Marienkäfer anlocken im Garten – worauf achten? – Vorteile & Ratgeber

Marienkäfer im Garten anlocken - worauf achten? Bild: @Rolf-Bornmann via Twenty20
Marienkäfer im Garten anlocken - worauf achten? Bild: @Rolf-Bornmann via Twenty20

Sie sind die biologischen Bekämpfer von Blattläusen sowie weiteren Gartenschädlingen und zudem ein schöner Anblick in heimische Gärten. Begrüßen Sie sie in Ihrem Garten zur Schädlingsbekämpfung und verabschieden Sie sich von chemischen Pestiziden.

Diese kleinen Marienkäfer kann man leicht an ihrer leuchtend orangeroten Färbung und den winzigen schwarzen Flecken erkennen. Viele Arten sind ohne Flecken und es gibt auch welche in Schwarz oder Schwarz mit roten Flecken.

Sie haben kauende Mundwerkzeuge im Gegensatz zu den stechenden und saugenden Röhren echter Käfer wie Blattläuse und Wanzen. Beim Ausruhen stecken sie ihre kleinen dünnen Flügel unter ihren harten Flügeln, die als Flügeldecken bekannt sind.

Wie Marienkäfer nützlich für Ihren Garten sind

Manche Arten sind zwar bekannt dafür, dass sie Kulturpflanzen wie Sojabohnen, Spinat und Mais schaden, sind sie generell harmlos und ernähren sich zum Beispiel von Blattläusen und anderen kleinen Insekten, die sich gern über Ihre Gartenpflanzen hermachen.

Blattläuse gehören zu Ihrer Lieblingsmahlzeit, und das macht sie für Gärtner nützlich. Diese Käfer mit weichem Körper saugen die Pflanzensäfte, vor allem aus den zarten Pflanzenteilen, wie z. B. den sich Knospen und den Spitzen. Dadurch hemmen sie das Wachstum und der Ansatz der Frucht wird beeinträchtigt.

Marienkäfer sind unersättliche Fresser, die täglich 40-50 Blattläuse verschlingen. Ein einzelner erwachsener Käfer frisst in seinem Leben wahrscheinlich etwa 5.000 Insektenlarven sowie Insekten. Von den Weibchen werden pro Saison etwa 1.000 Eier produziert, die es in Chargen von 10, 50 oder sogar 100 Stück nahe Nahrungsquellen ablegt.

Nun dürften Sie ungefähr eine Vorstellung von ihrem Schädlingsbekämpfungspotenzial haben und nicht zu vergessen, was die Nachkommen ebenfalls machen können. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven sind den Erwachsenen leider nicht ähnlich. Dadurch werden sie meist mit den schädlichen Insektenlarven verwechselt und durch Gärtner getötet. Sie haben ein Alligator-ähnliches Aussehen mit einem entsprechenden Appetit.

Sie ernähren sich in den 2-3 Wochen von 400-500 Blattläusen, bevor die Verpuppung beginnt und ein bzw. zwei Wochen als junge Käfer schlüpfen. Doch Marienkäfer und deren Larven fressen nicht nur Blattläuse. Auch mit Spinnmilben, Wollläusen sowie den Eiern und Larven von anderen schädlichen Insekten, z. B. dem Kartoffelkäfer, kennen Sie keine Gnade.

Wie locken Sie Marienkäfer in Ihren Garten?

Da sie so viel Schädlingsbekämpfungspotential haben, sind Marienkäfer eine Bereicherung für Ihren Garten. Sie sind überall im Land in großen und kleinen Mengen zu finden; Sie können sie jedoch nur im Garten begrüßen, wenn alle Bedingungen stimmen. Folgende Maßnahmen helfen, dass die kleinen Käfer in Ihrem Garten kommen und sich dort zu Hause fühlen.

1. Bitte chemisches Sprühen vermeiden

Marienkäfer werden von milden Insektiziden nicht übermäßig angegriffen, aber sie sollten sich lieber von besprühten Bereichen fernhalten. Stellen Sie alle chemischen Kontrollmaßnahmen, inklusive organische Pestizide und Herbizide, für zirka 5-6 Wochen ein und Sie werden feststellen, dass die Marienkäfer ganz von selbst Ihren Garten besuchen. Die Chance ist im Frühjahr am höchsten, denn da sind sie aus dem Winterschlaf erwacht und suchen nach neuen Futterplätzen.

2. Pflanzen Sie Pflanzen, die Blattlaus-anfällige sind

Bei Rosen ist es bekannt, dass diese für Blattläuse anfällig sind. Ringelblumen und Kapuzinerkresse sind weitere Zierpflanzen, die Blattläuse mögen. Im Gemüsegarten sind Salat, Tomaten, Kohl, Rettich sowie Kartoffeln Kandidaten dafür; Obstbäume ebenso. Pflanzen Sie viele in Ihren Garten an, damit die Marienkäfer schnell eine Nahrungsquelle haben.

3. Pflanzen Sie geeignete Pollen- und Nektarpflanzen

Die nützlichen Marienkäfer sind zwar Fleischfresser, aber auch Pollen und Nektar nehmen sie gerne mit, besonders in der Wachstumsphase. Blumen der Pflanzenfamilie Umbelliferae scheinen Magnete für die Käferchen zu sein. Dazu gehören Fenchel, Wilde Karotte, Dill, Koriander und Kümmel. Auch die Korbblütler Schafgarbe und Rainfarn mit den flachen Blütenköpfen und den kleinen Blüten voll Pollen scheinen die Käfer anzulocken.

Wie kauft man Marienkäfer und lässt sie im Garten frei?

Wenn es Ihnen nicht gelingt, dass sich lokale Marienkäfer in Ihrem Garten niederlassen, oder zu viel Zeit vergeht, bis sich kleine Populationen angesiedelt haben, können Sie auch die Käfer kaufen und im Garten aussetzen. Sie sollten sich jedoch sicher sein, dass Sie Ihren Garten insektenfreundlich gestaltet haben, bevor die kleinen Gäste kommen.

Marienkäfer zu kaufen, ist eine günstige Option für den Gärtner. Man könnte Marienkäfer auch in Käferfarmen züchten, aber sie folgen leider des Öfteren nicht den typischen natürlichen Fütterungsmustern, wenn man sie in den Garten entlässt.

Von Käferhändlern angebotene Exemplare werden stets aus der freien Natur gesammelt, und das üblicherweise von den Ästhetisierungs- sowie Überwinterungsplätzen, wo sie in großer Zahl zu finden sind.

Sobald die Käfer bei Ihnen angekommen sind, sprühen Sie etwas Wasser in die Tüte und bewahren Sie sie im Kühlschrank auf. Es ist hilfreich, die verursachte Dehydrierung vom Transport sowie Übererregung zu mindern. Ihnen hilft die Kälte zum Beruhigen, da ihnen ein Winterschlaf vermittelt wird.

Sie können zirka 3 Monate kühl aufbewahrt werden. Sie können evtl. so regungslos werden, dass man denkt, sie wären umgekommen, jedoch ist etwas Verlust trotzdem zu erwarten. Viele erholen sich jedoch schnell, sobald sie im Garten angekommen sind. Wie auch beim Anlocken lokaler Marienkäfer sollte es in Ihrem Garten Blattlaus-anfällige Pflanzen für die Kleinen geben.

Der frühe Morgen sowie spät am Abend eignen sich am besten, um die kleinen Marienkäfer freizulassen. Die kalte Temperatur sowie Dunkelheit können ein Wegfliegen verhindern, sobald sie freigelassen sind. Andererseits fordert Sonnenlicht sie zur Flucht auf. Wenn sie die abends freilassen, hätten sie die ganze Nacht Zeit zur Beruhigung.

Wie bleiben die Marienkäfer dauerhaft in Ihrem Garten?

Sie sollten nicht den ganzen Beutel Marienkäfer auf einmal in den Garten lassen. Nehmen Sie eine große Menge heraus und achten Sie darauf, wie sie reagieren und sich verhalten. Oft bleiben sie in der Nähe, wo ihnen Nahrung sicher ist. Steuern Sie auf Nachbars Garten zu, prüfen Sie, welche Pflanzenarten dieser im Garten hat. Vielleicht kann der Anbau derselben Pflanzen sie in Ihrem Garten behalten.

Man sagt, dass ein Besprühen mit Zuckerlösung, Zucker mit gleicher Menge Wasser verdünnt, hilft, sie lange im Garten zu behalten, sodass sie viele Eier legen. Aber dem ist nicht so, denn der auf den Käfern trocknende Zucker kann ihre äußeren Flügel verkleben und sie vorübergehend flugunfähig machen. Die Wirkung lässt nach 1-2 Wochen nach, sodass kein bleibender Schaden entsteht.

Nützliche Arten von Marienkäfern gibt es viele, aber käuflich zu erwerben sind jedoch die in Amerika lebenden Hippodamia convergens sowie die asiatischen Harmonia axyridis. Beide sind aggregierende Typen, was es Händlern leichtmacht, sie in der Natur zu sammeln.

Beide Arten können sehr gut Schädlinge bekämpfen, jedoch gelten die asiatischen Arten als aggressiver. Die Investition in die einheimischen Käfer ist für die Umwelt und Ihren Garten aber wahrscheinlich besser. Marienkäfer sind des Gärtners Freunde und sobald Sie sehen, was diese Käferchen leisten, wollen Sie bestimmt so schnell wie möglich in Ihrem Garten die richtigen Bedingungen schaffen, um sie sehr lange zu halten.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.