Brauchen Rosen Kalk? Wenn im Frühling die Bäume und Blumen wieder zu blühen beginnen, möchten viele Hobbygärtner ihren hauseigenen Garten mit Rosen verschönern. Bevor die Rosen eingepflanzt werden, sollten allerdings einige Vorkehrungsmaßnahmen getroffen und Informationen gesammelt werden.
Beispielsweise fragen sich viele, ob Rosen Kalk benötigen. Einige Rosenarten sind recht anspruchsvoll in der Gartenhaltung, daher finden Sie nachstehend einige wichtige Informationen zu den Themen Bodenbeschaffenheit und richtiger Düngung.
Wie viel Kalk benötigen Rosen?
Eine Vielzahl der Pflanzen, die üblicherweise im Garten angepflanzt werden, benötigen einen basischen bis leicht alkalischen Boden. Der pH-Wert liegt hierbei zwischen 5,5 und 6,5. Neben Tomaten, Kartoffeln, Fuchsien oder Gewürzen wie Oregano zählen auch Rosen zu jenen Arten, die einen solchen pH-Wert bevorzugen.
Bevor die Rosen eingepflanzt werden, empfiehlt es sich daher, den Boden zu testen. Liegt der pH-Wert weit unter oder über dem angegebenen Richtwert, muss mit Kalk nachgeholfen werden. Sollte er hingegen weit darüber liegen, müssen Gegenmaßnahmen gegen zu viel Kalk ergriffen werden, da dies den Rosen langfristig schaden kann.
Wann muss der Boden gekalkt werden?
Als Richtwert gilt ein pH-Wert von unter 6 für die meisten Rosenarten. Eine Ausnahme hiervon stellt die Rosenart „Rosa rugosa“ dar.
- Sollte dieser Wert stark unterschritten werden, wird eine Beigabe von Kalk empfohlen, um keine Mangelerscheinungen zu riskieren.
- Ein niedriger ph-Wert zeigt an, dass der Boden zu sauer ist. Durch Beigabe von Kalk verändert sich die Bodenbeschaffenheit und er wird alkalisch/neutral. Mithilfe eines pH-Sets aus dem Fachhandel können Sie den Wert regelmäßig selbst überprüfen. Eine umfassende Bodenanalyse wird alle drei bis vier Jahre empfohlen.
Brauchen Rosen Kalk vor der Einpflanzung?
Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Einige Hobbygärtner mischen den Rosen vor der Einpflanzung gerne Kalk in die Erde, um sie auf den richtigen pH-Wert im Garten vorzubereiten. Wird dies nicht gemacht, so droht schlimmstenfalls ein Mangelwachstum. Die Rosen werden in diesem Fall nicht so üppig ausfallen.
Hierzulande können die Rosen jedoch im Normalfall ohne Vorbehandlung in den Garten gesetzt werden, da die Bodenbeschaffenheit der meisten Regionen optimal für Rosen ausfällt. Zur Sicherheit sollte dennoch eine Testung des Bodens vor dem Einsetzen durchgeführt werden, um einen zu sauren pH-Wert auszuschließen, der bei den Rosen langfristig zu Mangelerscheinungen führt.
Woher bekommt man Kalk?
Sollte eine Düngung des Bodens mittels Kalk vonnöten sein, können Sie sich im Fachhandel zu den verschiedenen Produkten beraten lassen. Eine natürliche Alternative, um den Boden zu kalken, besteht in der Beigabe von Eierschalen oder Asche.
Düngung mit Eierschalen
Zu etwa 90 Prozent bestehen Eierschalen aus Calciumcarbonat (kohlensaurer Kalk). Dies ist auch der Grund für die üblicherweise weiße oder braune Färbung der Schalen. Werden Eierschalen in den Boden eingearbeitet, wird mithilfe der Wurzelatmung der Pflanze Kohlensäure freigesetzt – diese zersetzt die Schalen. Bei einem weiteren Zerfall entstehen Kohlenstoff, Wasser und Calcium-Ionen. Ergebnis: Der pH-Wert des Bodens steigt an. Dank der Calcium-Ionen entsteht auch eine Verkittung, dies bedeutet, dass lockere und feine Erde verklumpt.
- Dies ist keinesfalls eine negative Eigenschaft – dank dieser Verkittung wird der Boden ganz natürlich aufgelockert.
- Eierschalen sind allerdings nur eine langfristige Düngungsmethode, da es im Regelfall etwa zwei Jahre dauert, bis selbst stark zerkleinerte Schalen vollständig verrottet und zersetzt sind. Der ideale Zeitraum, um die Eierschalen unter den Boden zu mischen, ist Frühling-Sommer. Empfohlen werden hierbei pro Jahr etwa drei bis fünf Eierschalen pro Quadratmeter.
Düngung mit Asche
Das Wichtigste vorweg: Nicht jede Asche kann als Dünger dienen. Nicht geeignete Asche für die Düngung des Bodens sind beispielsweise:
- Asche von Pellets
- Papierasche
- Grillasche
Der Grund für die Nichteignung liegt bei den chemischen Zusatzstoffen, mit denen diese Asche häufig versetzt ist. Hierzu zählen Öle oder Bindemittel. Geeignete Asche ist hingegen:
- Asche von naturbelassenem Holz
- Strohasche
- Asche von Pflanzenabfällen
Naturbelassene Asche besteht aus Calciumoxid, Magnesiumoxid, Kaliumoxid und Phosphoroxid. Ascbe hat nicht nur den Vorteil, den Boden mit Kalk anzureichern, sondern enthält zudem auch viele Nährstoffe, die in herkömmlichen Industriedüngern zu finden sind.
Vorsicht geboten ist jedoch bei der Verwendung von Asche als Dünger für Rosen. Asche ist sehr leicht löslich, dies bedeutet, dass sich die Wirkung im Boden recht schnell einstellt. Des Weiteren ist die Wirkung stärker, als bei herkömmlichem Kalk aus dem Fachhandel. Sollte der Boden daher nur eine geringe Menge an Kalk benötogen, ist Asche kein geeignetes Düngmittel.
Falls Sie eine schnelle und präzisere Lösung für die Anreicherung des Bodens mit Kalk wünschen, lassen Sie sich am besten von einem Mitarbeiter im Fachhandel beraten.
Was passiert bei zu viel Kalk mit den Rosen?
Kalk sollte nur bei bestätigten Fakten eines zu sauren Bodens beigegeben werden. Wird der Kalk lediglich auf Verdacht hin beigemengt, schadet dies nicht nur den Pflanzen, sondern auch dem Boden. Sollte zu viel Kalk beigegeben worden sein, droht eine Kalkchlorose. Dies ist eine der häufigsten Mangelerscheinungen, die bei Rosen auftreten kann.
Hierbei nehmen die Rosen zu wenig vom wichtigen Nährstoff Eisen auf, da der Kalk ihn in der Erde bindet. Die Folge ist ein Eisenmangel der Rosen. Optisch zu erkennen ist eine Kalkchlorose an folgenden Merkmalen:
- Kleine Blätter
- Hellgelbe Färbung der Blätter
- Grüne Blattadern bei gelben Blättern
Von Chlorosen sind im Speziellen Kartoffelrosen (Rugosarosen) betroffen, die in lehmigen und zu Staunässe neigenden Boden gepflanzt wurden. Staunässe und ein schlechter Wasserabfluss können aber auch bei allen anderen Rosenarten zu Chlorosen führen.
Wie wird eine Kalkchlorose behandelt?
Der erste Schritt, um die befallenen Rosen zu retten, stellt eine Auflockerung des Bodens dar. Danach sollten Eisenchelate in den Boden rund um die Pflanzen eingearbeitet werden. Alternativ können Sie auch Eisenpräparate spritzen.