Panikraum – Vorteile – Kosten, Arten & Einbau – Ratgeber Panic Room

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Wichtig: Kosten und Planung für den Panikraum berücksichtigen! Stockfoto-ID: 262493881 Copyright: ilixe48, Bigstockphoto.com

Es ist mitten in der Nacht, alles dunkel und Sie sind allein zu Hause. Plötzlich hören Sie ein Rascheln oder das Geräusch von brechendem Glas.

Der Schrecken vieler Hausbesitzer wird war, es ist ein Einbrecher im Haus. Dann beginnen sich die Gedanken zu kreisen, wo ein bestes Versteck wäre. Um diesem Fall vorzubeugen, bauen sich einige Besitzer von Häusern oder Wohnungen mittlerweile Panikräume.

Worauf sollte man bei der Panikraum Planung, Kosten, Arten & Einbau achten?

Schutz wie in Hollywood – Panic Room

Diese Räume, die vorwiegend durch die Filmindustrie bekannt wurden, vor allem durch den Film „Panic room“ mit Jodie Foster sind Schutzräume, die in Notsituationen Hilfe bieten.

Denn nicht einfach nur Schutz bieten sie, sodass der Bewohner unerkannt verschwinden kann und für den Eindringling nicht auffindbar ist, sondern in ihrem Inneren befinden sich in der Regel auch Möglichkeiten um einen Notruf an die örtliche Polizei zu tätigen.

Im gewerblichen Bereich bietet sich die Installation eines Schutzraumes an, da in größeren Firmen, die mit Geldbeträgen in ihren Räumlichkeiten ausgestattet sind oder bei Juwelieren ein erhöhtes Einbruch- und Überfallrisiko besteht.


>> Luxus Geheimverstecke: Dieser Mann baut private Panic Room-Eingänge | Galileo | ProSieben

Aber auch private Bürger nutzen in den letzten Jahrzehnten verstärkt die Möglichkeit einer Installation eines Panikraumes.

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Wichtig: Kosten und Planung für den Panikraum berücksichtigen!
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Welcher Raum eignet sich als Schutzbereich?

Der Panikraum wird in den seltenen Fällen für seinen Zweck genutzt dort Schutz zu suchen und Hilfe zu verständigen. Vor allem Prominente und angesehene Persönlichkeiten wie Diplomaten oder Politiker haben Panikräume in ihren Häusern einbauen lassen.

Allerdings kommt es nicht täglich vor, dass sie sich darin verstecken müssen, daher wird dieser Raum oft noch zu einem anderen alltäglichen Zweck benutzt. In der Nacht ist der Hausbesitzer am wahrscheinlichsten in seinem Schlafzimmer, daher eignet sich das Ankleidezimmer perfekt als Panikraum.

Während es im Alltag die Kleidung aufbewahrt, kann im Notfall durch eine versteckte Tür in der Zwischenwand daraus ein Panikraum werden, der für den Einbrecher nicht sichtbar und auch nicht durchdringbar ist. Zusätzlich bewahren viele ihre Wertgegenstände in diesen Räumen auf, so beherbergen sie neben Schmuck und Geldbeträgen auch Waffensammlungen.

Daher dienen die Schutzräume gleichzeitig als Tresoren und bei einem Einbruch sind diese Wertschätze mit dem Eigentümer gleichzeitig geschützt und können nicht gestohlen werden, während im Hintergrund die Polizei verständigt wird und die Diebe ergreift.

Es ist möglich in jedem neugebauten und bereits bestehenden Haus oder Wohnung einen Panikraum zu errichten. Sogar die Wahl des Standortes ist dabei frei wählbar, da die Wände und die Tür nachträglich gesichert werden müssen. Damit die Räume nicht nur ein Versteck bieten, können sie auch gegen die herkömmlichen Schusswaffen abgesichert werden.

Die Hersteller orientieren sich an den Waffen Magnum 0.44 und Kalaschnikow 7.62. Außerdem sollte eine Wanddicke von 15,1 cm bestehen, wenn nur gegen die kleinste Beschussklasse abgesichert werden soll.

Bei einer stärkeren Sicherung steigt dementsprechend die Dicke der Wand. Die Firmen garantieren bei entsprechender Finanzierung eine hundertprozentige Sicherheit gegen Schusswaffen, wenn der Besitzer dies wünscht.

Warum der Keller kein geeigneter Rückzugsort ist?

Wer zuerst daran denkt den Keller durch eine gepanzerte Tür zu einem festen Panikraum oder sogar zu einem eigenen gesicherten Bereich umzubauen, der sollte einiges bedenken. Der Keller mag zwar bereits ein fertiger Komplex sein und er bietet in den meisten Häusern auch die Möglichkeit, dass direkt mehrere Räume durch eine gepanzerte Tür gesichert und unbetretbar für Eindringlinge gemacht werden oder dass Lebensmittel darin aufbewahrt werden können, aber in der Regel wird in der Abenddämmerung oder in der Nacht eingebrochen und dort befinden sich die Hausbewohner in den zumeist oben gelegenen Schlafräumen.


>> Panikraum (Rückzugsort Safe) – alles was Sie wissen müssen – Copyright – Ingenieurbüro Braasch (siehe https://braasch-sicherheit.de/panikraum )

Wenn also der Einbrecher bereits im Erdgeschoss in das Haus eindringt, dann ist es fast unmöglich noch sicher und unbemerkt in den geschützten Bereich des Kellers zu gelangen.

Außerdem ist es belegt worden, dass der Mensch sich bei Gefahr instinktiv nicht in Kellerräume begibt, sondern dann den Weg nach draußen sucht. Daher ist ein Panikraum im Kellergeschoss ungeeignet, wenn der nächtliche Aufenthalt eher oben ist. Allerdings ist dies abhängig von der baulichen Aufteilung der Räumlichkeiten und jeder Eigentümer hat individuelle Vorlieben.

Keine Panik bei den Kosten – Wieviel kostet ein Panikraum?

Wenn ein starkes Sicherheitsbedürfnis vorliegt oder das Risiko eines Einbruches erhöht ist, dann sollte der Preis keine Rolle spielen und die eigene Gesundheit oder die der Familie sollte Vorrang haben.

Allerdings ist es auch im Bereich der Panikräume eine weite Spanne von günstig bis teuer. Nicht in jedem Fall ist eine volle Ausstattung notwendig. Die wenigsten Einbrecher kommen mit einer Kalaschnikow und stürmen das Haus.

Daher muss genau das Risiko abgewogen werden und entsprechend in die Planung und Preisfrage mit einbezogen werden. Ein einfacher Panikraum kann bereits 10000 Euro in Österreich kosten.

Dabei ist es ein kleines Modell mit ca. 2 qm Grundfläche und die Durchschusshemmung der Wand ist sehr gering. Für die meisten Haushalte ist diese Standardgröße und Ausstattung mit Notrufmöglichkeit vollkommen ausreichend.

Sollte der Eindringling aber mit einer Waffe kommen, ist die absolute Sicherheit in diesem Panikraum nicht gewährleistet. Ein umfangreicher Schutz kann bis zu 70000 Euro kosten und ist natürlich bei jedem Hersteller individuell abhängig von der Ausstattung des Bereiches.

Bei 10 qm gehört das teure Modell zu den geräumigen und kann mit einer starken Durchschusshemmung dienen. Je nach Geschmack können auch weitere Ausstattungsmerkmale hinzukommen, die den Preis in die Höhe treiben lassen.

So verfügen gute Räume über eine separate Notrufanlage, über Sitzmöglichkeiten und eine Videoüberwachung um die Geschehnisse im Haus zu überwachen.

Normalerweise wird eine zusätzliche Frischluftzufuhr nicht benötigt, da erst nach vielen Stunden der Sauerstoff zur Neige geht, aber durch eine zusätzlich eingebaute Sauerstofflasche kann auch dies gewährleistet werden. In der Regel gibt der Bürger in Österreich zwischen 20000 und 30000 Euro für seine Sicherheit durch einen Panikraum aus.

Das Geheimnis der Materialzusammensetzung

Früher wurde für einen Schutzraum ein aufwendiges Gießverfahren verwendet und das Material war Metall, sozusagen ein kleiner Tresor in Menschengröße. Heute allerdings schweigen die Hersteller zu der genauen Zusammensetzung des verwendeten Materials, da sie zur Sicherheit der Kunden eine spezielle Mischung verwenden, die ein Eindringen vor allem mit Schusswaffen teilweise unmöglich macht.

Es werden einzelne Paneele vorwiegend aus Metall, Kunststoff oder sogar Holz verwendet. Diese werden so zusammengeschweißt, dass ein undurchdringbarer Raum entsteht. Aufgrund dieses Baukastenprinip ist es überall möglich einen Schutzraum zu errichten.


>> Ankleide wird zum Panikraum – Copyright: Turtle Saferooms GmbH & Co. KG

Die Tür wird gerne als „Hidden Door“ gebaut. Das heißt sie verschwindet bei nicht gebrauchen in der Wand und ist für einen Außenstehenden nicht zu sehen. Sie ist wie eine Tresortür aus Metall gefertigt und wird dementsprechend mit einem Zahlencode oder zusätzlich mit einem Schlüssel verschlossen.

Wenn sie von innen verriegelt wurde, dann ist es auch mit dem Schlüssel nicht mehr möglich sie von außen zu öffnen. Die Tür kann per Fernbedienung oder manuell verschlossen werden und dann zusätzlich von innen verriegelt. Bei einer elektrischen Verriegelung sollte sie aber unabhängig vom Stromnetz durch einen eigenen Akku ausgestattet sein, um im Falle eines Stromausfalles weiterhin funktionstüchtig zu sein.

Einbrüchen vorbeugen

Ein Panikraum dient zwar dem eigenen Sicherheitsgefühl und kann m Ernstfall schnellen Schutz bieten, allerdings sollte er in einem gesamten Sicherheitskonzept bestehen. Die Firmen, die an der Errichtung des individuellen Schutzraumes beteiligt sind, bieten darüber hinaus auch weitere Sicherheitsvorkehrungen an.

Wichtig ist, dass die folgenden Tipps beachtet werden, um Einbrüchen vorzubeugen:

  • beim Verlassen des Hauses müssen alle Fenster und Türen verschlossen sein
  • keinen Ersatzschlüssel im Freien verstecken
  • Leitern, Gartenmöbel oder ähnliches festmontieren oder verschließen, um ein eindringen in die höheren Etagen zu erschweren
  • keine Urlaubsposts in den sozialen Medien
  • Licht mit Zeitschaltuhr betätigen bei längerer Abwesenheit
  • einbruchhemmenden Fenstern und Türen in der Widerstandsklasse RC 3
  • Alarmanlage

Zusammenfassend ist ein Panikraum in der Nähe des Schlafzimmers bei einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis ratsam.

Bei Preisen von 10000 bis 70000 Euro kann gegen die herkömmlichen Schusswaffen abgesichert werden und es lassen sich im Alltag Wertgegenstände darin sicher aufbewahren oder er dient als Ankleidezimmer. Der Panikraum sollte immer in einem umfangreichen Sicherheitskonzept mit zusätzlichen Vorkehrungen an Türen und Fenstern und einer Alarmanlage integriert werden.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.