Baunebenkosten in Österreich – Gebühren & Tipps

Wichtig: Zusatzkosten bei der Baufinanzierung beachten!

Wer in Österreich ein Haus bauen möchte, sollte nicht nur die Immobilienpreise auf dem Markt checken. Gerade was die Nebenkosten angeht können die Kosten schnell sehr hoch werden und als Laie verliert man dabei den Überblick.

Lassen Sie sich von dem Wort Nebenkosten nicht in die Irre führen, es sind teils beträchtliche Summen, die auf Sie zukommen wenn Sie mit der Planung des Hauses beginnen. In diesem Ratgeber werden wir uns mit den unterschiedlichen Arten von Baunebenkosten befassen, die auf einen Österreicher zukommen, der ein Haus bauen will.

Die Kosten für den Grundstückskauf

Bereits beim Kauf eines Grundstücks muss man eine Grunderwerbsteuer bezahlen, die aktuell 3,5 % vom Kaufpreis beträgt. Wer also eine Immobilie im Wert von 1 Million kauft, muss 30.500 € an Grunderwerbsteuer bezahlen.

Wichtig: Damit beim Hausbau keine unerwarteten Kosten auftauchen sollte man sich vorab zu den Nebenkosten beim Hausbau in Österreich informieren!

In Österreich ist es darüber hinaus so, dass auch eine Grunderwerbsteuer anfällt wenn es sich um nahe Angehörige handelt. In diesem Fall beträgt die Grunderwerbsteuer allerdings nur 2 % vom Kaufpreis.

Nichtsdestotrotz ist es dennoch viel günstiger als in Deutschland eine Immobilie zu erwerben. Dort beträgt die Grunderwerbsteuer beispielsweise im Bundesland NRW 6,5 % vom Kaufpreis.

Wichtig: Zusatzkosten beim Hausbau beachten!

Die Provision für den Makler

Wer in Österreich ein Grundstück kauft kommt eventuell in die Lage einem Makler die Provision zu bezahlen. Das ist immer abhängig davon wer das Grundstück verkauft hat. Wenn sie das Grundstück von einer Privatperson erwerben fällt auch keine Provision für einen Makler an. Wer eine Immobilie über den Makler kauft, kann die Höhe der Provision verhandeln.

Es gibt allerdings bestimmte Höchstsätze, die ein Makler in Österreich verlangen kann.

Üblich ist die Bezahlung der Maklerprovision direkt nach dem Kauf der Immobilie. Zusätzlich zur Provision wird auch noch die Umsatzsteuer in Höhe von 20 % fällig. Wie Sie sehen ist es daher zu empfehlen eine Immobilie ohne Makler zu erwerben.

Die Ersparnisse pro Immobilie gehen dabei in die Tausende. Wenn eine Immobilie über einen längeren Zeitraum auf einem entsprechenden Portal gelistet ist kann es durchaus sein, dass niemand dazu bereit ist die Maklerprovision zu bezahlen. Diese Angebote tauchen nach einiger Zeit wieder auf, dann nur ohne Provision und von privat verkauft.

Kosten vor dem Hausbau

Wer in Österreich ein Haus bauen möchte, sollte schon vorab wissen welche Kosten auf ihn zukommen. In der Regel wird ein Haus von einem Architekten geplant und dieser spricht sich zusammen mit einem Statiker ab, der die Baupläne kreiert. D.h. also Sie müssen sowohl einen Architekten als auch einen Statiker bezahlen.

Meistens übernimmt der Architekt auch die Aufgabe des Bauleiters, der eine Baugenehmigung beantragt. Diese Art von Genehmigung zu erhalten kann je nach Region unterschiedlich lange dauern.

Sie sollten aber damit rechnen, dass sie zwischen 2-3 Monaten auf die Genehmigung warten müssen. In seltenen Fällen kann es sogar sein, dass sie über ein Jahr lang auf die Baugenehmigung warten müssen. Auch dafür fallen wieder Kosten an.

Die Nebenkosten für Anschlüsse

Für die Anbindung des Grundstücks an das restliche Wohngebiet werden ebenfalls Kosten fällig. Darunter zählen die Stromversorgung, der Kanalanschluss und beispielsweise Erdgas. Die Kosten dafür sind sehr unterschiedlich, deshalb kann keine pauschale Aussage zur Höhe getroffen werden.

Baugutachten

Je nachdem wo sich ihr Grundstück befindet fallen möglicherweise auch Kosten für ein Baugutachten an, das erstellt werden muss. Die Kosten dafür können sich manchmal auch schon über 1000 EUR belaufen.

Bereitstellungszinsen

Ein weiterer nicht unwesentlicher Faktor bei den Baunebenkosten sind Bereitstellungszinsen. Wenn sich die Bauausführung verzögert fallen zusätzliche Kosten für die Bank an. Nach ca. drei Monaten verlangen die meisten Banken Bereitstellungszinsen für den bisher nicht in Anspruch genommenen Kreditbetrag.

Die relativ geringe Höhe des Prozentsatzes, der dafür herangezogen wird hört sich im ersten Moment vielleicht nicht viel an, je nach Höhe der Kreditsumme kann sich das monatlich aber doch auf eine stolze Summe anhäufen.

Darüber hinaus müssen Sie auch für die Kreditsumme den Zinsanteil in voller Höhe entrichten. Sprechen Sie das in jedem Fall mit ihrem Bauleiter an und vermeiden Sie die Verzögerung des Hausbaus unter allen Umständen.

Eigenleistung

Viele Bauherren glauben, dass sie deutliche Einsparungen haben werden, sofern sie einen hohen Anteil an Eigenleistungen beim Hausbau einbringen. Es hat sich jedoch in vielen Fällen herausgestellt, dass diese Kosteneinsparung von den meisten viel zu hoch bewertet wird. Wenn man sich einmal die genaue Zeit für Handwerkerleistungen ausrechnet kommt man schnell zu einem Ergebnis, dass sich die Bauzeit erheblich verlängern würde.

Die Arbeit die man mit eigener Muskelkraft und mit Hilfe von Bekannten und Freunden leistet wird daher viel zu sehr überschätzt. Man spart kaum etwas im Vergleich dazu wenn man es komplett von Handwerkern errichten lässt und geht auch noch das Risiko ein viel zu lange mit dem Hausbau zu brauchen. Das ist gerade dann unvorteilhaft, wenn Sie derzeit noch in Miete wohnen. Jede Verzögerung bei der Fertigstellung des Hauses und damit jeder Monat mehr in der Mietwohnung sind versteckte Baunebenkosten, die fast niemand einplant.

Garten und Außenanlagen

Das ist ein Punkt, den viele Bauherren bei der Planung ihres Hauses vergessen. Denn nicht nur für das Haus fallen Kosten an die recht hoch sein können, sondern auch für Garten, Außenanlagen und Terrassen. Unter Umständen muss eine neue Bodenschicht gesetzt oder ein Brunnen gelegt werden.

Auch Pflasterarbeiten für die Einfahrt oder das Carport können recht teuer werden. Wenn man sich Neubaugebiete ansieht stellt man manchmal fest, dass Garten und Einfahrt nicht fertiggestellt wurden. In der Regel liegt es daran, dass die Bauherren falsch kalkuliert haben und das notwendige Kapital für „unwichtige“ Dinge erstmal aufgeschoben wurden.

Fazit

Dieser Artikel hat Ihnen hoffentlich einen ersten Eindruck vermittelt, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen wenn Sie in Österreich ein Haus bauen möchten. Es ist sehr wichtig die genauen Kosten bereits bei der Planung zu kennen.

Viele Österreicher sind von den hohen Baunebenkosten überrascht und müssen in manchen Fällen sogar den Kredit erweitern. Damit das nicht passieren kann ist es erforderlich eine Kalkulation aufzustellen.

Listen Sie alle Baunebenkosten untereinander auf und gehen Sie immer lieber von höheren Kosten aus. Damit der Traum vom Eigenheim nicht zum Albtraum wird ist eine sorgfältige Planung das A und O. Wenn Sie das Haus über eine Fremdfinanzierung bauen ist es ratsam alle Termine fristgerecht wahrzunehmen. Wer als Bauherr die Verzögerung des Hausbaus zu verantworten hat kommt in die Pflicht bei der Bank Bereitstellungszinsen zu bezahlen. Und diese Bereitstellungszinsen für ein nicht in Anspruch genommenes Darlehen summiert sich auf Dauer!

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.