Haus und Hof sein Eigen zu nennen, das ist der Trend bei den Suchen nach Wohnraum. Doch wie ist die Realität? Im ländlichen Raum ist die Suche nach Grundstücken zu moderaten Preisen oft noch erfolgreich. Schwieriger wird es in den Städten. Die neuen Bebauungen liegen außerhalb der Stadt. Wie ist die Anbindung und die vorhandene Infrastruktur? Das sind wichtige Punkte für junge Familien.
Kitas und Schulen müssen schon in der Nähe bzw. sehr gut erreichbar sein. Der Weg zur Arbeit anschließend und zum Feierabend wieder zurück soll ja nicht so lang werden, dass keine Freizeit übrig bleibt.
Und nicht zuletzt soll der Baugrund auch noch günstig sein.
Preise für Bauland sind regional sehr unterschiedlich
Flexibilität bringt in diesem Fall gute Karten. Das Preisgefälle zeigt sich hier von 50 € bis fast 1.800 € pro m ². In den Ballungsgebieten sind die Preise dementsprechend hoch. Tendenziell sind immer noch in den neuen Bundesländern geringe Preise zu finden.
Übersicht zu Preisen Preis pro m ²
- Mecklenburg-Vorpommern ca. 56 €
- Sachsen-Anhalt ca. 51 €
- Thüringen ca. 58 €
- Sachsen ca. 95 €
- Brandenburg im Ø ca. 70 €
Im Vergleich dazu einige alte Bundesländer
- Hamburg ca. 1.260 €
- Bayern ca. 330 €
- Bremen ca. 282 €
- Baden-Württemberg ca. 246 €
- Ausnahmestatus:Berlin ca. 1.800 €
Da diese Preise in einem stetigen Wandel und Anstieg befindlich sind, gelten die Angaben nur in den circa Bereichen. Selbst innerhalb der Bundesländer sind regionale Unterschiede zu bemerken. Direkt an der Ostseeküste sind die Preise hoch. Unter 300 € pro m ² ist ein Grundstück schwer zu finden.
Gleiches Bild ergibt sich in Österreich
Analog zu den regionalen Unterschieden ergeben sich weiter südlich auf der Landkarte österreichische Preise in gleichem Niveau. Die Preise pro m ² liegen zwischen 53 € und 360 €. Weit entfernt davon ist der m ² Preis mitten in Wien. Sehr stolze 8.500 € erscheinen als Spitzenwert.
Im Bereich Kitzbühel ist immerhin noch die Hälfte anzunehmen. Im Gesamtblick auf das Land sind die günstigen Baupreise im Burgenland und in der Steiermark zu finden. Wobei jeweils der Bereich der Hauptstädte davon ausgenommen ist. Die steigenden Grundstückspreise sind über die Grenzen hinweg zu finden.
Für die Schnäppchensucher sind die Bedingungen überall gleich. Die Suche nach günstigem Bauland ist aufwendig und kann lange dauern.
Wie werden die Preise ermittelt?
Das obliegt in den Gemeinden dem Gutachterausschuss für die Immobilienwerte. Die Experten berücksichtigen alle Grundstückspreise für die landwirtschaftliche Nutzung, für Handels- und Gewerbenutzung sowie für Wohnzwecke. Üblich ist eher die Ermittlung von Bodenrichtwerten. Die andere Form ist das Vergleichswertverfahren.
Ermittlung des Bodenrichtwertes:
Die einfache Formel ist Bodenwert einfach mit Zu- und/oder Abschlägen verrechnet= feststehender Bodenwert
Vergleichswertverfahren:
Bei der Anwendung dieses Verfahrens ist der Marktwert wichtig. Wie viel ist bei stattgefundenen Käufen wirklich gezahlt worden? Dabei wird mit anderen Grundstücken der Vergleich gezogen, die gleiche und ähnliche Beschaffenheiten haben. Die potenziellen Käufer von Grundstücken haben nun Anhaltspunkte und Richtwerte. Dazu kommen nun die Wunschvorstellungen. Es steht außer Frage, dass jeder Käufer das »Schnäppchen« des Jahres machen will.
Wie definieren Käufer günstigen Baugrund?
Bleibt es bei der ursprünglichen Planung oder wird es nun doch ein Reihenhaus am Stadtrand? Genauso gut kann es ein frei stehendes Gehöft mit viel Nebengelass sein.
Die Übereinstimmung von Budget und Wunsch wird im Ergebnis das Schnäppchen werden.
Was ein günstiger Baugrund ist, wird bei jedem Bauwilligen sicher anders angelegt sein. Mit einem reichhaltigen Budget ist die Auswahl dementsprechend größer und besser. Die Suche beginnt meist in der eigenen Gemeinde. Die Menschen sind sich bekannt und die örtlichen Gegebenheiten auch.
So ergibt sich die erste Auskunft im Amt bereits schnell. Jede Gemeinde hat entsprechende Bebauungspläne, die einsehbar sind. Die Grundstückspreise in den kleinen Gemeinden liegen nicht in den oberen Plätzen der Tabelle. Passen die Kriterien zusammen, ist bereits ein Antrag zum Bauen möglich.
Wege zum günstigen Baugrund
Plan und Realität in der eigenen Gemeinde haben nicht gepasst? Dann geht die Suche weiter. Das Internet und das Telefon sind die ausschlaggebenden Faktoren. Dazu kommen Verwandte und Bekannte, die mit helfen, ein Grundstück zu finden. Hilfreich sind die Schilder in den Vorgärten der Objekte, die zum Verkauf stehen.
Private Verkäufer oder die eingeschalteten Makler stehen zum Gespräch zur Verfügung. Mutig ist der Versuch, weit unter dem ausgewiesenen Preis einen Vorschlag zu unterbreiten. Handeln und feilschen sind üblich bei den Gesprächen. Verkäufer offerieren ein Schloss mit Parkanlagen. Sie als Käufer sehen nur ein Häuschen mit Garten. Mit Verhandlung kommen Sie Ihrem Ziel näher.
Portale für den Immobilienkauf
Im Internet ist das Angebot riesig. Einfach in der Bedienung sind die vielen Portale – teilweise gibt es aber auch Kritik an den Immobilienportalen im Internet. Mit den Angaben zu Postleitzahlen oder Orten sowie der gewünschten Art von Immobilien offeriert sich das Angebot. Mit Fotos und allen notwendigen Angaben zu den Räumen ist schnell ein Überblick möglich. Alle Portale haben einen ähnlichen Aufbau.
Damit beim Kauf des Grundstücks keine Pannen passieren, ist die Bezeichnung »erschlossen« von großer Bedeutung. Die Preisunterschiede beim Grundstück sind u. U. allein dadurch erklärt. Sind alle Anschlüsse für Strom und Wasser etc. vorhanden und ist eine Straßenanbindung vorhanden, gilt das Land als erschlossen.
Brachland mag vom Preis als günstig erscheinen, hat aber die Folgekosten für die Erschließung noch offen.
Alle Immobilienportale geben außerdem noch die Angaben zum Energieausweis an.
Kleinanzeigen im Internet und in den Tageszeitungen
Die kleinen und fast unscheinbaren Anzeigen in den Tageszeitungen bergen oft die erhofften Schnäppchen. Jüngere Leute nutzen eher das Internet mit den Kleinanzeigen, wenn sie ein Grundstück verkaufen wollen. Die beworbenen Grundstücke sind nach Postleitzahlen Bereichen gegliedert. Ein Vergleich der Preise und Orte ist lohnenswert. Der Kontakt erfolgt ohne einen zwischengeschalteten Makler, sodass nur die direkten Kosten entstehen.
Tipps und Methoden für die Suche nach günstigem Bauland
Einige Ratschläge, wie man ein Grundstück zum passenden Preis bekommen kann, sind vielleicht nicht so bekannt.
Dazu gehört sicher das Erbbaurecht. Mit dem Begriff »Pacht« können viele Käufer eher etwas anfangen. Unbedingt einprägen muss sich ein Käufer hier den Umstand, dass kein Kauf zustande kommt.
Das Land ist zur Nutzung mit einem Pachtvertrag ausgewiesen. Dieser wird in der Regel auf eine Zeit von 99 Jahren festgelegt. Vertragspartner sind Kommunen, Stiftungen oder die Kirche. Es werden im Jahr Nutzungsgebühren fällig. Hierbei sind ca. drei bis sechs % des Grundstückswertes üblich. Bebaut wird wie auf gekauftem Land. Diese Zinszahlung ist geringer als eine monatliche Kreditbelastung.
Die Suche nach Baulücken kann sich als Schnäppchen erweisen. Solche Grundstücke haben allerdings keinen normalen Schnitt. Lang und schmal oder in ganz anderer Form stehen sie zur Verfügung. Sie bieten die große Chance etwas ganz Eigenes zu bauen.
Letztendlich gilt der Kauf bei einem Verfahren über die Zwangsversteigerung die Riesenchance. Geht es nur um das begehrte Bauland, ist der Zustand der Immobilie darauf unwichtig. Das Verfahren ist zuweilen eine richtige »Bieterschlacht«. Sind nur wenige Interessenten dabei, steigt die Chance. Ist es der 2. Versuch über die Versteigerung das Grundstück zu veräußern, dann steht der Startpreis noch einmal bei der Hälfte.