Teppichboden im Zuhause – das sollte man wissen

Die richtige Wahl des Bodenbelags ist für Wohnräume von zentraler Bedeutung. Sie tragen maßgeblich zur Gestaltung und Wirkung des Raums selbst, aber auch der enthaltenen Möbel und Gegenstände bei. Durch seine Vielseitigkeit und seine Fähigkeit, Komfort und Wärme zu vermitteln, sind Teppichböden eine beliebte Wahl für Wohnungen und Häuser. Zudem gibt es einige weitere Vorteile.

Das Ziel dieses Ratgebers ist es, unseren Lesern einen fundierten Überblick über die wichtigsten Aspekte des Themas zu geben. Von den Vor- und Nachteilen verschiedener Materialien bis hin zur richtigen Pflege und Reinigung zeigen wir Ihnen alle relevante Informationen, die Ihnen dabei helfen, die richtige Wahl zu treffen.

Vorteile eines Teppichbodens

Teppichboden verleiht einem Raum eine unvergleichliche Gemütlichkeit und Wärme. Durch seine weiche Oberfläche lädt er gerade in kalten Wintermonaten gegenüber anderen Böden zum Barfußlaufen ein. Er speichert Wärme besser und überträgt diese effizienter an den menschlichen Körper. Durch die bessere Wärmespeicherung und Isolierung kann es sogar – wenn auch nur in einem sehr begrenzten Umfang – die Heizkosten senken.

Des Weiteren bietet Teppichboden eine hervorragende Schalldämmung und sorgt so für ein ruhiges Zuhause. Trittschall wird nicht so stark an den Boden und die Wände weitergegeben, wodurch andere Räume weniger aus diesem Raum hören. Der Boden lässt auch sonstigen Schall weniger stark durch, weswegen im Raum selbst weniger Lärmbelästigung auch anderen Räumen oder Wohnungen wahrgenommen wird.

Weitere Vorteile, die ein Teppichboden bietet:

  • Weiche Oberfläche schont die Gelenke
  • Meist kompatibel zu Fußbodenheizungen
  • Zahlreiche verfügbare Designs
  • Viele verschiedene Materialien mit verschiedenen Eigenschaften
  • Keinerlei Rutschgefahr
  • Vergleichsweise günstig
  • Leicht zu verlegen

Nachteile eines Teppichboden

Die kuschelig-weiche Oberfläche von Teppichböden verursacht auch einen der größten Nachteile: Flecken und andere Verunreinigungen fühlen sich ebenfalls auf dem Teppich sehr wohl. Auch Staub kann sich sehr leicht in den Fasern festsetzen, was regelmäßiges Staubsaugen erfordert. Insbesondere bei Haushalten mit Haustieren oder kleinen Kindern kann dies zu einem nicht zu vernachlässigendem Aufwand führen.

Die Reinigung ist vergleichsweise schwierig. Eine sehr grundlegende Reinigung von stärker verschmutzten Teppichen erfordert spezielles Equipment. Zudem sind sie gegen Feuchtigkeit sehr empfindlich. In einigen Räumen wie Flur, Küche und Bad sollten sie deshalb nicht verlegt werden.

Die Allergiegefahr ist bei Teppichböden ebenfalls nicht zu unterschätzen, wobei dies auch auf die genaue Auswahl des Bodens ankommt. Hausstaubmilben und andere Allergene können sich in den Fasern des Teppichbodens festsetzen und Allergikern Probleme bereiten. Umso länger die Fasern, umso länger stärker kann das Problem werden. Ein weiteres Problem ist die Langlebigkeit. Es gibt zwar sehr strapazierfähige Teppiche vornehmlich im gewerblichen Bereich, doch häufig entsprechen diese nicht den Anforderungen an Wohnräume. Damit verlieren Teppichböden nach einer gewissen Zeit ihre ursprüngliche Farbe und Textur.

Dinge, die bei der Auswahl des richtigen Teppichbodens zu beachten sind

Bei der Auswahl von Teppichboden und beim Teppichboden verlegen lassen ist die Funktion des Raums zu beachten. Wohnbereiche wie das Wohnzimmer erfordern strapazierfähige Teppichböden, während im Schlafzimmer eine gemütliche und weiche Oberfläche bevorzugt wird. Für Kinderzimmer sollten leicht zu reinigende Modelle in Betracht gezogen werden. Die Nutzschicht ist für die Haltbarkeit von zentraler Bedeutung.

Es gibt drei verbreitete synthetische Fasern: Polyamid ist sehr strapazierfähig und hat eine hohe Farbkraft, Polypropylen hat hingegen keine so lange Haltbarkeit, was sich auch im deutlich günstigeren Preis niederschlägt. Polyester liegt in der Mitte und kann damit ein guter Kompromiss sein. Naturfasern wie Wolle bieten ein besonders luxuriöses Gefühl und sind oft langlebiger, aber auch teurer.

Die Farb- und Designauswahl beeinflusst die Raumwirkung und den Einrichtungsstil. Helle Farben vergrößern einen Raum optisch, während dunklere Töne eine gemütlichere Atmosphäre schaffen. Zusätzlich sind die Kosten zu berücksichtigen. Dazu zählen nicht nur Anschaffung und Verlegung. Auch die langfristigen Pflegekosten und die Häufigkeit des Austauschs sind mit einzubeziehen. Ein Boden, der zwar deutlich teurer ist, aber länger hält, ist langfristig finanziell sinnvoller.

Weitere Eigenschaften, die beim Teppichbodenkauf beachtet werden sollten:

  • Nutzungsklassen: Für Privaträume sind die NK 21, 22 und 23 verbreitet. Umso höher die Nutzungsklasse, umso verschleißfester ist der Boden.
  • Poleinsatzgewicht: Gibt an, aus wieviel Fasermaterial der Teppichboden gefertigt ist. Dieser Wert sollte in Abhängigkeit mit der Faserlänge betrachtet werden.
  • Noppenzahl: Gibt an, wie dicht die Fasern nebeneinander angebracht sind. Sollte zusammen mit dem Poleinsatzgewicht betrachtet werden.
  • Luxusklasse: Eine Symbol mit einer Hand, die über einen Teppichboden streicht, zeigt an, wie weich und angenehm der Boden ist. Darunter sind eine bis fünf Kronen zu sehen. Je mehr Kronen, umso luxuriöser fühlt sich der Teppich an.
  • Spezialeigenschaften: Symbole zeigen an, ob der Teppichboden für spezielle Anforderungen geeignet ist. Das ist für Fußbodenheizungen ebenso wie für Rollstühle wichtig. Sie können aber auch anzeigen, dass sie speziell für Brand- oder Schallschutz und anderes geeignet sind.
  • Umweltverträglichkeit: Es gibt spezielle Umweltschutzsiegel, die für Teppichböden vergeben werden. Dazu gehören der Blaue Engel, Green Label Plus, GuT und Life Balance.

Pflege und Reinigung von Teppichböden

Damit ein Teppichboden lange seine Farbe und Struktur erhält, ist eine regelmäßige Reinigung und spezielle Pflege erforderlich. Mindestens einmal pro Woche sollte er mit einem leistungsstarken Staubsauger ordentlich abgesaugt werden. Bei beanspruchten Böden oder allergieanfälligen Bewohnern sollte die Häufigkeit auf einmal pro Tag erhöht werden. Flecken müssen unverzüglich mit geeigneten Reinigungsmitteln entfernt werden, da es sonst zu einer dauerhaften Verfärbung führen kann. Eine pauschale Antwort, welche Mittel angewendet werden sollten, kann nicht gegeben werden. Dies kommt immer auf das genutzte Material an.

Sehr wertvolle und langlebige Teppichböden sollten zusätzlich regelmäßig professionell gereinigt werden. Spezialisierte Unternehmen haben nicht nur die Möglichkeit, einen Boden intensiv und materialschonend zu reinigen, sondern können auch kleinere Defekte beheben.

Fazit: Zuhause Teppichböden verlegen?

Teppichböden in den eigenen vier Wänden bieten verschiedene Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Sie sind ein vergleichsweise günstiger Bodenbelag, der eine gemütliche Wärme vermittelt und sehr gut den Schall dämmt. Gleichzeitig erfordern sie aber mehr Pflege und sind anfällig für Flecken und Verschleiß. Bei der Auswahl des richtigen Teppichbodens ist es wichtig, ganz verschiedene Eigenschaften und den persönlichen Geschmack zu beachten.

Quellen & Tipps

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.