinsel erschafft der DIY-Laie auf dem Möbelstück eine sanfte Struktur, während der Flachpinsel eher für glatte Anstriche genutzt werden sollte.

Tipp: Der Einsatz einer Schwammrolle führt zu einer sehr glatten Oberfläche gänzlich ohne irgendwelche Pinselstriche.

Stark beanspruchte Oberflächen – beispielsweise Tische, Treppen oder auch Fußböden – sollten anstatt mit Wachs mit Lack versiegelt werden. Hierbei empfiehlt sich ein Auftrag in zwei Schichten. Dabei wird die erste Grundschicht mit 10 Prozent Wasser verdünnt und schließt alle Strukturen.

Finish mit purem Lack durchführen

Das vollendende Finish erfolgt danach mit purem Lack. Danach wird eine Aushärtung von etwa 48 Stunden angesetzt. Anschließend ist das neue Glanzstück voll belastbar. Speziell für kleinere Möbelstücke stehen in nahezu österreichischen Baumärkten drei verschiedene Wachsarten zum Erwerb parat. Mit einem White Wax wird die Kreidefarbe abschließend aufgehellt, mit einem Dark Wax eher abgedunkelt. Letzteres bietet sich ebenso bei der Erzielung eines Used-Optik an. Es betont fast magisch die führenden Konturen. Mit einem Black Wax ist dies nochmals intensiver forcierbar.

Praxis: Ein besonderer Vintage-Look lässt sich einfach erzielen. Dafür wird das Holz mehrfach sacht und eher dünner gestrichen. Nach dem ersten Auftrag und der Trocknung wird ein Teil der Schicht wieder mit Schleifpapier abgeschliffen. Natürlich kann dies an verschiedenen Stellen unterschiedlich intensiv erfolgen. Im Anschluss daran, erfolgt der Anstrich der nächsten, dünnen Farbschicht. Und wieder kommt das Schleifpapier zum Einsatz. Dies kann nach persönlichen Vorlieben bis zum Traumresultat weitergeführt werden. In der Regel reichen aber schon drei Arbeitsgänge, um ein elegantes Möbelstück im neuen Charme zu veredeln.

Obwohl die Anbieter für das Streichen mit Kreidefarbe wenig Vorarbeiten versprechen, sollte das gewünschte Holzobjekt etwas genauer untersucht werden. Tiefe Kratzer und gar Löcher sollten im Vorfeld dunbedingt ausgebessert werden. Furniere auszubessern und bereits existente Farbnasen am alten Objekt abzuschleifen, lohnt sich für ein späteres perfektes Ergebnis im Kreidefarblook. Des Weiteren darf auf sogenannte „durchblutende Hölzer“ Rücksicht genommen werden.

Dies betrifft zum Beispiel die Holzarten Mahagoni und Eiche. Für deren Veredelung benötigt es eine besondere Grundierung. Ansonsten verfärben ihre Inhaltsstoffe die endgültige Farbe und bescheren vielleicht eher Enttäuschung als Begeisterung.

Des Weiteren wird der Farbauftrag oft unterschätzt. Als Regel darf veranschlagt werden, lieber mehrere dünne anstatt wenige dicke Farbschichten aufzutragen. Neben der besseren Steuerung der endgültigen Effektwirkung, werden somit auch unansehnliche Tropfnasen durch zu viel Farbe verhindert. Beim Thema Farbe sollte die Entscheidung zugunsten weniger unterschiedlicher Farbvariationen fallen. Als eine gute Orientierung offenbart sich der Griff nach Exemplaren eines Farbschemas.

Praxis: Es stehen einige Schablonen für Arbeit mit Kreidefarbe am Markt zur Verfügung. Florale Ornamente und auch symbolische Vogelsymboliken agieren nun fast schon malerisch bereichernd. Zudem offenbaren PaisleyMuster und Ornamente besonders gut an Schrankschubladen oder auch Zimmertüren.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.