Holunder erkennt man im Sommer an seinen großen weißen Blütendolden, die ganz verlockend duften. In der Regel sind die Gewächse Halbsträucher, Sträucher oder Bäume und werden bis zu 15 m groß.
Der gut duftende Holunder blüht in der Regel zwischen Mai und Juli, in dieser Zeit kann er auch geerntet und zu köstlichen Speisen und Getränken verarbeitet werden. Im folgenden Beitrag Lesen Sie, wie man zu Hause ganz einfach und unkompliziert Holunderessig herstellen kann.
Das Ernten der Blüten
Die großen Blütendolden sind an ihrem charakteristischen Duft, welcher Muskatwein und Honig ähnelt, zu erkennen. Für das Ernten der Blüten benötigt man eine Schere mit schmalen, spitzen Klingen oder ein scharfes Messer. Außerdem ist ein Erntekorb zum anschließenden Transport der Blüten von Nöten.
- Am besten ist es, die Blüten zu ernten, wenn ihr Wirkstoffgehalt und Aroma am stärksten ausgeprägt ist. Dies ist besonders an trockenen Tagen mit sonnigem Wetter am Vormittag der Fall.
- Wenn der Morgentau verdampft ist, kann man sich also auf die Suche nach den schönen Blüten machen. Wenn es über eine längere Zeit sehr warm ist, verlieren die Blüten in intensiven Geschmack, kurz nachdem es geregnet hat, verflüchtigt sich außerdem das Aroma.
Es empfiehlt sich außerdem, keine Blüten von Sträuchern, die am Straßenrand stehen, zu ernten. Diese Pflanzen sind in der Regel mit schädlichen Abgasen, welche sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken, behaftet. Es empfiehlt sich außerdem, nur ganze Dolden mit ganz geöffneten Blüten zu ernten.
Die Dolden sollten nicht gepflückt, sondern abgeschnitten werden, am besten ein bis zwei cm unter dem Stil. Wurden sie geerntet, empfiehlt es sich, als Sammelgefäß einen Korb zu verwenden, die Blüten sollten darin locker und luftig liegen. Keinesfalls sollte für den Transport eine Plastiktüte verwendet werden, sie begünstigt nämlich, dass die Dolden schnell verderben. Bevor die Blüten verwendet werden, empfiehlt es sich sie auszuschütteln, um sie vor Schmutz oder Insekten zu befreien.
Verwendung des Holunderblütenessigs
Holunderblütenessig besitzt ein ganz besonderes und unverwechselbares Aroma. Aufgrund dessen kann er sehr vielseitig und flexibel eingesetzt werden, sowohl in der pikanten als auch süßen Küche. Besonders gerne wird er als Dressing für verschiedene Salate benutzt. Aufgrund seiner süßen Note ist er die ideale Ergänzung diverser Blattsalatsorten. Aber auch Marinaden und Reduktionen erhalten dank des Holunderblütenessigs eine ganz besondere Note.
- Um süße Gerichte aufzupeppen, kann der Essig zum Beispiel alles Geheimzutat von Sorbets, Cocktails oder sogar Kuchen verwendet werden.
- Hierbei ist es entscheidend, wie viel des wohlschmeckenden Essigs hinzugefügt wird. Bei süßen Speisen gilt oft; weniger ist mehr. Es lohnt sich deshalb, zunächst nur eine kleine Menge Holunderblütenessig hinzuzufügen und dann vorsichtig abzuschmecken, ob es noch mehr davon bedarf.
Der richtige Essig
Im Grunde kann man für die Herstellung von Holunderblütenessig beinahe jeden Essig verwenden. Es empfiehlt sich allerdings, entweder Weißweinessig oder weißen Balsamico für die Zubereitung in Betracht zu ziehen.
Diese beiden Essige sind relativ geschmacksneutral und haben eine angenehme Säure. Der weiße Balsamico ist allerdings etwas süßlicher als der Weißweinessig. An dieser Stelle kommt es also auf dem persönlichen Geschmack an. Im Grunde sind aber beide Varianten sehr gut geeignet und rücken das gute Aroma der Blüten in den Fokus. Grundsätzlich kann man sagen, dass Weißweinessig etwas günstiger in der Anschaffung als Balsamicoessig ist. Nichtsdestotrotz sind beide Varianten aber leistbar.
- Ein halber Liter Weißweinessig ist in den österreichischen Supermärkten schon um circa 1,60 € erhältlich. Wenn man große Flaschen, beziehungsweise Kanister kauft, profitiert man von zusätzlichen Mengenrabatten.
- Beim Kauf von Balsamico muss man für einen Liter circa 3,00 € bis 5,00 € bezahlen. Wenn man vorhat, größere Mengen des Essigs herzustellen, empfiehlt es sich, den Condimento Balsamico Bianco von Hengstenberg um 12,59 € zu erwerben. Der Kanister enthält zwei Liter Essig und umgerechnet kosten 500 ml etwa 3,15 €.
Welcher Zucker wird benötigt?
Wenn man es besonders gerne süß mag, kann man dem Holunderblütenessig auch etwas Zucker beimengen. Die benötigte Menge ist aber nicht groß, weshalb dafür keine großen Kosten entstehen. Im Grunde kann man dafür jeden Zucker verwenden, besonders beliebt ist Zucker aus Zuckerrüben, Rohrzucker oder Melasse. Melasse verleiht dem Essig ein karamellähnliches Aroma und färbt die Flüssigkeit leicht bräunlich. Der günstigste Zucker ist Feinkristallzucker, welcher üblicherweise in Kilogramm- Packungen verkauft wird.
Für eine Packung bezahlt man in der Regel nicht mehr als einen Euro. Rohrzucker und Melasse sind ein wenig teurer in ihrer Anschaffung, Rohrzucker kostet aber pro Kilo selten mehr als 3€. Melasse kann auch in kleineren Mengen erworben werden, für 450g bezahlt man ungefähr 4,50€.
Die richtigen Behältnisse zur Aufbewahrung
Es empfiehlt sich, für die Aufbewahrung des Essigs entweder Glasflaschen oder Marmeladengläser zu verwenden. Diese sollten vor der Befüllung sterilisiert werden, das heißt in sehr heißem Wasser gereinigt und anschließend getrocknet werden. Auch die Deckel dürfen nicht mehr dreckig werden. Befinden sich Bakterien auf der Oberfläche, kann es dazu kommen, dass der Essig innerhalb kürzester Zeit nicht mehr genießbar ist. Marmeladengläser und Glasflaschen können in Sets gekauft werden und sind in der Menge oft billiger. Wenn man die Behältnisse einzeln kauft, muss man mit höheren Kosten rechnen.
Sind alle Vorbereitungen getroffen worden und alle benötigten Zutaten vorhanden, kann man sich auch schon an die Zubereitung des Essigs machen.
Für 500 ml Holunderblütenessig werden folgende Zutaten benötigt:
- 5 große Holunderblütendolden
- 375 ml Essig (entweder Balsamico oder Weißweinessig)
- 1 EL Zucker
- Großes Behältnis, für die Zeit in der der Essig ziehen muss
Glasflasche oder Marmeladengläser
Die gesäuberten Holunderblüten werden gemeinsam mit dem Zucker in eine große, saubere Flasche, beziehungsweise in anderes, steriles Behältnis gegeben. Anschließend wird der Essig zugefügt und das Behältnis kann verschlossen werden. Danach empfiehlt es sich, die Flasche oder das Behältnis durchzuschütteln, sodass sich alle Zutaten miteinander vermengen.
Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, sollte der Behälter an einen kühlen, dunklen Ort gestellt werden. Alternativ kann man den Essig auch mit einem Tuch bedecken, sodass er vor Licht geschützt wird. An diesem Ort lässt man die Mischung dann vier Wochen stehen. Sind die vier Wochen vorüber, kann der Essig abgeseiht werden.
Hierfür sollte man ein ausreichend feines Sieb verwenden, sodass auch kleine Teile des Holunders abgefangen und gefiltert werden. Ist die Flüssigkeit klar, kann sie in kleine Flaschen, beziehungsweise Gläser, gefüllt werden und ist bereit dafür, genossen zu werden.