Eine Feuerstelle im Garten – Worauf ist zu achten? – Tipps & Ratgeber

Feuerstelle im Garten
Feuerstelle im Garten

Ein prasselndes Feuer an einem lauen Sommerabend. Die Abendsonne und der Schein der Flammen lassen die aromatisch duftenden Sommerblumen goldig erstrahlen. Wildromantische Gartenmomente. Doch ist offenes Feuer in privaten Gärten eigentlich erlaubt? Prinzipiell schon. Worauf dennoch zu achten ist, erläutert der folgende Artikel.

Offenes Feuer im Garten

Ein Feuer entzünden, bestenfalls aus einem schlichten Funken heraus. Darauf etwas braten und den Flammen bedächtig beim Tanzen zusehen. Es ist wohl der Hauch des Abenteuers, der Groß und Klein in diesen Momenten in seinen Bann schlägt.

Gartenfeuer erfreuen sich über alle Generationen hinweg großer Beliebtheit. Kein Wunder, dass viele Familienfeiern und Sommerfeste an der Feuerstelle ausklingen. Die gemütliche Atmosphäre beruhigt die Gemüter. Es wird gesungen oder behaglich geschwiegen. Außer ein paar Sitzgelegenheiten bedarf es keiner weiteren Accessoires. Keinen Strom. Keinen Plan. Kein gar nichts.

Der optimale Ort für die Feuerstelle

Obwohl, einen Plan sollte es schon geben. Feuer birgt Gefahren und mit denen ist nicht zu spaßen. Der Gesetzgeber sieht Regelungen für das Entzünden privater Feuer vor und auch die Sicherheit von Haus und Garten verlangt nach entsprechenden Vorkehrungen.

Zunächst muss ein geeigneter Ort für die Feuerstelle gefunden werden:

  • Grundlegend sollte der Untergrund feuerfest sein. Geeignet sind Steinplatten oder Kiesuntergründe. Wird das Feuer auf einer Wiese entzündet, sollte der benötigte Bereich zuvor gründlich gewässert werden. Hilfsmittel wie Feuerschalen benötigen stabilen Stand.
  • Vorsicht: Naturstein kann mitunter so stark überhitzen, dass es zu Sprüngen im Material kommt.
  • Die Flammen dürfen nicht auf frei hängende Äste oder Leitungen übergreifen können.
  • Ohne Funkenschutz wählt man einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu Wohnhäusern und Gebäuden. (ca. 50 m zu allen Seiten)
  • Viele vergessen, dass die Flammen nicht nur seitlich, sondern auch in der Höhe Raum fordern. (Markisen, Vordächer, Äste…)
  • Funkenschutzgitter ermöglichen das Entzünden von Feuern auf etwas engerem Raum.
  • Alle entflammbaren Gegenstände sollten aus dem unmittelbaren Umkreis entfernt werden.

Gelegentliche oder dauerhafte Feuerstelle

Es ist zudem entscheidend, ob nur gelegentlich ein Feuer entzündet werden soll oder eine permanente Feuerstelle errichtet wird. Im eigenen Garten lässt sich leicht selbst eine steinerne Feuerstelle bauen. Wer den Aufwand scheut, kann sich mit Feuerkörben oder Schalen behelfen. Diese sollten jedoch ebenfalls auf festem Untergrund platziert werden.

Sitzgelegenheiten werden mit etwas Abstand aufgestellt. Ein Kippen muss ausgeschlossen werden können. Leicht brennbare Auflagen oder herabhängende Schmuckkordeln stellen ein vermeidbares Sicherheitsrisiko dar.

Die Ausstattung der Feuerstelle

Grundlegend ist bereits ein Grill eine Feuerstelle. Spannend sind kombinierbare Lösungen, die die Installation eines Grillrosts ermöglichen. Aus einer Feuerschale oder dem kleinen Lagerfeuer wird rasch ein Schwenkgrill. Natürlich sind auch Folienkartoffeln und Stockbrot als einfache Lösung nach wie vor beliebt.

Neben der Optik ist das Material, aus dem die Feuerstelle gefertigt wird, entscheidend. Wer stilvoll auf Terrakotta oder Keramik zurückgreift, sollte sich über die Wärmeentwicklung Gedanken machen. Töpferware überhitz beim Beheizen mit Holzkohle sehr schnell. Metalle sind deutlich widerstandfähiger.

Stahl und Eisen sind zudem pflegeleichter und günstiger in der Anschaffung. Außerdem sind Metallwaren äußerst witterungsbeständig und können gut draußen stehen bleiben. Es gilt lediglich auf einen adäquaten Rostschutz zu achten.

Die lieben Nachbarn

Nicht jeder Mensch genießt den Rauchgeruch einer Feuerstelle. Der Nachbar, der seine Wäsche soeben zum Trocknen auf den Balkon gehängt hat, am wenigsten. Bevor ein Feuer entzündet wird, ist es deshalb ratsam, sich ein wenig umzuschauen und nach Möglichkeit eine zu starke Rauchentwicklung zu vermeiden. Es werden keine feuchten Materialien verbrannt und auch Abfälle und lackierte Möbel stehen nicht unbedingt auf der Materialliste fürs Gartenfeuer. So wird zudem das Freisetzen von Schadstoffen vermieden.

Vorschriften

Was wann und wie verbrannt werden darf, ist mitunter gesetzlich geregelt. Die entsprechenden Vorschriften können sich jedoch zwischen den Gemeinden stark unterscheiden. Bestenfalls werden vorab entsprechende Erkundungen in die Planung einbezogen.

  • T. ist es verboten, Geäst, Unkraut, Rasenschnitt und Laub zu verbrennen (Gartenabfälle)
  • Ist das Verbrennen von Gartenabfällen gestattet, dann nur zu vorgegebenen Zeiten (zumeist tagsüber zwischen April und Oktober).
  • Die Gesamthöhe des Feuers darf 1 m nicht überschreiten.
  • Vorsicht: Holz aus einem Privatwald zu sammeln, ist in der Regel nicht erlaubt.
  • Ausnahmen gelten für staatliche Wälder (Genau über die Besitzverhältnisse informieren!). Dort ist das Einsammeln von Geäst erlaubt, nicht aber der Baumbeschnitt oder das Schlagen von Holz.
  • Es besteht die Möglichkeit, einen Holzsammelschein zu beantragen, was vielleicht für regelmäßige Gartenfeuer sinnvoll ist.

Wer spontan in Lagerfeuer errichten möchte, ist sich wahrscheinlich darüber im Klaren, dass er es sicher Aufschichten muss und bestenfalls einen schützenden Wall aus Steinen kreisförmig darum errichtet. Man sollte sich jedoch erkundigen, ob die eigene Gemeinde derartige offene Feuer erlaubt. Häufig ist dies auch im eigenen Garten nicht gestattet oder muss vom Ordnungsamt genehmigt werden.

  • Genehmigte Feuer unterliegen bestimmten Richtlinien.
  • Es sind generell 50 m Sicherheitsabstand zu Gebäuden und öffentlichen Anlagen einzuhalten (Gehwege, Parkplätze,…).
  • Es müssen mind. 10 m Abstand zum Nachbargrundstück berücksichtigt werden.
  • Zu Wäldern wird ein Mindestabstand von 100 m verlangt.
  • Es gelten zeitliche Begrenzungen (8-18 Uhr).
  • Teilweise werden Feuer bis zur örtlichen Nachtruhe oder entsprechend der im Mietvertrag genannten Zeiten toleriert.
  • „Gemütlichkeits- und Wärmefeuer“ (Feuerschale, Grill, Feuerkörbe usw.) sind grundsätzlich erlaubt.
  • Um Ungereimtheiten zu vermeiden, sind Nachbarn und Vermieter grundsätzlich vor der Veranstaltung zu informieren.
  • Bei vorgefertigten Feuerstellen ist sich unbedingt an die Brennstoffempfehlungen des Herstellers zu halten.
  • Die Umweltämter empfehlen Holzspäne als Zündmittel. Brandbeschleuniger sind nur bedingt gestattet, häufig rigoros verboten.

Weitere Brandschutzmaßnahmen

Wird ein Feuer entzündet, ist man für dessen sicheres Abrennen und die Sicherheit der Personen vor Ort verantwortlich. Dafür kann schon vorbereitend einiges getan werden.

  • So wird ein Feuer immer umgeschichtet, bevor es entzündet wird, um ausschließen zu können, dass sich Tiere im Holz eingenistet haben.
  • Gestapelt wird so, dass da Feuer von oben entzündet werden kann und nach unten hin abbrennt.
  • Vor dem Anzünden wird ein Löschmittel (Wasser oder Sand, ggf. ein Feuerlöscher) bereitgestellt.
  • Ist da Feuer entzündet, muss es permanent bewacht werden.
  • Kinder und Haustiere bleiben nie unbeaufsichtigt in der Nähe der Flammen.
  • Die Löschung muss vollständig ohne das Zurücklassen von Restglut erfolgen.
  • Zum eigen Schutz ist feuerfeste Kleidung empfehlenswert.
  • Wer über dem Feuer grillt, sollte wissen, dass Fettbrände nicht mit Wasser gelöscht werden.
  • Anhaltende Trockenheit und starker Wind sprechen gegen das Entzünden eines Gartenfeuers.

 Safety First

Wer mit dem Feuer spielt, sollte wissen, was er tut. Dennoch ist ein Gartenfeuer das Highlight jeder Sommerparty. Ein Erlebnis, das Groß und Klein lang in Erinnerung bleibt. Gute Vorbereitung und ein ausreichender Brandschutz sorgen dafür, dass es positive Erinnerung bleiben.

Von David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Wohnen, Bauen,Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen rund um den Hausbau und aktuelle Tipps und Trends. In den Ratgebern auf Hausbau Magazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

Privat ist Herr Reisner auf Veranstaltungen, Tanz-Festivals und Fach-Veranstaltungen im Bereich Online-Marketing anzutreffen.