Irgendwann ist es an der Zeit, seine vier Wände wieder ein wenig aufzuhübschen. Dabei stellt sich häufig die Fragen, ob tapezieren besser ist als die Wände zu verputzen. Natürlich kommt es aber nicht nur auf die Vor- und Nachteile an, sondern auch auf den Geschmack.
Dennoch möchten wir die Vor- und Nachteile, wie auch die Unterschiede zwischen beiden Materialien keinem vorenthalten. Zudem erklären wir genau, wie das Wohnklima durch beide Wandbeläge beeinflusst wird und wie man optische Effekte damit erzielen kann.
Der Geschmack ist ein wichtiger Faktor
Hat man die Wahl zwischen Putz und Tapete, ist natürlich der individuelle Geschmack ein wichtiger Faktor. Wer den Raum schnell und effektiv verändern möchte, wird natürlich eine Tapete bevorzugen. Insbesondere in Kinderzimmern ist eine Tapete empfehlenswert, da so die Wandgestaltung nach Alter des Kindes vorgenommen werden kann. Während die Zwerge im Grundschulalter vielleicht noch auf eine Dschungel Tapete stehen, ist es im Teenageralter oft ziemlich egal, da die Kids dann ihre Wände mit Postern und Stickern selbst gestalten.
Für Badezimmer, Flur, Küche oder auch Wohn- und Schlafzimmer hingegen kann der Putz die Räume deutlich aufwerten und so etwas ganz Besonderes daraus machen. Allerdings ist dies auch mit etwas Arbeit verbunden und geht nicht so schnell vonstatten wie das Anbringen einer Tapete.
Die einfache Handhabung von Tapeten
Häufig werden einfache, weiße Tapeten genutzt, um den Raum wieder aufzupeppen. Doch leider stellen die Bewohner schnell fest, dass eine weiße Tapete auch schnell langweilig werden kann. Natürlich kann sie dann in einer beliebigen Farbe überstrichen werden, doch auch hierbei gibt es Unterschiede. In der Regel kann eine Tapete mehrere Male problemlos gestrichen werden, Glasfasertapeten punkten sogar mit 10 bis 15 Mal.
- Hier gibt es ebenfalls einige Unterschiede, da die Glasfasertapete nicht diffusionsoffen ist. Während das Überstreichen mit normaler Farbe unproblematisch ist, kann eine Kunstharzdispersionsfarbe schnell zu Problemen führen. Besser sind hier Kalk- oder Silikatfarben geeignet.
- Fototapeten hingegen können Highlights aus den Räumen machen. Mit ihnen lassen sich hervorragend optische Effekte erzielen und sie können den Eindruck des Zimmers grundlegend verändern.
Wer beispielsweise kleine Räume hat, kann mit einer Fototapete, die ein Fenster zeigt, das zu einem Hinterhof führt, den Raum optisch deutlich vergrößern. Wer jedoch große Räume hat, kann mit Bücherregaltapeten das Zimmer optisch verkleinern. Die Möglichkeiten, die Zimmer zu verändern sind besonders groß. Wer sich unsicher ist, kann sich natürlich im Fachhandel beraten lassen, um den Raum zu einem wahren Blickfang zu machen.
Putz und das perfekte Raumklima
Um ein perfekte Raumklima zu schaffen, lohnt sich der Arbeitsaufwand, um die Wände zu verputzen. Doch auch hier gibt es Unterschiede, die nicht von der Hand zu weisen sind. Denn gerade für ein optimales Klima eignet sich nicht jeder Putz. Hier sollte man schon zu einem mineralischen Putz, wie zum Beispiel Lehmputz, greifen. Dieser verfügt über eine natürliche Optik und kann somit hervorragend kombiniert werden. Zudem ist Lehmputz schall- und wärmedämmend, sowie atmungsaktiv.
Der mineralische Putz ist diffusionsoffen und kann somit für eine sehr gute Feuchtigkeitsregulation sorgen. Gleichzeitig werden Schadstoffe gebunden und wer Kalkputz verwendet, hat sogar die Möglichkeit, Schimmel an den Wänden vorzubeugen.
Putz ist aber nicht gleich Putz. Hier kommt es auf die Verwendung und die Ansprüche an. Wer wasserabweisenden Putz benötigt, der zudem eine hohe Abriebfestigkeit aufweist, sollte auf Kalkputz zurückgreifen. Diese eignen sich besonders gut für die Küche und das Badezimmer, da sie einen antibakteriellen, fungiziden und feuchtigkeitsregulierenden Effekt aufweisen. Des Weiteren ist Kalkputz ein wichtiger Helfer bei der Absorbierung von schlechten Gerüchen und hilft sogar beim Abbau von Schadstoffen.
Um eine schöne, glatte Oberfläche zu gestalten, ist Gipsputz eine ausgezeichnete Wahl. Sie vertragen Wasserspritzer und regulieren auch die Luftfeuchtigkeit. Gleichzeitig ist Gips sehr kostengünstig und bietet eine gute Wärme- und Schallschutzdämmung. Allerdings sind diese nicht für feuchte Räume oder Außenbereiche geeignet. Bei Badezimmern oder Außenbereiche ist man mit Silikonharzputz auf der sicheren Seite. Diese sind nicht nur wasserabweisend, sondern schützen die Wände auch vor Algen und Moos.
Die Räume mit Putz gestalten
Damit es nicht nur eine einfach glatte Wand ist, hat man mit Putz auch die Möglichkeit, die Wände entsprechend zu gestalten. Dabei ist hauptsächlich die Körnung von großer Bedeutung. Doch auch die verschiedenen Auftragstechniken sind entscheidend, wie die Wand gestaltet wird. So werden etwa beim Spachtelputz verschiedene Zugschlagstoffe beigefügt, die dann zur Gestaltung beitragen. Durch die verschiedenen Auftragsmöglichkeiten kann man in die Wandgestaltung die unterschiedlichsten Variationen einbringen, um die Wände zum Highlight zu machen.
Zudem ist auch das Überstreichen der verputzen Wände eine Möglichkeit, um Farbe ins Spiel zu bringen und die Wände dem Raum perfekt anpassen zu können. Wer sich diese Arbeit jedoch sparen möchte, kann auch gleich zum farbigen Putz greifen. Denn auch diesen gibt es und so hat man einen Arbeitsschritt gespart.
Wie man sehen kann, haben beide Wandverkleidungen ihre Vor- und Nachteile. Während Tapeten in der Regel problemlos selbst angebracht werden können, sieht es bei Putz schon etwas anders aus.
Denn wer das Verputzen selbst machen möchte, sollte nicht nur eine große Menge an Zeit einrechnen, sondern auch zahlreiche Materialien, die dafür benötigt werden.
Gleichzeitig sollte sich ein Laie darüber im Klaren sein, dass sich Fehler, die beim Verputzen gemacht werden, irgendwann bemerkbar machen. Es entstehen Risse, Feuchtigkeit tritt in die Wand ein oder es kommt zu Wärmeverlusten. Daher sollte besser ein Fachmann beauftragt werden, um lange Freude mit Putz zu haben. Des Weiteren stehen einem mit einem Fachmann auch zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten zur Auswahl, die man als Laie gar nicht kennt.