Mit dem Verschwinden zahlreicher Insektenarten ist auch das Bienensterben in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dutzende Wildbienenarten sind in ihrem Bestand gefährdet, weil die Zahl der Population durch Umwelteinflüsse seit Jahren abnimmt.
Dabei zählen Bienen zu den wichtigsten Bestäubern in unseren Breitengraden. Engagierte Gärtner können den fleißigen Tieren durch eine geschickte Gartengestaltung ein neues Zuhause geben.
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Ganzjährig bienenfreundliche Blumen pflanzen
Das A und O bei der Gartengestaltung ist ein weitreichendes Nektarangebot. Von März bis Oktober benötigen Bienen eine ausreichende Anzahl von Blüten. Deshalb muss der Gärtner ein breit gefächertes Portfolio bereitstellen. Dazu gehören:
- Frühblüher, die Insekten nach den ersten Sonnenstrahlen Nahrung bieten
- Sommerstauden für kontinuierliche Energie beim Nestbau
- Herbststauden, die Honigbienen unterstützen
Zur ersten Kategorie gehören Krokusse, Winterlinge oder Schneeglöckchen. Mit steigenden Temperaturen wagen sich die Krabbeltiere aus ihrem Versteck und suchen nach Nahrung. Das ist ab Ende Februar oder Anfang März der Fall.
Insbesondere für Honigbienen sind diese Gewächse überlebenswichtig. Zeitlich folgen klassische Frühlingsblumen wie Narzissen oder Traubenhyazinthen. Während dieser Monate verbreitert sich die Palette der Nektarpflanzen immer mehr. Setzen Sie die Frühjahrsblüher in Gruppen von mehreren Exemplaren.
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Wie gestaltet man einen bienenfreundlichen Garten?
Im Sommer sind Wildstauden gefragt. Margerite, Acker-Rittersporn und Salbei helfen den emsigen Arbeiterinnen über die heißen Monate. Eine blumenreiche Wiese auf fetten oder mageren Böden bietet monatelang reichhaltige Nahrung. Dazu sollten Sie sich eine zwei bis sechs Meter lange Fläche im Garten aussuchen. Die oberste Bodenschicht muss abgetragen und mit Kompost sowie Sand aufgefüllt werden. Im Herbst wird dann Saatgut für Wiesen oberflächlich verstreut und festgetreten.
Ab September werden spät blühende Arten wichtig. Sie helfen den Tieren, Kraft zu sammeln. Beispiele für solche Blumen sind die Hohe Fetthenne oder Aster.
Pflanzen Sie die Stauden in einem Steinbeet, das mit sommerlichen Kräutern ergänzt wird. Auf diese Weise wird den Insekten über Monate hinweg ein reichhaltiges Bankett eröffnet. Im Sommer locken Thymian und Bohnenkraut, im Herbst dann weitere Kräuter zur Visite.
Mit diesen Problemen haben Wildbienen zu kämpfen
Es reicht nicht aus, lediglich Nahrung für die Insekten sicherzustellen. Ohne entsprechende Flächen zur Aufzucht der eigenen Brut können sich Bienen nicht fortpflanzen. Folgende Probleme existieren in Europa:
- eine zu starke Versiegelung von Flächen, durch die Lebensräume zum Nisten fehlen
- zu wenige Pflanzen mit Nektar
- saubere Gärten, in denen nichts von Nutzen wachsen darf
Der erste Aspekt lässt sich leicht beheben. Schaffen Sie in Ihrem Garten freie Ecken, auf denen offene Sand- oder Lehmböden zu finden sind. Beide werden von bodenbrütenden Arten gerne genutzt. Lassen Sie zudem einige Ecken mit Unkraut frei. Dort dürfen vermeintlich nutzlose Arten wie Giersch wachsen. Gerade solche Pflanzen haben oft unvorstellbaren Wert.
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Nisthilfen für Bienen etablieren
Trotz bester Voraussetzungen im Garten freuen sich Insekten über Nisthilfen. Sie müssen dann nicht lange nach den passenden Ablageflächen für ihre Eier suchen und können ungestört mit der Arbeit beginnen. Folgende Materialien haben sich bewährt:
- Pappröhrchen für Generalisten
- Lehm für Grabwespen
- Hartholz für Holzbienen und Blattschneiderbienen
Äußerst beliebt bei zahlreichen Wildbienen sind Pappröhrchen aus Naturmaterialien. Diese müssen einen Durchmesser von einigen Millimetern und eine Tiefe von mindestens sechs Zentimetern aufweisen. Im Fachhandel gibt es gegen kleines Geld fertige Baumodelle zum Kauf, die sich direkt an einer geschützten Mauer aufhängen lassen.
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Alternativ können Sie einzelne Pappröhren kaufen. Diese stapeln Sie idealerweise in einem robusten Gefäß, z. B. Blechdosen, auf. Stoffe wie Glas müssen unbedingt vermieden werden. Dort bilden sich nach kurzer Zeit Schimmelpilze, welche die Brut befallen und absterben lassen. Hängen Sie die Nisthilfen in der Einflugschneise der Hautflügler auf. Das ist im Idealfall eine östliche Ausrichtung.
Dutzende Solitärbienen sind auf Lehm und Löss angewiesen. An Wänden und Hängen in der Natur finden sich immer wieder kleine Löcher der Tiere. Im Garten können Sie aus dem wichtigen Baustoff eigene Nistwände herstellen. Dazu füllen Sie Holzkästen mit einem Gemisch aus Lehm und Sand auf. Handelsübliches Lehmpulver für Reptilien eignet sich für diesen Zweck. Es wird mit Wasser angemischt, bis eine leicht feuchte und formbare Masse entsteht.
Letztere füllen Sie in den Behälter und lassen diesen an der frischen Luft trocknen. Nach ein paar Wochen sollte das Material zwar erhärten. Es muss jedoch noch ausreichend weich zum Abkratzen oder Ausheben kleiner Hohlräume sein. Dann kann es von den Tieren bearbeitet werden.
Schließlich können Sie auch Holz als Nisthilfe verwenden. Dabei müssen die Vertiefungen zwingend seitlich ins Geäst gebohrt werden, um Risse zu verhindern. Getrocknete Stämme von Eiche oder Ahorn sind ideal für wilde Arten. Sinnvolle Materialien finden sich bei fachkundigen Förstern. Jedes Loch sollte einen halben Zentimeter groß sein. In der Realität tolerieren die Arten einige Millimeter Abweichung. Wichtiger sind sauber durchgeführte Bohrungen mit einem Holzbohrer.
Angelika Ertl | Tipps für einen bienenfreundlichen Garten | Abenteuer Alter
Blühende Hecken anlegen
In der heutigen Zeit dominieren Thuja oder Lebensbaum das Bild vieler Ecken im Garten. Dabei gibt es unzählige Sträucher, die Insekten ein breites Nahrungsspektrum bieten. Eine kleine Auswahl von Hecken mit hoher Blütenanzahl:
- Weißdorn
- Schlehe
- Pfaffenhütchen
- Schneeball
- Kornelkirsche
Bevorzugen Sie heimische Sträucher gegenüber nicht-einheimischen Arten bevorzugen. Eine große Zahl von Wildbienen sind auf nur wenige Pflanzen spezialisiert. Die als Unkraut geschmähte Zaunrübe etwa ist überlebenswichtig für die Zaunrüben-Sandbiene. Pflanzen Sie Hecken am besten im Herbst zwischen Oktober und Dezember. Pro Quadratmeter sollten Sie mehrere Exemplare für einen dichten Wuchs setzen. Mit etwas Kompost erhalten sie den idealen Startschuss.
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