Laminatboden verlegen – Tipps & Ratgeber

Bild: Laminatboden verlegen
Bild: Laminatboden verlegen

Häufig werden bei Renovierungsarbeiten im eigenen Heim auch verschiedenen Böden verlegt. Dabei ist das Laminat der beliebteste, welcher am häufigsten verlegt wird. Dafür muss kein Fachmann beauftragt werden. Laminat verlegen kann auch ein Laie. Nur welche Vor- und Nachteile hat dieser spezielle Bodenbelag, wie muss der Untergrund beschaffen sein und wie wird das Laminat richtig verlegt? Auf all diese Fragen erhalten Sie in diesem Artikel die Antwort.

Vor- und Nachteile von Laminat

Laminat hat, wie eigentlich jeder Fußbodenbelag, seine Vor- und auch Nachteile. Vor dem Kauf sollten diese deshalb genau abgewogen werden.

Vorteile

  • große Auswahl im der Optik
  • pflegeleichter Bodenbelag
  • auf vom Laien leicht zu verlegen
  • Laminat ist sehr robust
  • idealer Bodenbelag für Allergiker
  • kann bei Fußbodenheizung verlegt werden
  • Laminat ist lichtecht
  • Laminat ist preiswert

Nachteile

  • Laminat ist nicht komplett wasserfest
  • Laminat kann nicht abgeschliffen werden
  • Laminat ist trittlaut, es benötigt einen Schallschutz
  • Laminat ist kein 100%-iges Naturprodukt
  • Laminat ist ein schlechter Wärmedämmer und somit fußkalt

Auf welchem Untergrund kann Laminat verlegt werden?

Laminat oder Laminatboden kann auf vielen Untergründen verlegt werden. Es gibt allerdings einige Voraussetzungen, die diese Böden erfüllen müssen. Der Boden sollte eben sein. Es dürfen keine Unebenheiten auftreten, die größer als drei Millimeter auf einem laufenden Meter sind. Das wird durch den Richtwert DIN 18202 gegeben. Wenn diese Bedingung nicht gegeben ist, kann Abhilfe geschaffen werden. Entweder wird der Boden gespachtelt oder mit Ausgleichsmasse gefüllt. Es ist auch möglich, die Unebenheiten abzuschleifen.

Weiterhin ist es wichtig, dass aus dem Untergrund keine Feuchtigkeit aufsteigt. Diese ist Gift für jeden Laminatboden. Vor allem neuer Estrich, welcher noch nicht richtig ausgetrocknet ist, stellt eine Gefahr für das Laminat dar. Um allen Übel aus dem Weg zu gehen, wird eine Dampfbremse aus PE-Folie unter dem Laminat verlegt.

Durch die oben genannten Voraussetzungen gibt es verschiedene Untergründe, die für Laminat geeignet sind. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Beton, Estrich
  • befestigte Holzspanplatten
  • Holzdielen
  • PVC, Linoleum
  • Fliesen

Bei Fliesen als Untergrund muss darauf geachtet werden, dass diese auch wirklich eben sind. Hier sollte auch eine entsprechende Unterlage unter dem Laminat aufgebracht werden. Damit werden auch die kleinsten Unebenheiten ausgeglichen und der Trittschall verbessert sich.

Auf Teppichböden kann kein Laminat verlegt werden, da er durch seinen Aufbau aus Fasern sehr stark nachgibt. Dadurch werden die Klickverbindungen zu sehr belastet. Weiterhin wird Teppichboden unterschiedlich belastet. Es gibt in einem Zimmer immer wieder „Wege“, auf denen häufig gelaufen wird. Hier wurde der Teppichboden stärker belastet und die Fasern stehen nicht mehr so hoch. Somit ist ein Teppich kein ebener Untergrund.

Bei Fußbodenheizungen kann nicht pauschal gesagt werden, dass Laminat darauf verlegt werden kann. Hier kommt es darauf an, wie stark das Laminat ist. Die Laminatbretter bis zu einer Stärke von 10 mm sind für alle Fußbodenheizungen geeignet, die wasserführend sind.

Der Kauf von Laminat

Im Handel wird sehr unterschiedliches Laminat angeboten, wobei die Preisspanne auch ausgesprochen hoch sein kann. Von dem Preis aus gesehen kann auf die Qualität des Laminats geschlossen werden.

Laminat wird in verschiedenen Stärken angeboten, wobei beim Kauf auf Laminat mit einer Mindeststärke von 7 mm gesetzt werden soll. Hier sind Federn beim Klicksystem stabiler. Weiterhin wird Laminat in Nutzklassen eingeteilt. Diese zeigen, wie die Abriebresistenz ist. Je höher die Nutzklasse ist, desto höher ist auch die Abriebresistenz. Bei Böden mit einer hohen Beanspruchung, zum Beispiel im Kinderzimmer, sollte auch eine höhere Nutzungsklasse (am besten die Klassen 21 bis 23) gekauft werden.

Teureres Laminat hat auch eine bessere Haptik und Optik als die günstigeren Produkte. So gibt es Laminatböden, auf denen die Struktur nicht nur sichtbar ist, sondern auch erfühlt werden kann. Ein weiterer Vorteil von teurem Laminat ist die Ausstattung der Bretter. Die teureren Produkte haben meist schon eine Trittschalldämmung integriert.

Vor dem Kauf sollte genau ausgemessen werden, wie viel Laminat benötigt wird. Am besten werden ein bis zwei Pakete mehr gekauft, die bei Nichtgebrauch wieder zurückgegeben werden können. Bitte vorher bei Händler nachfragen.

Schritt für Schritt Anleitung

Vorbereitung Laminatpaneel

Die Laminatpaneele müssen 48 Stunden akklimatisiert werden. Dazu werden die unausgepackten Laminatpakete in dem betreffenden Raum waagerecht hingelegt.

Vorbereitung des Untergrundes

Der Boden darf keine Unebenheiten aufweisen, er muss fest, trocken und sauber sein. Wenn das nicht zutrifft, dann muss der Boden mittels Estrich oder Abschleifen begradigt werden und danach richtig austrocknen.

Verlegen von Dampfsperre und Trittschalldämmung

Über Böden mit Warmwasser-Fußbodenheizungen und auch auf Estrich sollte eine Dampfsperre als Schutz vor Feuchtigkeit verlegt werden. Dabei wird die Folie in der Längsrichtung, wie das spätere Laminat verlegt wird, ausgerollt werden. Die Folie muss an den Wänden 10 cm nach oben stehen und die Bahnen müssen sich 20 cm überlappen. Über die Folie wird die Trittschalldämmung verlegt.

Verlegung der ersten Laminatreihe

Das Laminat wird parallel zum Lichteinfall verlegt. Es wird in der hinteren linken Ecke des Raumes begonnen. An dem ersten Paneel wird die Feder oder die Nut mit einer Säge entfernt. Diese bearbeitete Seite wird zur Wand gelegt. Zwischen Wand und Paneel wird ein Abstandshalter eingesetzt. Das letzte Paneel der Reihe muss je nach Raumgröße zugesägt werden. Dazu kann auch ein Laminatschneider genutzt werden. Mit einem Zugeisen wird dieses und alle weiteren Randpaneele an die schon verlegte Fläche gezogen.

Verlegen der weiteren Reihen

Die nächste Reihe sollte mit dem Versatzstück der vorhergehenden Reihe begonnen werden. Dieses sollte allerdings mindestens 40 cm lang sein. Auch am Rand werden die Abstandskeile gesetzt, damit eine Fuge entsteht. Somit kann sich das Holz ausdehnen. Das Verlegen von Klick-Laminat ist dabei sehr einfach, da das Paneel durch einer Spezialverriegelung in das andere einrastet. Mit Schlagholz und Hammer werden sie versiegelt, indem jeweils längs und quer an das Paneel geschlagen wird.

Verlegung der letzten Laminatreihe

Hier müssen die Paneele längsseitig zugeschnitten werden. Vor dem Sägen sollte auch die Abstandsfuge bedacht werden.

Heizungsrohre und Türzargen

Die Bohrlöcher für die Heizungsrohre werden auf dem Paneel angezeichnet und ausgesägt. Danach wird das kleine Stück des Laminats hinter den Bohrlöchern abgesägt und das Paneel wird verlegt. Das kleine Stück Laminat wird dann hinter den Bohrlöchern wieder an das Laminat geleimt. Die Bohrlöcher werden mit einer Rosette verkleidet. Die Türzargen werden um die Dämmung plus die Bretthöhe gekürzt, sodass das Laminat darunter gelegt werden kann.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.